Kultur0

Bea’s Bücherwelt: Wer Bücher liebt, liest mit Herz & VerstandVon der Krankheit zur SuperFÜHLkraft!

ALSFELD (bk). Du bist doch „krank“. Das ist ein Satz, den man heutzutage viel zu schnell in den Mund nimmt, denn nicht jede Krankheit ist auch gleichzeitig eine Schwäche und nicht jede Schwäche gleicht einer Krankheit. Autorin Petra Neumann hat mich auf ihr Buch zum Thema Hochsensibilität aufmerksam gemacht. Sie schreibt dabei keine Sachbücher, sondern richtet sich gezielt an die Kinder, die mit dieser vielseitigen Eigenschaft umgehen müssen.

Schon früh wusste ich, dass ich „Anders“ bin. Das begann bereits in der Schule. Als introvertierter Mensch, der jedem versucht es recht zu machen, hat man es ohnehin schon nicht leicht und dann kommt eine junge Autorin daher, stellt mir ihr Buch vor und ich merke; Ach, okay. Hochsensibilität ist also mein „Anders sein“. So war es bei mir, als Petra Neumann mit „Henry mit den Superkräften“ an mich herangetreten ist.

Ein Schubs in die richtige Richtung

Zwar habe ich inzwischen meinen Weg gefunden und doch war es schön zu erfahren, was alle Ärzte und Diagnostiker stets nicht herausgefunden haben.

Das Buch ist sehr kinderfreundlich geschrieben. Weißt also einen angenehmen, flüssigen und vor allem verständlichen Schreibstil auf und kann somit schon von der jüngeren Generation als Hilfsmittel verwendet werden. So lernt man schnell, dass „Anders sein“ nicht schlimm ist und man manchmal nur einen Schubs in die richtige Richtung benötigt.

Zum Glück hatte ich die Chance mit der wunderbaren Petra ein Interview zu führen, was sehr aufschlussreich war. Hoffentlich auch für Euch.

Die Erfinderin der SuperFÜHLkraft – Petra Neumann Foto: privat

Interview mit Petra Neumann

Oberhessen-live: Hi Petra, magst Du Dich unseren Lesern kurz vorstellen?

Petra Neumann: Hallo Bea! Gerne doch. Ich bin Petra Neumann, Mitte 30, Heilpraktikerin, stolze Mama zweier Kinder und habe bisher zwei Bücher für Superfühlkrafthelden geschrieben.

Du hast Deine Superkräfte selbst erst sehr spät entdeckt, wie genau bist Du darauf gekommen?

Ich habe schon als Kind öfters das Gefühl gehabt „anders“ zu sein. Nur, dass es keine Schwächen sind, die mich ausmachen, sondern – richtig betrachtet – Stärken, das erkannte ich erst, als ich selbst Mutter wurde und an meinen Kindern die Ähnlichkeiten bemerkte.

Deine ganze Familie hat die Superkräfte, oder gibt es Ausnahmen?

Ich bin überzeugt davon, dass jeder einzelne Mensch gewisse Superkräfte hat. Und das ist auch in meiner Familie der Fall.

Deine Bücher sind sehr schön und verständlich geschrieben, hattest Du schon immer eine Affinität zum Schreiben?

Vielen Dank für das Lob, das ehrt mich. Das Schreiben war schon seit ich denken (oder eher schreiben) kann ein gutes Ventil für mich. Dass ich letztlich sogar Bücher schreiben würde, hätte ich jedoch nicht geahnt.

Wir brauchen sie alle – die Introvertierten, die Extrovertierten, die Leisen, die Lauten, ebenso wie die Denker und Macher.Petra Neumann

Gerne. Was mir persönlich im Buch gefehlt hat, sind ein paar allgemeine Infos über dieses „Anderssein“. Warum hast Du darauf verzichtet, oder war das gar nicht so geplant?

Nun, das ist so gewollt. Denn die beiden Henry-Bücher sind explizit für Kinder geschrieben – es sind Kinderbücher, keine Sachbücher. Das betone ich auch im Vorwort, welches in „Henry mit den Superkräften“ der einzige Teil des Buches ist, der auch die Erwachsenen Direkt anspricht. Die allermeisten kindlichen Leser bekommen das Buch von ihren Eltern, die sich bereits vorher mit dem Thema „Hochsensibilität“ befasst haben. Dennoch ist es mir auch wichtig, mit den von Dir erwähnten „allgemeinen Infos“ aufzuwarten – hierfür habe ich meine Webseite www.high-sensitivity.de ins Leben gerufen und ich schreibe regelmäßig Artikel für Print- und Online-Magazine, wie beispielsweise die Huffington Post.

High Sensitivity = Hochsensibilität

Was genau ist die „SuperFÜHLkraft“, kannst Du das näher definieren?

Dieses Wort habe ich gewissermaßen erfunden, um auch Kindern verbal etwas in die Hand zu geben, das ihnen hilft, ihre vermeintliche „Andersartigkeit“ positiv zu belegen. Ich meine damit die Hochsensibilität – und das, was ich in ihr sehe. Diese ist, wie ich nie müde werde zu betonen, keine Krankheit oder Diagnose, sondern ein wissenschaftlich belegbarer Wesenszug.

Während jeder doch Terminus „Hochsensibilität“ für Erwachsene selbsterklärend ist, erscheint er mir für die jüngeren Fühlkrafthelden doch ziemlich abstrakt – wenn nicht sogar „medizinisch-bedrohlich“. Eine Superkraft ist etwas, das man besonders gut kann. Hochsensible Kinder können überdurchschnittlich gut fühlen – was sie zu SuperFÜHLkraft-Helden macht.

