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Bürgergespräch des CDU Stadtverbandes Alsfeld in LeuselLeuseler Bürger fordern rasche Sanierung der B62

LEUSEL (ol). Nach einer kurzen Sommerpause hatte der CDU-Stadtverband Alsfeld diesmal Einwohner und Interessierte ins Sportlerheim Leusel zum Bürgergespräch geladen. Der Vorstand der Alsfelder CDU, so der stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Klaus-Dieter Behlen bei der Begrüßung, lege sehr viel Wert auf diese Gespräche, um direkt vor Ort mit Bürgern ins Gespräch zu kommen und zu hören, wo es Probleme gibt, aber auch, um von positiven Beispielen zu lernen.

So bekam auch Leusels Ortvorsteher Ralf Lämmer nach einer kurzen Einleitung das Wort, um seinen Ortsteil vorzustellen. Leusel sei, wie viele Stadtteile auch, vom Bevölkerungsrückgang betroffen. Von ehemals 825 Einwohnern seien jetzt noch etwa 700 übrig. Dies merke man natürlich auch beim ehrenamtlichen Engagement im Ort, so Lämmer weiter. Zwar schaffe man bereits sehr viel in Eigenleistung und habe auch im Vergleich einen jungen Ortsbeirat. Dennoch wünsche man sich, dass sich noch mehr Einwohner in die Dorfgemeinschaft einbringen und z. B. bei der Pflege von öffentlichem Eigentum auch mal selbst Hand anlegen würden.

Schwerlastverkehr scheppert auf der maroden B62

Drei wesentliche Dinge beschäftigen die Leuseler und prägen die Arbeit im Ortsbeirat. „Die enorme Belastung durch die vielbefahrene B62“ durch den Ort mache vielen Anwohnern zu schaffen. Alle Anwesenden machten ihrem Unmut darüber Luft, dass der Bund die lange versprochene Sanierung noch nicht durchgeführt habe. Durch den schlechten Zustand der Straße seien es gerade die Erschütterungen des Schwerlastverkehrs, der Anwohnern und Gebäuden stark zusetze. Der Hof Krausmüller als Schandfleck in der Ortsmitte mit all seinen Problemen und der bauliche Zustand der Leuseler Mehrzweckhalle sind zwei weitere Punkte auf der Agenda des Ortsbeirates.

Bevor Bürgermeister Stephan Paule die aktuellen Aufgaben und Projekte der Stadtpolitik vorstellte, ging er direkt auf die Anliegen der Leuseler Einwohner und auf die von Ortsvorsteher Ralf Lämmer vorgestellten Themen ein. Zur B62 berichtete er, dass HessenMobil zurzeit dabei sei die gröbsten Fahrbahnschäden zu beheben. Vor der beabsichtigten grundhaften Erneuerung der B62 nebst Fahrradweg nach Angenrod seien aber keine weiteren Investitionen vorgesehen. Bei der Frage, wann und wie der Ausbau komme, seien der Stadt weitgehend die Hände gebunden. Man könne nur, und dies geschehe bereits durch den Ortsvorsteher und die Stadt immer wieder, bei den zuständigen Stellen den Ausbau anmahnen und fordern.

Die Klagen rund um den Hof Krausmüller vermerkte Bügermeister Paule in seinem schwarzen Buch und versprach, nochmals die Möglichkeiten zu prüfen und die Verwaltung mit einzubeziehen. Auch die Kinder- und Familienfreundlichkeit Leusels war Thema: Eine Rutsche am Spielplatz musste aufgrund von Sicherheitsmängeln abgebaut werden und mit Augenzwinkern merkte Paule an, dass seit seinem Amtsantritt ein höherer Sicherheitsstandard auf den Spielplätzen gelte, da er alle Schaukeln jetzt persönlich teste. Um die bessere Entwässerung des Erlenbachs und somit den Hochwasserschutz der Anlieger werde sich der Bauhof in Verbindung mit dem Umwelt- und Landschaftspflegeverband kümmern.

In den Gremien der Stadt und der Verwaltung beschäftige man sich derzeit mit der Haushaltssperre, die nach dem überraschenden Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen notwendig wurde. Alle Abteilungen prüfen, welche Ausgaben in 2014 unter die Haushaltssperre fallen und wie man das Jahresdefizit so gering wie möglich halten könne. Trotzdem sei ein Defizit 2014 nicht zu vermeiden. Für den Jahre 2015 und 2016 würden alle Anstrengungen unternommen, wieder einen ausgeglichenen Haushaltsplan vorzulegen, betonte der Bürgermeister. Den Ansatz der Gewerbesteuereinnahmen werde man nach den Erfahrungen dieses Jahres nach unten korrigieren. Dabei müsse sich die Stadt, so betonte Paule, an die durchs Land gesetzten Vorgaben beim Ansatz der Gewerbesteuereeinnahmen halten.

Wunsch nach stationären Geschwindigkeitsmessungen

In der anschließenden Diskussion wurde nochmal der Wunsch der Anwohner nach stationären Geschwindigkeitsmessungen vorgetragen. Jedoch, so Paule, habe die Polizei Hessen eine stationäre Anlage in Leusel nicht befürwortet und lediglich für Eudorf und Angenrod genehmigt. Daher fehle der Stadt nun die Rechtsgrundlage um eine solche Anlage in Leusel zu errichten. Beim Neubau der B62 sollen aber Verkehrsinseln zur Verringerung der Geschwindigkeit beitragen.

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