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Andrea Kalbfleisch war zum dritten Mal in Frankfurt dabei – Wie das Lauffeur zündeteDer große Spaß an sieben Kilometern Marathon

ALSFELD/FRANKFURT (aep). Die Geschichte begann vor etwas über drei Jahren, als Andrea Kalbfleisch auf die Idee kam, an dem Alsfelder Laufprojekt Bublitz teilzunehmen. Seither läuft sie regelmäßig, tritt bei Veranstaltungen an und kann inzwischen mit Stolz drei Medaillen vorweisen: drei Teilnahmen am Staffelmarathon in Frankfurt. Die letzte bekam sie am Sonntag, als sie mit 15.000 Anderen startete. „Das hat großen Spaß gemacht!“ Die Geschichte einer kleinen Laufkarriere.

„Vom Laufeinsteiger zum 60 Minuten-Läufer“ – so lautete das Programm, mit dem die heute 49-Jährige im Jahr 2011 das erste Mal mit Lauftraining in Berührung kam. Erstes Ziel: der Firmenlauf, den Alsfelder Firmen in Alsfeld veranstalten, und als sie dort durch das Ziel gelaufen war, hat es gezündet: Andrea Kalbfleisch blieb beim Laufen, und ihre sportliche Heimat wurde der Lauftreff Altenburg, der schon das Laufprojekt mit betreute. „Bei dem Lauftreff wird man bestens betreut. Da fühle ich mich wohl.“ Die sportliche Bewegung an frischer Luft mit Gleichgesinnten: Das Erlebnis möchte sie nicht mehr missen.

So war die Mitarbeiterin der Stadt Alsfeld auch im folgenden Jahr dabei, als die Krankenkasse AOK zusammen mit der Oberhessischen Zeitung die Teilnahme an einer Laufschule auslobte – und sie gewann. Das Trainingsziel dieses Mal: die Teilnahme in einer Staffel am Marathon in Frankfurt, ihrer ersten. Der Kondition wegen, aber auch, weil es im Vorjahr so großen Spaß machte, war Andrea Kalbfleisch dann auch 2013 bei der Laufschule dabei – und startete erneut in Frankfurt. Als sie dann in diesem Jahr erneut gefragt wurde, ob sie teilnehmen wolle, brauchte sie gar nicht lange überlegen: Klar!

„Die Atmosphäre ist einfach toll“

Mit der Startnummer 1286 B stand sie also am Sonntag auf der 42,195 Kilometer langen Strecke bereit, als zweite unter vier Läufern ihren Beitrag zu leisten. Sie übernahm den Staffelstab mitten in der City nicht weit von der Hauptwache entfernt und lief dann ihren etwa sieben langen Part: auf der Alten Brücke über den Main, ein Stück am Fluss und dann die Kennedyallee enlang bis nach Niederrad. Das hieß auch: vorbei an Musikgruppen und Tausenden Zuschauern. „Die Atmosphäre ist einfach toll“, erzählt die Läuferin begeistert. „Die Leute stehen an der Straße, schauen aus den Fenstern, klatschen und feuern an!“ Soviel Musik ist kein Zufall: Die Streckenkarte weist über 40 Musikgruppen und -kapellen aus, die die Läufer begleiten, neun alleine auf den drei Kilometern am Schwanheimer Ufer.

Mit der Weitergabe des Staffelstabs an den dritten von vier Läufern war für Andrea Kalbfleisch die Marathon-Teilnahme aber nicht beendet. Sondern die ganze Staffel vereinigte sich zuletzt bei Kilometer 40, und gemeinsam liefen die Mitglieder dann in der Festhalle über die Ziellinie. Das war vier Stunden und 12 Minuten nach dem Start – da hatten die Cracks der Siegergruppe bereits fertig geduscht und waren am Essen. Aber egal: „Das ist einfach toll“. Sie finde es einerseits beeindruckend, sagt Andrea Kalbfleisch, dass „es viele Läufer gibt, die die ganze Strecke laufen“. Aber sie freut sich auch über die Anfänger, die das Marathon-Erlebnis in Stücken erleben.

Was ist nicht ist, kann ja noch werden: „Aus dem Bublitz-Projekt haben sich schon einige Marathon-Läufer entwickelt“. Vielleicht sie auch einmal? Die ganzen 41,195 Kilometer? Da schüttelt Andrea Kalbfleisch den Kopf. Aber einen halben Marathon: „Vielleicht klappt das ja mal.“

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