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Nach dem tragischen Tod von Yvonne SchrödlEine große Familie braucht jetzt Hilfe

OHMES (aep). Wie erzählt man eine Geschichte von solcher Tragik, dass sie eigentlich gebietet, betroffen zu schweigen? Aber das geht nicht, wenn die Geschichte helfen soll. Deshalb hier der Kern in sachlicher Kürze: In Antrifttal-Ohmes ist die 37-jährige Ehefrau und Mutter Yvonne Schrödl verstorben – völlig überraschend. Sie hinterlässt acht Kinder, für die binnen einer Woche die Welt zusammengebrochen ist. Sie brauchen Unterstützung, weshalb die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet hat. Und dies ist dazu ein Aufruf: Spenden Sie für eine große Familie, die jetzt und in Zukunft Hilfe dringend benötigt.

Die Nachricht vom Tod der 37-Jährigen stürzte in diesem Monat nicht nur die Familie, sondern auch Nachbarn, das ganze Dorf, die Gemeinde Antrifttal in Trauer – und viele Freunde darüber hinaus, die die Tote zu Lebzeiten kennen- und schätzen gelernt hatten. So waren es denn auch Einwohner der Gemeinde, die ihn darum gebeten hatten, bei der  Spendensammlung zu helfen, erzählt Antrifttals Bürgermeister Dietmar Krist. Das tat er gerne: Die Gemeinde legte eigens ein Konto an, das mit seiner Glaubwürdigkeit den Zweck unterstützt: „Wir wollen sicherstellen, dass das Geld auch den Kindern zugute kommt.“ Der Aufruf ist auf der Website der Gemeinde veröffentlicht.

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Das Spendenkonto bei der Gemeinde Antrifttal:

Raiffeisenbank Kirtorf eG / Konto:100090131, BLZ 500 694 77
IBAN: DE92 5006 9477 0100 0901 31 / BIC: GENODE51KIF
Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.

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Die Kinder. Yvonne und Stefan Schrödl haben in beinahe 20 Ehejahren eine große Familie um sich geschart, und nun bleiben acht Kinder im Alter von vier bis 19 Jahren ohne Mama zurück. Sie hatten eine Woche Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, erzählt Stefan Schrödl. Die Kleinste hat die Nachricht noch gar nicht realisiert, die Großen geben sich tapfer. Es war alles zu schnell gegangen für einen innerlichen Abschied.

Bis zum 7. Februar war Yvonne Schrödl eine lebenslustige Frau: immer hilfsbereit und aktiv im Sportverein, im Kindergarten, in verschiedenen Elternbeiräten. Sie war eine gesellige, fröhliche Natur, Fotos zeigen sie durchweg lachend. Am 7. Februar brach sie bei einer Elternversammlung plötzlich bewusstlos zusammen. Als man ihren Ehemann informierte, ging es um den Verdacht auf Schlaganfall. Sie kam erst nach Bad Hersfeld, dann nach Fulda ins Klinikum. Die schreckliche Nachricht: Ein Aneurysma im Kopf hatte sie niedergestreckt. Eine Woche kämpften die Ärzte um ihr Leben. Eine Woche schwebte die Familie zwischen hoffen und bangen, bis der Hirntod alle Hoffnung beendete.

Die Nachricht veränderte das Dorf. Sämtliche Faschingsveranstaltungen wurden abgesagt: Man mag in Ohmes nicht feiern mit dieser Trauer mitten in der Dorfgemeinschaft. Von überall kamen Hilfsangebote, erzählt Stefan Schrödl: von Nachbarn, aber zum Beispiel auch von dem früheren Bürgermeister Johannes Averdung. „Er hilft mir bei Behördengängen.“ Die Pfarrer Zbigniew Wojcik und Walter Bernbeck besuchten die Familie, helfen bei der Verarbeitung.

Der Vater, der als Fensterbauer in einem größeren Betrieb arbeitet, ist seit dem Tod seiner Frau zuhause, bemüht sich, für seine Kinder stark zu sein. Sein Chef gab ihm frei. „Ich sehe jetzt, was meine Frau alles geleistet hat“, sagt er. Und er sieht, was über die Trauer hinaus einfach ganz praktisch fehlen wird, wenn alles rum ist, die Beerdigung, die behördliche Prozedur. Wenn er wieder zur Arbeit geht. Es fehlt die Mutter für eine große Familie. Zumindest die Kleinen brauchen ständige Betreuung. Die Familie braucht eine Tageshilfe. Das alles kostet Geld, dafür braucht sie Unterstützung.

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