Um einmal kurz zu erklären, wovon ich spreche: Die Hochsensibilität (HS) ist keine neue Entdeckung, kein Trend und, wie schon erwähnt, keine Erkrankung. Pionierin (und Autorin) auf dem Gebiet ist Dr. Elaine Aron, die sich der wissenschaftlichen Erforschung des Phänomens HS verschrieben hat. Sie geht von circa 20 Prozent der Menschen aus, die eine ausgeprägtere Sensitivität aufweisen, als der Rest der Menschheit. Es gibt vielerlei Facetten und Ausprägungen, und sämtliche Sinne können betroffen sein. So kann es für den einen Fühlkrafthelden nicht leise genug sein, da er Regenwürmer husten hört, während der andere partout keine Jeanshose tragen kann, weil sie seine Haut zu sehr reizt.

Es gibt extrovertierte und introvertierte hochsensible Menschen, wobei die Letzteren wohl in der Überzahl sind. Empathie und Nachdenklichkeit sind auch häufig zu beobachten. Auf meiner Webseite habe ich beide Tests von Dr. Aron in deutscher Fassung. Einmal den für Erwachsene: http://www.high-sensitivity.de/test-bin-ich-hochsensibel/ und einmal den für die Kinder: http://www.high-sensitivity.de/test-ist-mein-kind-hochsensibel-4/. Aus ihnen geht, meines Erachtens sehr gut und schlüssig hervor, was Hochsensibilität ausmacht.
Um es einigermaßen auf den Punkt zu bringen: Die Filter (unterschiedlichster Art) sind bei den Fühlkraft-Menschen wesentlich reizdurchlässiger.

Betrachten Sie das Wort „Hochsensibilität“ nicht als Etikett, dass Ihnen jetzt angeheftet zu werden droht, sondern als attestierte Superfühlkraft.Petra Neumann

Mit Superfühlkraft zu neuem Lebensmut

Ein Held zu sein, wer wünscht sich das nicht, was ist die Grundidee hinter dem ganzen?

Die Grundidee ist die Umfokussierung auf unsere Werte und subjektive Bewertung unserer Stärken. In jedem steckt ein Held. Für den einen ist es schon eine Heldentat vor einer Schulkasse für sich einzustehen, während es für einen eher unsportlichen Menschen vielleicht ein simpler Handstand ist. In einer Welt, in der oft die lauten, selbstbewussten, hervorpreschenden Menschen in die Heldenrolle gepackt werden, ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, auch auf die „leisen“ Helden aufmerksam zu machen. Und damit möchte ich diese nicht über die „Normal-Sensiblen“ stellen – keinesfalls. Wir brauchen sie alle – die Introvertierten, die Extrovertierten, die Leisen, die Lauten, ebenso wie die Denker und Macher. Das war schon immer so und wird auch immer so sein.

Hast Du ein Ritual fürs Schreiben?

Ganz ehrlich? Nein. Nur Ruhe brauche ich. Ich mag es nicht unterbrochen oder abgelenkt zu werden. Ansonsten bin ich da sehr flexibel.

Irgendetwas, was du unseren Lesern zum Abschluss noch mit auf den Weg geben möchtest?

Wenn Sie auf diesem Weg zum ersten Mal von „Hochsensibilität“ gelesen haben und sich selbst darin wieder erkennen, dann genießen Sie den Stein, der Ihnen vermutlich dabei vom Herzen purzelt. Sie sind nicht „anders“ (nun ja – zumindest nicht alleine damit) und weder krank noch schwach. Sie sind wunderbar und werden genauso gebraucht. Betrachten Sie das Wort „Hochsensibilität“ nicht als Etikett, dass Ihnen jetzt angeheftet zu werden droht, sondern als attestierte Superfühlkraft. Und falls Sie bereits eines oder mehrere Kinder haben, die mit denselben Zügen ausgestattet sind: Genießen Sie die Aufgabe, ihren Helden/ihre Heldin beim Großwerden zu begleiten. Bedauern Sie es nicht, sondern helfen Sie ihrem Kind dabei, sich selbst wertzuschätzen und für die eigenen Bedürfnisse einzustehen.

Gewinnspiel

+ Sei / Werde Fan von facebook.com/oberhessen-live

+ Markiere diesen Beitrag mit „Gefällt mir“

+ Verrate uns in einem Kommentar unter dem Beitrag, warum Du dieses Buch gewinnen möchtest. (Das gilt sowohl für Facebook als auch direkt hier unter dem Beitrag.)

Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück!

Das Gewinnspiel endet am Donnerstag, 30. März 2017 um 23.59 Uhr.

Die Gewinner werden am Freitag, 31. März 2017 per Los gezogen und benachrichtigt. Gewinnspielteilnahme ab 18 Jahren.

Zu gewinnen gibt es zwei Mal ein Exemplar von „Henry mit den Superkräften“ welche von Petra extra dafür zur Verfügung gestellt und von Ihr, so wie der Illustratorin signiert wurden. Der Gewinn ist ausschließlich per ABHOLUNG in der Zentrale von Oberhessen-live.de – Ludwigsplatz 1, 36304 Alsfeld – zu erhalten. (ACHTUNG! Neue Adresse!!!)


Facebook hat mit dem Gewinnspiel nichts zu tun und steht in keinerlei Zusammenhang.

Gewinnspiel Disclaimer / Teilnahmebedingungen

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren