ALSFELD (aep). Ganz langsam schwebte er über die Dächer der Stadt, wie auf der Suche nach etwas. Kein Wunder, dass alle Köpfe sich gen Himmel reckten, als am frühen Montagnachmittag ein Rettungshubschrauber Alsfeld anflog, um schließlich auf dem Parkplatz an der Stadthalle zu landen. Jeder weiß: Wenn dieses Fluggerät kommt, geht es um Menschenleben.

Und deshalb dauerte es auch nur ganz kurze Zeit, bis sich die Schaulustigen um den Hubschrauber auf dem Parkplatz versammelt hatten, diskutierend, welcher Unfall, Notfall oder einfach Vorfall den Einsatz wohl verursacht haben könnte. Ein Polizeiauto rauscht heran, noch eines, dazu ein Notarztwagen, ein Rettungswagen. Die Landung und das Hin und Her der offiziellen Fahrzeuge haben da längst die sozialen Medien erreicht: „Was ist denn da los?“, kommt als Hauptfrage. Ein Handy-Video zeigt den gelandeten Hubschrauber und ein sich näherndes Polizeiauto. Mutmaßung: Jemandem geht es schlecht, man wünscht gute Besserung. Kein Zweifel: Die Erscheinung des Luftrettungshubschraubers ist ein Ereignis in Alsfeld.

Der Hubschrauber schwebt über dem Stadthallenparkplatz.

Der Hintergrund der Aktion allerdings ist keines – zumindest kein öffentliches. Das ergibt eine Nachfrage bei der Einsatzleitstelle des Vogelsbergkreises in Lauterbach, wo alle Rettungseinsätze koordiniert beziehungsweise angefordert werden. Es sind Tausende übers Jahr. Jener in Alsfeld löste dort keine Aufregung aus: „Ein ganz normaler medizinischer Notfall“, stecke hinter dem Hubschaubereinsatz, erklärt ein Mitarbeiter. Der Hubschrauber habe in diesem Fall als „Notarztzubringer“ gedient.

Nach ein paar Minuten startete das Fluggerät auch wieder – so langsam, wie es angeflogen kam, verschwand es am Himmel.

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