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Dietmar Krist fasst die vergangenen drei Jahre zusammen und gibt einen Ausblick für Antrifttal im aktuellen JahrHalbzeitbilanz nach drei Jahren Amtszeit

ANTRIFTTAL (ol). Vor drei Jahren übernahm Dietmar Krist das Amt des Bürgermeisters in Antrifttal. Nach der Hälfte der Amtszeit zieht er Bilanz und wirft einen Blick nach vorn.

Im Folgenden die unveränderten Ausführungen des Antrifttaler Bürgermeisters: „Die Ausgangssituation war zu Beginn des Jahres 2014 schwierig. Die desolate Haushaltslage der vergangenen Jahre prägte das Bild. Antrifttal war im ersten Jahr des Schutzschirms. Gleichzeitig war mit dem Bau des Gemeindezentrums in Ruhlkirchen begonnen worden. Inzwischen konnten die zusätzlichen Kosten abfinanziert und die Kriterien des Rettungsschirms für 2015 und 2016 werden mit hoher Wahrscheinlichkeit erfüllt. Für 2014 war dies nicht mehr möglich, aber dafür wird der Haushaltsentwurf für 2017 ein deutliches Plus von über 120.000 Euro ausweisen, womit das Minus in 2014 ausgeglichen wird. Diese Kraftanstrengungen sind nicht ohne moderate Erhöhungen der Grundsteuern zu schaffen. Aber dadurch zahlen wir erstmals seit Jahrzehnten Schulden zurück, anstatt immer neue zu machen.

Trotz der angespannten finanziellen Situation ist es gelungen, Projekte mit großer positiver Wirkung für die langfristige Entwicklung der gesamten Gemeinde auf den Weg zu bringen. Wir haben nachhaltig in die Zukunft unserer Kinder investiert. Der Kindergarten wurde umfangreich renoviert. Es gibt aufgrund der großen Kinderzahl eine zusätzliche Gruppe und darüber hinaus ist eine Ausdehnung der U3-Betreuung auf den Nachmittag vorgesehen, um berufstätige Eltern besser zu unterstützen. Mit dem Schulverbund ist die Zukunft der Grundschule Katzenberg gesichert und darüber hinaus hat die Gemeinde geholfen, eine bedarfsgerechte Betreuung sicherzustellen.

Der Landtourismus erlebt am Stausee derzeit die langersehnte Aufwertung. Die umfangreiche Sanierung und Erweiterung des Seehotels mit Bootssteg und Seebühne wird zu einer deutlichen Ausweitung des Angebots führen. Hier arbeitet Antrifttal nicht nur im Zweckverband Stausee, sondern auch mit der touristischen Arbeitsgemeinschaft „rund um Alsfeld“ mit der Nachbarkommune eng zusammen. Dies gilt auch für die Nachbarkommune Kirtorf. Hier leistet der Zweckverband Soziale Dienste in der Altenpflege seit Jahren hervorragende Arbeit, die nun auch in der niederschwelligen Betreuung erweitert wird. Diese positive Entwicklung wollen die beiden Nachbarkommunen intensivieren. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll derzeit untersucht werden, wie Kirtorf und Antrifttal noch enger zusammenarbeiten können.

Der Breitbandausbau wird kommen, die Planungen werden derzeit konkretisiert, sodass wir endlich das Ziel vor Augen haben. Statt anfänglich 500.000 Euro Deckungslücke, die für den Ausbau aufgerufen waren, haben wir das mit 70.000 Euro für die Breitbandgesellschaft geschafft. Im Mobilfunk wurden ebenfalls die Weichen gestellt. Schade, dass der Bau des Mastes bisher noch nicht realisiert wurde.
Antrifttal wird in Kürze die einzige Landgemeinde im Vogelsbergkreis sein, die kostenloses WLAN rund um ihre Dorfgemeinschaftshäuser anbietet. Mit dem Eintrachtfanclub konnte für das DGH Seibelsdorf ein dauerhafter Mieter gefunden werden, der das Dorfleben weiter bereichert.

Der massive Ausbau der Windkraft in Antrifttal ist Folge der Energiewende, die auf Bundesebene beschlossen wurde. Hiermit müssen wir vor Ort umgehen. Mit unseren geringen Einflussmöglichkeiten ist es uns gelungen, dass zumindest ein Windrad auf Gemeindegrund realisiert werden kann. Wenn schon eine Erweiterung des Windparks unumgänglich war, so wird die Gemeinde zumindest nun von einer Anlage direkt profitieren. Die Summe der nur beispielhaft genannten Prozesse und Projekte verdeutlicht, dass die Gemeinde Antrifttal sich weiter positiv entwickelt.

Das zeigt sich auch daran, dass bei aller Kritik an der Flüchtlingspolitik im Großen, die Integration hier im Kleinen auf bestem Wege ist. Wir haben es dank aufopferungsvoller ehrenamtlicher Hilfe geschafft, aus Flüchtlingen neue Mitbürger zu gewinnen, die hier vor Ort arbeiten und wohnen. Ehrenamtlich wird aber auch sonst Hervorragendes geleistet. Am Tag des Dorfes, der seit 2014 regelmäßig im Frühjahr durchgeführt wird, werden zahlreiche Projekte umgesetzt, sei es der Bau einer Grillhütte, das Neuanlegen von Beeten oder die Gestaltung der Friedhöfe. Es sind immer viele Hände, die mit anpacken. Ohne ehrenamtliche Hilfe ginge vieles in den einzelnen Ortschaften nicht.

Natürlich ist die offensichtliche Benachteiligung des ländlichen Raumes bei der finanziellen Ausstattung aber auch bei anderen Themen wie zum Beispiel der soziale Wohnungsbau im Ballungsraum, die nicht ausgezahlte zwanzigprozentige Beteiligung der Kommunen an den Windkrafteinnahmen des Hessenforsts, die fehlenden Behördenstandorte im ländlichen Raum und besonders die Diskussion um das Alsfelder Krankenhaus mehr als ärgerlich.

Insgesamt kann man aber mit der Entwicklung der Gemeinde zufrieden sein. Die strategischen Entscheidungen trifft aber ein Bürgermeister nicht allein, sondern immer in Absprache und Diskussion mit dem Gemeindevorstand und der Gemeindevertretung. Nur gemeinsam kann Zukunft gestaltet werden.

Im Ausblick bleibt festzuhalten: 2017 wird ein spannendes Jahr werden. Neben den Themen der Politik wie Breitbandausbau und Interkommunale Zusammenarbeit gibt es auch zahlreiche Jubiläen: Zehn Jahre Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Rosora, 30 Jahre DGH Ohmes und in Seibelsdorf das Jubiläum des Backhauses sowie die 750-Jahrfeier. Hier wird gerade von den Vereinen und im Ehrenamt viel bewegt. Aber auch baulich tut sich einiges: Die Erneuerung der Seibeldorfer Brücke wird im Frühjahr begonnen und mit den Mitteln des Kommunalen Investitionsprogramms werden die Straßen repariert und die Heizungen in den Gemeinschaftseinrichtungen auf den neuesten Stand gebracht.

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