Gesellschaft2

Am Eingang haben die Mitarbeiter ein Schild mit Beileidsbekundungen aufgehängtSchwieriger Tag für die Mitarbeiter des Erlenbades

ALSFELD (cdl/ls). Es ist ein schwerer Schock für die Angestellten des Erlenbades. Am Tag nach dem schrecklichen Todesfall im Alsfelder Freibad scheint auf den ersten Blick jedoch alles wie immer zu sein. „Heute Morgen vor der Eröffnung war ich im Erlenbad und habe mit dem Personal gesprochen“, berichtet der Geschäftsführer des Erlenbades Ralf Kaufmann gegenüber Oberhessen-live. Auch der Notfallseelsorger Dr. Jürgen Sauer sei vor Ort gewesen und habe mit den Mitarbeitern gesprochen.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind genauso viele Menschen im Bad, wie gestern zur gleichen Zeit. Die drei Bademeister haben den Schock unterschiedlich verarbeitet“, so Kaufmann.  Ein Bademeister habe die komplette Woche frei bekommen. Eine Bademeisterin habe darum gebeten, heute wieder arbeiten zu dürfen, um auf diese Weise die Geschehnisse besser zu verarbeiten. Der dritte Bademeister wollte ebenfalls seinen Dienst antreten, da er mit der Situation klar komme.

Im Schwimmbad ist es heute dennoch anders als an normalen Tagen. Beim Betreten hängt an der Kasse ein Schild mit Beileidsbekundungen an die Familie des Verstorbenen vom Team des Erlenbades. Gegen 15 Uhr ist der Parkplatz vor dem Erlenbad prall gefüllt. Auf dem Gelände fühlt es sich deutlich ruhiger an, als an anderen Hochsommertagen. Die Stimmung wirkt etwas gedämpfter. Auf der großen Wiese haben sich die Menschen meist schattige Plätze gesucht.

Im Schwimmerbecken sind nicht ganz so viele Menschen und im Sprungbecken nur wenige Jungs zu sehen. Dagegen herrscht reges Treiben im Baby- und Nichtschwimmerbecken. Dort sind es vor allem junge Familien mit Kindern, die das kühle Nass aufsuchen.

Rettungskräfte haben sich beim Einsatz im Erlenbad vorbildlich verhalten

„Gestern hat der zuständige Notarzt kurzfristig die Räumung des Schwimmbads veranlasst, weil einige Besucher die notärztliche Versorgung und die Arbeit der Rettungssanitäter gestört haben“, so Kaufmann. Manche Besucher hätten nicht verstehen können, warum sie das Bad verlassen mussten und hätten den Eintritt an der Kasse zurückgefordert. Diesem Wunsch habe das Erlenbad entsprochen.

Wie der zuständige Staatsanwaltschaft Thomas Hauburger auf Anfrage mitteilte, wird eine Obduktion des Verstorbenen an diesem Freitag stattfinden. Der Mann sei bereits vorher mehrmals von den Sprungtürmen des Schwimmbads gesprungen. Nach seinem letzten Sprung habe er sich auf den Beckenrand gesetzt und sei ohne weitere Anzeichen nach vorne in das Wasser geglitten.

Die Staatsanwaltschaft betonte außerdem, dass die Hilfestellungen des Rettungsteams vor Ort – sowohl Freunde und Bekannte des jungen Mannes als auch Bademeister, Sanitäter und Rettungsdienst – reibungslos und ohne Vorkommnisse abgelaufen seien. Die Obduktion sei angeordnet worden, um die tatsächliche Todesursache festzustellen.

2 Gedanken zu “Schwieriger Tag für die Mitarbeiter des Erlenbades

  1. ….da fehlen mir die Worte…da verlangen die Badegäste den Eintrittspreis zurück,weil sie gebeten wurden, das Bad zu verlassen… wie unsensibel und egoistisch so manche Menschen sind!

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren