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Besser als der DAX: Der Erfolgsgeschichte des Börsenclubs „Club 13 – die Füchse“Seit fast 20 Jahren Landfrauen an der Börse

ALSFELD (ol). Sie treffen sich alle zwei Monate über den Dächern von Alsfeld. Im Sitzungssaal der VR Bank Hessenland bekommen sie nach eigenem Bekunden „Kaffee, Kaltgetränke und die besten Berater der Bank“, wie Ursula Helm strahlend erzählt.

Doch das ist nicht der einzige Grund, warum es die Damen der Landfrauen Alsfeld Stadt und Land mit ihrem Börsenclub „Club 13 – die Füchse“ regelmäßig in das Geldhaus zieht. Viel eher kommen sie, um gemeinsam mit den Vermögensmanagern der Bank Oliver Wieber und Thomas Fischer die neuesten Entwicklungen an der Börse, in der Wirtschaft und nicht zuletzt auch in der Weltpolitik zu analysieren und diskutieren – und dann zu entscheiden, welche Wertpapiere in ihrem Portfolio verbleiben dürfen, welche gehen müssen und welche dazukommen. Das berichteten die Landfrauen in einer Pressemitteilung.

Ihr Depot bei der VR Bank halten die Damen nun seit fast 20 Jahren. Jede von ihnen sei mit 1.000 D-Mark gestartet, heute seien ihre Anteile jeweils über 4.000 Euro wert. „Mit dieser Entwicklung liegen die Landfrauen Alsfeld Stadt und Land weit vor dem Vergleichsindices wie DAX oder MSCI World“, freut sich Thomas Fischer, der sichtliche Freude daran habe, das weltweite Finanzgeschehen mit kompetenten Gesprächspartnerinnen zu diskutieren.

Denn genau das gehört für ihn dazu: „Zu einer guten Vermögensstruktur gehört heute auch die Investition in Aktien oder Aktienfonds“, erläutert er, „und dazu muss man nicht mit Millionen anfangen und in eine Glaskugel schauen, sondern sich mit den Märkten beschäftigen. Man muss schauen, wie sich die Wertpapiere entwickeln, aber auch in welcher Branche Unternehmen unterwegs sind.“ Die Treffen mit dem Börsenclub der Landfrauen bereiteten er und Oliver Wieber professionell vor und seien dabei stets am Puls der Zeit: „Bereits einen Tag nach dem Brexit-Votum in Großbritannien hatten wir Gelegenheit, hier zu diskutieren, was das für die Politik und die Wirtschaft in Europa bedeutet.“

Vier Clubs würden durch das Vermögensmanagement der Bank betreut. Für den Bereichsleiter und Prokuristen Thomas Fischer ist die Intention einfach: „Schon wenn ich morgens im Bad stehe, habe ich als Verbraucher mit börsennotierten Unternehmen zu tun – und das setzt sich den ganzen Tag über fort. Ich finde, als Verbraucher kann man durchaus von den Gewinnen, die wir den Unternehmen ermöglichen, profitieren.“ Und damit das funktioniere, sei es Fischer ein großes Bedürfnis, die Börsenclubs mit allen relevanten Informationen zu füttern. Dabei lege er gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Wert darauf, die Bedürfnisse der einzelnen Anleger zu bedienen, denn ein Club wie die Landfrauen investiere längst nicht in jeden Wert: „Monsanto zum Beispiel wird man in unserem Portfolio ebenso wenig finden wie Rüstungspapiere“, erklärt Ursula Helm.

Die Vorsitzende der Landfrauen Alsfeld Stadt und Land führt die Erfolgsgeschichte ihres Clubs neben viel Wissen, Interesse und Geschick auch auf die weibliche Intuition zurück. Ihrem Bankberater entlocke sie damit zumindest ein Lächeln, denn Fischer und sein Team wissen, dass Erfolg an der Börse in erster Linie damit zu tun habe, dass man die Ohren am Markt und in den Medien hat. Und diesen Service würden sie den Landfrauen bieten, die allerdings ihrerseits in den Wochen zwischen den Treffen auch nicht untätig seien und häufig mit konkreten und guten Vorschlägen in die Sitzungen kommen. Wie das Portfolio dann umgestaltet werde, entscheide die Mehrheit der anwesenden Börsianerinnen.

„Und wie man sieht, liegen die Damen häufig richtig“, freuen sich Oliver Wieber und Thomas Fischer mit ihnen. „Für uns ist es auch wichtig, zu zeigen, dass wir als regionales Geldhaus zum einen einen engen Kontakt mit unseren Kunden pflegen können, zum anderen aber durchaus weltweite Zusammenhänge ins Kalkül ziehen können, wenn es darum geht, ein Depot optimal zusammenzusetzen.“

Vor vielen Jahren sei die Gründung des Börsenclubs der Landfrauen eine kleine Sensation gewesen: Radio und Medien hätten sich um Berichte über die erfolgreichen Damen gerissen, die laut BILD-Zeitung „Morgens im Kuhstall, abends an der Börse“ waren. Heute sei es ruhiger geworden, der Börsenhype abgeebbt, die Mitgliederzahlen des Clubs gesunken. „Und in unserem Sitzungssaal wäre durchaus noch Platz für weitere interessierte Anlegerinnen“, lädt Fischer ein, den Börsenclub kennenzulernen. Und was die Bank außer Finanzkompetenz zu bieten habe, das habe man bereits zu Anfang lesen können. Neben Kaffee und Kaltgetränken locke hier auch noch eine überaus gute Performance.

 

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