Große Aufregung beim Start: 42 ABC-Schützen hatten Einschulung an der Stadtschule. Fotos: aep

Einschulung für 42 ABC-Schützen an der Stadtschule, 754 im Kreis – Appell an Eltern:„Bitte schenken Sie Ihren Kindern Zeit!“

ALSFELD (aep). Ob die Erwachsenen wohl aufgeregter waren als die kleinen Hauptpersonen selbst? Jedenfalls, als für 42 kleine ABC-Schützen am Dienstagmorgen auf dem Hof der Alsfelder Stadtschule ein neuer Lebensabschnitt begann, scharten sich drei Mal so viele Eltern und andere Verwandte um sie. Das war ein Ereignis für die ganze Familie. Die Stadtschule ist nur exemplarisch. Im ganzen Kreis erlebten am Dienstag 754 Jungen und Mädchen ihren ersten Schultag.

Und die Schule ist ja gar nicht gleich so der große „Ernst des Lebens“, wie es immer heißt. Das erklärte Stadtschulleiter Peter Schwärzel den Kindern in einer kurzen Ansprache: „Ernst ist das Leben immer, aber man kann auch Spaß haben!“, betonte er. Den gebe es auch an der Stadtschule. Insbesondere der erste Schultag diene ja mehr dem Kennenlernen. Dazu passten die kleinen Aufführungen der älteren Schüler zur Begrüßung. „Morgen geht es dann richtig los!“ Dann würden sie ja vieles lernen, was sie noch nicht kennen, aber: „keine Angst! Ganz ruhig! Das wird schon.“

„Schenken Sie Ihren Kindern Zeit!“ Schulleiter Peter Schwärzel bei der Begrüßung auf dem Schulhof.

Dann beginnt für die 42 ABC-Schützen der Unterricht in zwei Klassen, angeleitet von den Klassenlehrerinnen Uta Neeb und Karin König. Am Dienstagmorgen folgten die Kinder ihnen zunächst einmal in die Klassenräumen, um sich einzurichten: Wer sitzt denn wo? Dort gab es auch die obligatorischen Brezeln und endlich auch de Schultüten. Letztere hatten die Lehrerinnen vorher erst einmal eingesammelt.

Ältere Schüler begrüßten die Neuankömmlinge mit kleinen Aufführungen und Kinderliedern.

Den Eltern gab Schulleiter an diesem wichtigen Tag im Leben der Kinder die Bitte mit, den Lehrerinnen und der Schule Vertrauen zu schenken. Die Kinder lernten nun eine weitere Autoritäts- und Begleitungsperson in ihrem Leben kennen, daran müssten sich auch ihre Eltern gewöhnen. Noch eine Bitte – oder besser: einen Appell – äußerte Peter Schwärzel wie in jedem Jahr: „Bitte schenken Sie Ihren Kindern Zeit!“ Es sei nicht sinnvoll, sie nun außerhalb der Schulzeit noch in viele Kurse zu stecken. Kinder bräuchten Raum zur Entwicklung – in Form von Freizeit. Schwärzel: „Geben Sie Ihnen die Gelegenheit, Kind zu sein!“

Gespannte Erwartung bei den Kleinen. Die Schultüten waren bereits bei der Lehrerin abgegeben.

In einem Punkt verlief die Einschulung an der Stadtschule übrigens anders als erwartet: Zu den 42 einheimischen Kindern kamen keine von Flüchtlingen hinzu.