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Luchse unterlagen in denkwürdigem Spiel mit 0:16 – Kobras holen sich Platz 316 Gegentore, vier Zähne weg und ein Goalie verletzt

LAUTERBACH (sn). Unter keinem guten Stern stand das letzte Auswärtsspiel der Luchse, in der „best-of-five“ Serie um Platz 3 der Regionalliga West. Schon vor Antritt der langen Reise nach Dinslaken, standen den Verantwortlichen der Lauterbacher Luchse die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben – nicht umsonst, denn die Begegnung ging 16:0 an die Kobras in Dinslaken.

Zu den ohnehin schon bekannten Ausfällen der beiden Verteidiger Marko Filip und Dennis Klinge, gesellten sich kurzfristig noch die Stürmer, Jens Feuerfeil, Manuel Six und Mario Kreuz. Zudem war bis kurz vor Spielbeginn unklar, ob Torjäger Benni Schulz dabei sein würde. Aus beruflichen Gründen, konnte er die 320km lange Fahrt nicht gemeinsam mit dem Team antreten. Dank der Unterstützung einzelner Luchse Fans, schaffte er es aber noch rechtzeitig zum Spielbeginn vor Ort zu sein. Das Warm-up allerdings fand ohne ihn statt.

Waren es in der letzten Begegnung die Luchse, die im ersten Drittel aus ihren Chancen die Tore gemacht hatten, so galt dies an diesem Abend für die Kobras. Angetrieben vom ihrem Topstar Kamil Vavra und Verteidiger Sven Linda, ließen sie von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass sie den Matchball verwerten wollten. Die Luchse kamen zwar selbst auch zu guten Chancen, doch das Fehlen von Antriebsmotor Jens Feuerfeil und der in die Abwehr beorderte Torjäger Benni Schulz, war im Angriffsspiel nicht zu kompensieren.
Die Luchse wirkten, sicherlich auch bedingt durch die lange Anfahrt und den kleinen Kader, an diesem Abend irgendwie gehemmt und fanden nicht wirklich zu ihrem Spielrhythmus. Bereits zum Ende des 1. Drittels lagen sie fast schon aussichtslos mit 0:6 in Rückstand.
Das so ein Ergebnis in dieser Serie aber nicht automatisch eine Niederlage bedeuten muss, zeigten beide Teams jeweils in den Begegnungen eins und drei.
Doch diesmal sollte sich das Blatt nicht wenden, denn die Luchse mussten nur kurz nach Wiederanpfiff zwei weitere Tiefschläge einstecken. Zunächst bekam Angreifer Mathias Matysek nach einem harten Check eine fünf plus Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt und wurde von der Hauptschiedsrichterin frühzeitig in die Kabine geschickt.

Doch der größere Schock war die Verletzung von Goalie Sebastian Grunewald. Minutenlang wurde der Torwart der Luchse behandelt, dass Spiel stand kurz vor dem Abbruch und die Partie nahm ab diesem Zeitpunkt einen Verlauf, den eigentlich niemand im Stadion brauchte. Unter starken Schmerzen und in seinen Bewegungen extrem eingeschränkt, biss Grunewald auf die Zähne und spielte weiter. Doch ein halten der Schüsse war nur noch möglich, wenn er direkt angeschossen wurde. Aktives Mitwirken oder Eingreifen war durch die Verletzung nicht mehr möglich.
Doch ein Unglück kommt selten allein. Kurz vor Ende des zweiten Drittels, musste Luchse Angreifer Nils Vogel, durch ein völlig unnötiges Foul des Dinslakener Verteidigers Sven Linda, verletzt das Eis verlassen. Er bekam bei dieser Aktion vier Zähne ausgeschlagen und wurde noch in der selben Nacht in einer Duisburger Zahnklinik operiert. Für die Luchse war es ein mehr als gebrauchter Abend.

„Es war brutal mit anzusehen, wie sich Quack im Tor gequält hat. Selbst die Kobras, die diesen Zustand einige Zeit ausnutzten um das Ergebnis in die Höhe zu treiben, hatten den Spaß an diesem ungleichen Duell verloren. Das machte alles überhaupt keinen Sinn mehr.“, so Abteilungsleiter Jörg Hanstein nach dem Spiel.

Aus sportlichen fairen Gründen, haben die Luchse das Spiel zu Ende gespielt und konnten somit erhobenen Hauptes das Eis verlassen und den Kobras zu Platz drei gratulieren. Im letzten Drittel einigten sich beide Teams auf einen Nichtangriffspakt. Für die Verantwortlichen beider Teams, sowie für die rund 150 Zuschauer war dies ein kurioser Ausgang, einer bis dahin spannenden Play Off Serie. Am Ende siegten die Kobras mit 16:0, konnten sich aber darüber nicht wirklich freuen, denn das Zustandekommen war schon sehr ungewöhnlich und spielte am Ende auch nicht wirklich eine Rolle.

„Uns ging in den Playoffs ein wenig die Luft aus. Das ist schade, sollte aber nicht zwingend an oberster Stelle stehen. Unser Saisonziel war es, unter die ersten vier zu kommen. Am Ende wurden wir hinter dem Spitzenteam aus Dortmund zweiter. Das nehmen wir mit um nächste Saison neu anzugreifen. Die Playoffs waren dann das Sahnehäubchen auf einer tollen Saison, auch hier haben wir uns mit Köln und Dinslaken spannende Duelle geliefert“, so der sportliche Leiter der Luchse, Sven Naumann.

Aufstellung der Luchse:
Tor: Sebastian Grunewald

Abwehr: Sven Naumann, Emanuel Grund, Niels Hilgenberg
Sturm: Benjamin Schulz, Miro Hantak, Constantin Schneider, Dennis Grün, Mathias Matysek, Julian Grund, Lars Metzendorf, Luca Rinke

Strafzeiten:
Lauterbach 6 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe Matysek
Dinslaken 2 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe Linda

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