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Satire: Der "BeschwerdeChor" singt in Alsfeld und sucht Alsfelder Beschwerden„Wir packen den Zorn in Töne ein!“

ALSFELD/FRANKFURT (aep). Die Idee entstand nach der Bundestagswahl 2009. Die war Mitgliedern des Frankfurter Kulturvereins offenbar Anlass genug, selbst eine Satire-Aktion ins Leben zu rufen, die bis heute Bestand hat: den „BeschwerdeChor“ – Sängerinnen und Sänger, die Ärgernisse musikalisch auf die Schippe nehmen. Demnächst tritt der Chor auch in Alsfeld auf und bittet die Alsfelder deshalb nun um Mithilfe. Gesucht werden nämlich Alsfelder Beschwerden.

Im Rahmen des mittelhessischen Kultursommers tritt der Frankfurter BeschwerdeChor am Samstag, 2. August, von 13 Uhr bis cirka 16 Uhr in Alsfeld an verschiedenenen Orten auf – während des Alsfelder Stadtfestes. Zu beschweren gibt es ja eigentlich auch so genug, erzählt Gabriele Kösters, ein Mitglied des Chors, auf Anfrage von Oberhessen-live. Aber um Alsfeld wirklich gerecht zu werden, brauchen die Sängerinnen und Sänger aktuellen Stoff: „Wir möchten gerne spezielle Alsfelder Beschwerden kleiner und größerer Art in unser Programm einbauen“, erklärt die Sängerin.

Dazu nennt sie die Mailadresse, an die solche Tipps gehen könnten: beschwerdechor@gmx.de.

Mit diesem Konzert tourt der Chor bereits seit Jahren erfolgreich durch die Lande und hat im Laufe der Zeit ein großes Repertoire aufgebaut – so groß wie die Beschwerden vielfältig sind. Oder wie Gabriele Kösters formuliert: „Unsere Bandbreite ist riesengroß!“ In den Liedern geht es um Frankfurter Fluglärm ebenso wie um das Freihandelsabkommen TTIP. In den Texten findet sich der Bischoff von Limburg wieder, geht es um das Flüchtlingsdrama von Lampedusa oder würdigen die Sänger auch der Deutschen liebsten Feind, den Steuerfahnder, mit einem eigenen Song. Immer treffend, aber immer auch mit einem Augenzwinkern, geht aus einem Video hervor, das den Chor vorstellt.

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Gesungene Beschwerden: Das zieht Publikum, so wie hier in Rödelheim.

„Wir packen den Zorn in Töne ein!“ So sagt es Gabriele Kösters. Dabei greift der Chor ein Thema auf und dichtet die Verse selbst. Der Text wird in Lieder gepackt, „die einem bekannt vorkommen“, aber dennoch verfremdet sind. Und das Ergebnis spricht vielen Menschen aus dem Herzen, zeigen die Auftritte. Vielleicht, weil der Beschwerde-Chor dabei, „mit Lust den Frust zu verwursten!“

Weitere Videos und Erläuterungen auf der Website des BeschwerdeChors.
Anregungen und Ideen zu Alsfelder Problemen, die der Chor aufgreifen könnte, sollten möglichst bis zum 8. Juli abgesandt werden.

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