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Die besondere Vernissage für eine besondere Foto-AusstellungEine Galerie der „guten Jahrgänge“

LAUTERBACH (lrn). Sabine Fiekens ist eine begnadete Fotografin. Die „guten Jahrgänge“, so der Titel ihrer jüngsten Ausstellung im Lauterbacher Weinkontor in der Obergasse, können damit durchaus mehrdeutig verstanden werden. Die 15 Menschenportraits, die für die nächsten Wochen dort an den Wänden hängen, ziehen den Blick des Betrachters regelrecht auf sich: weit gefächert ist das Alter der 15 Persönlichkeiten, nämlich von null bis 101 Jahre, die sich dafür als Modells bereitfanden und zum Teil am Abend der Vernissage am Samstag auch vor Ort waren, wie auch die Auswahl der Getränke – für den Ort entsprechend zumeist Weine unter den Fotos drapiert.

Lediglich in einem Fall machte Weinhändler Dirk Kurzawa – für Kunstgenüsse aller Art sehr aufgeschlossen – unter dem Portrait von Käthe Dietrich, der ehemaligen „Ochsenwirtin“ stapelte er einige Kästen Lauterbacher Bier auf. Die frühere Inhaberin und Wirtin des Gasthauses „Zum Ochsen“ ist für die Lauterbacher ein Begriff. Sie betrieb Jahrzehnte lang in der Kreisstadt ihre „Ochsenkirche“ und lebt nun in einer Bad Salzschlirfer Seniorenresidenz.

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Das Portrait einer 100jährigen.

 

Sabine Fiekens, die Neu-Lauterbacherin, eine sehr attraktive Frau in den „besten Jahren“ hat mit ihren teilweise schwarz-weißen Portraitaufnahmen begnadete Fotos geschossen. Ohne Zweifel hatte Weinhändler Dirk Kurzawa Recht, wenn er die Portraitfotographfie von Sabine Fiekens mit einem guten Weinjahrgang verglich: beide bedürften „klarer handwerklicher Fähigkeiten und Visionen und müssten zielgerichtet sein, nur dann gebe es einen guten Jahrgang“.

Für Kurzawa war Fotografieren bis zum Kennenlernen von Sabine Fiekens nur „Knipsen“, nach zwei miterlebten Sessions stellte er allerdings fest, dass ihre Fotographie ähnlich funktioniere wie die Winzerei: Man müsse vorweg eine Idee haben, um dann eine Foto zu kreieren und umzusetzen. Sabine Fiekens sei eigentlich ein sehr kopflastiger Mensch, doch das falle ihr nicht zur Last, denn die Menschen gäben auf ihren Fotos viel von sich preis. „Eine Offenbarung wird preisgegeben“, meinte Dirk Kurzawa, die Aufnahmen gäben Einblick in die Seele der Fotografierten. Sie dokumentieren ein ganzes Jahrhundert, und jede Dekade habe ihre schönen Seiten, schloss Kurzawa seine Laudatio auf Sabine Fiekens.

Die Vernissage, mit gutem Wein und leckerem Fingerfood garniert und sehr ins Gehör und in die Seele gehender Musik von Marcus Leidig und Daniel Fiekens, war für den Gaumen, die Augen und das Gehör ein wahrer Genuss.

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Der dazugehörige Musikgenuss: Marcus Leidig und Daniel Fiekens.

 

 

 

 

 

 

Drapiert sind die Portraitfotos mit Getränken darunter, meist erlesenen Weinen.

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