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STI Group kündigt einschneidende Veränderungen für Vogelsberger Werke an – Einschnitte in Grebenhain, Investitionen in Lauterbach und AlsfeldDie „Neuausrichtung“ kostet erst einmal 110 Jobs

GREBENHAIN/LAUTERBACH/ALSFELD (aep). Die einen nennen es Neuausrichtung, die anderen einfach Stellenabbau. Tatsache ist: Bei der STI Group im Vogelsbergkreis sollen bis zu 110 Stellen wegfallen – und zwar in dem Werk in Grebenhain, verkündete laut Oberhessischer Zeitung der STI-Geschäftsführer Dr. Tom Giessler am Dienstagabend in einem Pressegespräch. Wie STI begleitend dazu in einer Pressemitteilung verkündet, werde die Produktion im Vogelsberg an anderer Stelle aber sogar ausgebaut.

 

Die STI Group setze ihre Neuausrichtung fort und reagiere auf geänderte Marktanforderungen, heißt es in einer Mitteilung. Nach ersten Restrukturierungsmaßnahmen im Jahr 2013 würden nun „in einem weiteren Schritt Prozesse und Technologien an den Vogelsberger Standorten den veränderten Marktbedingungen angepasst“.

Für für den Display-Standort Grebenhain, der 1966 errichtet wurde, bedeute dies, dass der Offsetdruck an der Stelle eingestellt und durch neue Digitaldrucktechnologie ersetzt werde, „um der wachsenden Nachfrage nach kleineren Losgrößen, einer Reduzierung der Time-to-Market und individualisierten POS-Konzepten Rechnung zu tragen“, geht aus der Mitteilung hervor. Dabei fallen die 110 von 410 Stellen weg. Mit der Investition in eine neue Digitaldruckmaschine gehe die Installation eines Hochleistungsplotters einher, so dass auch kleine Auflagen in Zukunft kurzfristig in hoher Qualität hergestellt werden können.

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Stellen „Neuausrichtung“ vor: STI-Geschäftsführer Dr. Tom Giessler und Aleksandar Stojanovic.

 

„Wir müssen unser Augenmerk auf die Automatisierung legen, um den steigenden Lohnkosten entgegenzusteuern“, betonte Giessler. Dies habe beim Übergang der Mitarbeiter aus dem Werk Freiensteinau nach Grebenhain Anfang des Jahres nicht ausreichend funktioniert. Das habe nicht ausgereicht, „um dem Preisdruck entgegenzuwirken, nun müssen wir eine andere Lösung wählen“, erklärte Giessler laut Oberhessischer Zeitung.

Die Neuausrichtung, so rechnet das Werk vor,  werde von einem umfangreichen Investitionsprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro bis 2020 begleitet – allein 2015 seien zehn Millionen davon für die Vogelsberger Standorte vorgesehen. mussten. Insgesamt beschäftigt STI derzeit im Vogelsberg 1200 Menschen, weltweit sind es sogar 2300 Mitarbeiter.

Mit der Installation einer großformatigen Hochleistungsdruckmaschine werde zugleich das Lauterbacher Werk zum Offset-Druckzentrum Vogelsberg weiter ausgebaut. Drei Anlagen laufen dort bereits im Mehrschichtbetrieb. Die vierte Anlage im Großformat soll im vierten Quartal 2015 in Produktion gehen. In Lauterbach würden die Produktionskapazitäten damit deutlich gesteigert. Neben der Druckmaschine seien weitere Investitionen in Kaschieranlagen, Automatisierungen und Stanzen im zweistelligen Millionenbereich geplant. Für den Standort Alsfeld sieht der Investitionsplan für das kommende Jahr eine Kapazitätserweiterung im Bereich Inliner vor, der flexobedruckte Verpackungen hochgradig effizient produziert.

Die Betriebsräte und Belegschaften der verschiedenen Standorte seien am Dienstag über die geplanten Veränderungen unterrichtet worden. Die Geschäftsführung betont, dass sie gemeinsam mit dem Betriebsrat alle Maßnahmen ausloten werde, um die Mitarbeiter aktiv zu unterstützen. Dr. Tom Giessler: „Alle Maßnahmen sind Teil der strategischen Ausrichtung der STI Group mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern“

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