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Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen Romrod, Feldatal, Gemünden (Felda) und HombergAmtsinhaber punkten an den Wahlurnen

VOGELSBERGKREIS (kiri). Die Wähler haben entschieden. Die Bürgermeister für die nächste Legislaturperiode in der Stadt Romrod sowie in den Gemeinden Feldatal und Gemünden (Felda) stehen fest. In den drei Gemeinden erhielten die Amtsinhaber eine klare Bestätigung für ihre Arbeit der letzten Jahre. Lediglich in der Stadt Homberg, in der gleich drei Neukandidaten antraten, war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Claudia Blum (SPD, 45,31 %) und Eckhardt Hisserich (CDU, 46,03 %) – dort steht in zwei Wochen eine Stichwahl an.

In Romrod kündigte sich der Trend bereits um 18.20 Uhr an, als aus dem kleinsten Stadtteil Nieder-Breidenbach die erste Entscheidung hinein kam: Dr. Birgit Richtberg führte mit 67:12 Stimmen. Auch die folgenden Ergebnisse aus Ober-Breidenbach und Strebendorf bestätigten die Prognose.

Joachim Lubrich blieb entspannt – zumindest äußerlich. „Ich habe ganz gemischte Gefühle“, antwortete der SPD-Kandidat auf die Frage, wie es ihm ginge. „Bei den Hausbesuchen waren alle sehr nett. Aber der Amtsinhaber hat immer einen Bonus, zumal sich Frau Dr. Richtberg auch keinen Fehler erlaubt hat, aufgrund dessen eine Wende zu erwarten wäre.“

CDU/FWG-Fraktionsvorsitzender Thilo Naujock verkündet das endgültige Wahlergebnis. Fotos: kiri

CDU/FWG-Fraktionsvorsitzender Thilo Naujock verkündet das endgültige Wahlergebnis. Fotos: kiri

Das sahen die Wähler wohl ähnlich, die Zeller sprachen sich auch klar für die Amtsinhaberin aus. Mit Spannung wurde noch das letzte Ergebnis direkt aus der Stadt Romrod erwartet. Nach knapp eineinhalb Stunden stand dann endgültig fest: Dr. Birgit Richtberg – parteilos, aber von der CDU Romrod unterstützt – ist mit deutlichen 72,2 % wiedergewählt, bleibt Bürgermeisterin in ihrer Heimatstadt und tritt damit ihre dritte Amtszeit an.

„Die einzige, die gezweifelt hat, warst du!“, bestätigte Matthias Heller, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, gratulierte und dankte der Rathauschefin für ihr Engagement sowohl für die Stadt als auch jetzt im Wahlkampf. Ihm schlossen sich viele Gratulanten an, unter ihnen auch ihr Gegenkandidat Lubrich. Er konstatierte ihr einen fairen Wahlkampf und sprach: „Der Wähler hat entschieden, ich akzeptiere das!“ Gleichzeitig ermunterte er Richtberg, die Geschicke der Stadt weiterhin gut zu leiten.

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Die Wahlhelfer hatten jede Menge zu tun – hier beim öffnen der Briefwahlumschläge.

Birgit Richtberg war gerührt und erleichtert zugleich. Sie hatte viel Energie in den Wahlkampf gesteckt. „Es hätte mich schon sehr enttäuscht, wenn meine Arbeit in den letzten Jahren nicht honoriert worden wäre“, gibt die dreifache Mutter zu, zumal bei ihrer zweiten Wahl ihr Sohn noch sehr klein war und sie sich dennoch sehr für Romrod engagiert hat. Sie sieht in der Wiederwahl die Bestätigung „zwölf Jahre harter Arbeit“. Sicher war sie sich dennoch nicht: „Joachim Lubrich war ein ernsthafter Gegenkandidat. Man weiß nie, wie das ausgeht, gerade wenn bestimmte Themen angeschnitten werden….“

Zur Feier des Tages zog sie sich mit Familie, Freunden und Wegbegleiter in die Alte Hofreite zurück, wird aber dennoch morgen wieder normal ihren Amtsgeschäften nachgehen. Eine kleine Auszeit gönnt sie sich am Wochenende. Ihr Mann hatte ein Tag vor der Wahl Geburtstag. Ihm – und damit auch sich selbst – hat sie einen kurzen Wochenendtrip geschenkt.

Schlosser gewann deutlich mit 59,8 % vor Weiß und Bierbach

Grund zu feiern hat auch Feldatals Amtsinhaber Dietmar Schlosser. Er wurde mit 59,8 % im Amt bestätigt – gefolgt von Peter Weiß (21,1 %) und Michael Bierbach (17,1 %). Das erste Ergebnis kam im Feldatal aus Zeilbach. Bereits hier hatte Schlosser die meisten Stimmen auf sich vereint. Köddingen und Ermenrod folgten schnell – auch da lag Schlosser deutlich vorne. Nach knapp einer Stunde lag das endgültige Ergebnis dann vor. Erleichterung bei Dietmar Schlosser, aber auch beim Groß-Feldaer Ortsvorsteher Robert Belouschek: „Ich bin erleichtert. Ich hatte Magenschmerzen, weil eine Nicht-Wiederwahl die Gemeinde hätten spalten können.“

Aber auch Daniel Bunn, Initiator der Bürgerinitiative „BI unser Feldatal“ war zufrieden: „Dafür, dass Michael Bierbach sehr unbekannt im Dorf war, hat er einen sehr hohen Stimmenanteil bekommen, und dass obwohl sein größter Auftritt erst am Montag bei der Podiumsdiskussion war.“

Spannend bleibt bei allen Beteiligten dennoch: Das Ergebnis des Bürgerentscheids bezüglich der Windkraft liegt noch nicht endgültig vor. Nach fünf Ausgewählten Bezirken liegt der Trend jedoch bei 63,5 % Nein-Stimmen.

Lothar Bott mit 70,19 % Ja-Stimmen im Amt bestätigt

Dem Wahlsonntag entspannt entgegenblicken konnte Lothar Bott. Der amtierende Bürgermeister von Gemünden (Felda) war der einzige Kandidat für die Wahl. Bei einer Wahlbeteiligung von 55,57 % stimmten 70,19 % für den Amtsinhaber und gaben ihm damit eine gute Bestätigung für seine Arbeit. Dennoch gab es insgesamt knapp 30 % Gegenstimmen – die meisten Nein-Stimmen kamen aus dem Ortsteil Rülfenrod, während in Hainbach die wenigsten sich gegen Bott aussprachen.

Die Homberger müssen in zwei Wochen zur Stichwahl

Die längste Zitterpartie hatten heute die Bürgermeisterkandidaten der Stadt Homberg (Ohm) auszuhalten. Zwar war relativ klar, dass es sich zwischen Claudia Blum und Eckhardt Hisserich entscheiden würde, aber dort wechselte mit jedem neuhinzukommenden Ortsteil die Führung. Nach rund zwei Stunden stand fest: Keiner der Kandidaten konnte eine klare Mehrheit aufweisen, eine Stichwahl muss entscheiden! Diese ist für Sonntag, 20. März 2016, vorgesehen. An dem Tag dürfen die Homberger Bürger noch einmal zur Wahlurne gehen.

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Glückwünsche und ein Blumenstrauß von Udo Kornmann für „seine Bürgermeisterin“.

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Der „große Bruder“ aus Alsfeld, CDU-Bürgermeister Stephan Paule, gratuliert als gebürtiger Romröder der „kleinen Schwester“.

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Die Wahlzettel zur Bürgermeisterwahl werden sortiert.

 

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