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Fotoausstellung von Lucky Mondschein im Regionalmuseum eröffnetWenn Wasser und Natur komplexe Formen schaffen

ALSFELD (jal). Es sind, so sagte es der Künstler selbst, Bilder, die im Vorbeigehen geschossen wurden. Doch Schnappschüsse sind es deshalb nicht umbedingt. Es sind gut beobachtete und eingefangene Kompostionen aus Wasser, Licht, Pflanzen und einigem mehr, die der Alsfelder Gerhard Vögele, vielen besser bekannt als Lucky Mondschein, im Alsfelder Regionalmuseum gerade ausstellt. Am Samstagabend war Eröffnung.

Es sei damals, als Lucky Mondschein seine Foto-Karriere begann, ja noch richtig schwierig gewesen, ein gutes Foto zu schießen, sagte Jochen Weppler, Vorsitzender des Alsfelder Geschichts- und Museumsvereins, zur Eröffnung der Ausstellung. Kann man Lucky noch als Fotokünstler bezeichnen, wenn Dank der Technik selbst Kinder spitzen Bilder machen können, fragte er rhetorisch. Ja, man kann – und sollte sogar.

Denn bei seinen Bildern geht es nicht darum, ein technisch gutes Foto abzuliefern. Auch geht es nicht um das Motiv als solches. „Das Objekt an sich ist nicht das Interessante, sondern die Konfiguration“, sagte der 1951 in Pforzheim geborene Künstler selbst über seine Werke.

Aufblicken oder draufblicken?

„Aufblicke-Einblicke“, hat Lucky Mondschein die Ausstellung getauft. Das Wort Aufblicke bedeute dabei nicht, hinauf, sondern auf etwas drauf zu schauen, erklärte er. Unter seinen Fotos gibt es einige, bei denen Wasser eine Rolle spielt. Wasser, ein fließendes Medium, in das man hineinblicken könne, welches das Licht bricht und erstaunliche Bilder schaffen kann, sagte der Künstler.

Natürlicher, lebendiger Schnappschuss: Bilder wie dieses sind in der Ausstellung zu sehen.

Natürlicher, lebendiger Schnappschuss: Bilder wie dieses sind in der Ausstellung zu sehen.

So zeigen Luckys Bilder zum Beispiel den Ausschnitt eines kleinen Bächleins, auf dessen Oberfläche sich ein paar Luftbläschen gebildet haben. Eine Nahaufnahme einer kleinen Schnecke, die sich durch das Unterholz kämpft, ist dabei. Schilfgras verzweigt sich vor seiner Linse zu einem Muster, Wasserreflexionen im Hintergrund machen das Foto in gewisser Weise lebendig.

Interpretierte die Ausstellung musikalisch: Der Gitarrist Peter Fischer.

Interpretierte die Ausstellung musikalisch: Der Gitarrist Peter Fischer.

Peter Fischer, Gitarrist und Profimusiker, sorgte für den passenden Klang zur Eröffnung, indem er die Werke der Ausstellung musikalisch interpretierte. „Ihr könnt sicher sein, es wird keine Kaufhausmusik sein“, kündigte Lucky Mondschein den Auftritt seines Freudes an.

Sind gute Freunde: Lucky Mondschein und der gebürtige Alsfelder National Geographic-Fotograf Gerd Ludwig.

Sind gute Freunde: Lucky Mondschein und der gebürtige Alsfelder National Geographic-Fotograf Gerd Ludwig.

Unter den vielleicht 40 Besuchern, die zur Eröffnung der Vernissage gekommen waren, war auch Gerd Ludwig. Der gebürtige Alsfelder zählt zu den renommiertesten Reportage-Fotografen seiner Zeit, im Auftrag des Magazins National Geographic reiste er um die ganze Welt. „Ich mag Luckys Bilder“, sagte er. „Vor allem die etwas komplexeren, abstrakteren, wo Muster zu sehen sind.“

Schnecke im Unterholz: Lucky Mondschein mag es, genau hinzusehen bei seinen Fotos.

Schnecke im Unterholz: Lucky Mondschein mag es, genau hinzusehen bei seinen Fotos.

30 Bilder umfasst die Ausstellung, die noch bis zum 1. November, jeweils donnerstags bis sonntags, 11 bis 13 und 14 bis 16 Uhr zu sehen ist. Es ist die letze Ausstellung im Regionalmuseum für dieses Jahr, allerdings wird es nicht die allerletzte sein, wie Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule bei der Eröffnung sagte. Nach dem Umbau des Museums sollen weitere ähnliche Projekte dort stattfinden.

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