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Mediziner Mohamed Salih will Hausarzt werden „Liebe ein wenig Aktion in der Medizin“Geboren im Sudan und nun als Arzt aufs Land

VOGELSBERGKREIS (kiri) Das Alsfelder Kreiskrankenhaus hat einen neuen Arzt in Team der Inneren Medizin: Mohamed Ahmed Salih. Der 38-jährige Mediziner möchte Landarzt werden und absolviert im Rahmen des Weiterbildungsverbundes des Vogelsbergkreises seine dreijährige internistische Ausbildung im Alsfelder Haus.

Salih stammt ursprünglich aus dem Sudan und kam mit 21 Jahren nach Deutschland, um hier Humanmedizin zu studieren. Bevor er das Studium aufnahm belegte er verschiedene Deutschkurse, um bereits vor Beginn seiner Ausbildung in der Landessprache sicher zu sein. Inzwischen besitzt er die deutsche Staatsbürgerschaft, ist in Reiskirchen verheiratet und stolzer Vater von sechs Kindern.
Die Liebe zu seiner Familie bedingt seinen großen Traum: „Ich möchte eine eigene Praxis aufmachen, dann habe ich mehr Zeit für meine Familie!“ Als niedergelassener Arzt habe er außerdem auch mehr Zeit für seine Patienten und begleite sie in ihrem Leben. Es sei seine Stärke, mit Menschen umzugehen und: „Es tut mir selber gut, wenn ich Menschen helfen kann!“ Schon nach wenigen Wochen im Alsfelder Krankenhaus genießt er den Kontakt zu den Patienten und Angehörigen. „In Alsfeld wird sich noch Zeit für die Angehörigen genommen – selbst von den Oberärzten“, stellt er begeistert fest.
Um sich als Allgemeinmediziner – sprich Haus- oder Landarzt – niederlassen zu dürfen, benötigen Ärzte in Deutschland die Weiterbildung beziehungsweise Facharztausbildung zum „Facharzt für Allgemeinmedizin“. Nach dem 2. Staatsexamen kann sich der Arzt entscheiden, ob er sich spezialisieren und eine Facharztausbildung absolvieren möchte. Dies bedeutet in der Regel fünf weitere Jahre „Lehrzeit“. Im Falle der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist diese aufgegliedert in dreijähriger Weiterbildung im Krankenhaus sowie in einer zweijährigen Weiterbildung bei einem niedergelassenen Arzt. Nach dieser praktischen Ausbildungszeit muss erneut eine Prüfung absolviert werden, in der man die Fähigkeit nachweist, als Allgemeinmediziner geeignet zu sein. Salih hat sich entschieden, die geforderte, dreijährige klinische Ausbildung komplett in Alsfeld zu absolvieren.
Dabei geht er den Weg des Allgemeinmediziners relativ spät. Vor seiner Anstellung im Alsfelder Krankenhaus war er bereits als Arzt an der Universitätsklinik und dem Josef-Krankenhaus in Gießen sowie der Rehabilitationsklinik Rabenstein tätig. Ihm habe die Arbeit in der Chirurgie, Herz- und Gefäßchirurgie, Kardiologie und als Notarzt sehr wohl gefallen – aber die Arbeitszeiten seien eben nicht familienfreundlich.
Salih bringt daher bereits viel klinische Erfahrung mit und wird künftig auch Notarzt im Vogelsbergkreis fahren, wie weitere Internisten, die im Krankenhaus arbeiten. „Ich bin gerne Notarzt und liebe ein wenig Aktion in der Medizin.“ Dennoch schätzt er sehr die Zusammenarbeit auf der Station. „Hier sind alle sehr hilfsbereit und gerade die Schwestern leisten hier sehr gute Arbeit – ohne sie würde es nicht funktionieren“, wertschätzt er die Arbeit des Teams der Inneren Abteilung und freut sich auf die nächsten Jahre, in denen er seinen Facharzt für Allgemeinmedizin in Alsfeld macht.

BU 1: Mohamed Ahmed Salih vor der Notaufnahme des Alsfelder Kreiskrankenhauses.

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