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Rettungshundestaffel lud zum Casting – 25 Vierbeiner zeigten, was sie könnenÜber Hindernisse zur Karriere als Lebensretter

LAUTERBACH (aep). Diese Hunde, die im Wald Vermisste aufspüren, in Nachrichten-Bildern auf Trümmern nach Verschütteten suchen – das müssen doch ganz besondere Tiere sein. Nicht unbedingt, meint Stefan Mink, Leiter der Johanniter-Rettungshundestaffel im Vogelsbergkreis. Das könnten auch die meisten Familienhunde. Die Staffel lud für Sonntag zum Casting, und prompt erschienen 25 Vierbeiner an der Leine ihrer Herrchen oder Frauchen auf dem Hundeübungsplatz. Aber auf dem Weg zum Rettungshelden galt es, Hindernisse zu überwinden.

 


Ob reinrassiger Spitz oder bunter Mischling: Alle Hunde haben ein unheimlich gutes Riechvermögen und eignen sich von daher möglicherweise für eine Aufgabe als Rettungshunde, erklärt Stefan Mink, der Leiter der Staffel. Wichtiger sind andere Voraussetzungen, und die zu erkunden, hatten die Johanniter zum Hundeübungsplatz geladen. Da waren offensichtlich doch viele Hundehalter neugierig, wie der eigene Liebling abschneiden würde. Ein Parcour sollte zeigen, welche Tiere in Frage kämen.

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Ausbilderin Wiebke Möller erläutert den Ablauf.

So sollten die Vierbeiner über eine Schräge, durch einen Tunnel und eine Sperre aus Flatterband laufen. Oder auch ein Stapel Reifen kann zum Problem werden: Da gehen sie ungern rüber, weil sie unter Umständen nicht sehen können, was darin ist – was übrigens auch eine Erklärung sei, so erklärte die Ausbilderin Wiebke Möller, warum Hunde nicht gerne in Autos springen, wenn sie nicht sehen können, wo sie landen. Dabei kam es gar nicht so darauf an, sagt sie, ob die Hunde die Aufgaben sofort bewältigen, wenn sie das noch nie gemacht haben. Vielmehr wollten die Fachleute sehen, ob die Tiere im Wesen gefestigt sind, wie sie mit ihren Haltern zusammen agieren – ob sie ruhig bleiben, Vertrauen haben und folgen.

Dass die Größe des Hundes mit ihrem Können nichts zu tun hat, bewies dabei die kleine Mischlingshündin „Smilla“ aus Lauterbach. An der Seite von Uta Böttcher ließ „Smilla“ sich von keiner Aufgabe aus der Ruhe bringen. „So schnell nicht!“, lacht Frauchen. „Smilla“ kennt solche Parcours nämlich schon vom Agility.

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Eine ganze Reihe Aufgaben erwartete die Hunde – mit Herrchen oder Frauchen.

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Für manche Teilnehmer war das eben ein lustiger Familienausflug.

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Der schmale Balken erwies sich bei einigen Hunden als unerwartet schwierig.

Am Ende werden die Ergebnisse der Beobachtungen zusammengetragen und mögliche Hunde zur Ausbildung geladen – samt Herrchen oder Frauchen, denn auch die müssen begleitend eine gewisse Ausbildung durchlaufen.

So ein Casting ist für die Rettungshundestafel sehr wichtig, erläutert der Leiter. Denn immer wieder fallen Tiere aus oder sterben. Dafür suchen die Johanniter ständig Nachwuchs. Aktionen wie die am Sonntag in Lauterbach seien erfolgreich. Im  vergangenen Jahr, als ebenfalls gut 20 Hunde antraten, kamen immerhin fünf für Rettungsmissionen in Frage.

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Gut 25 Teilnehmer erschienen auf dem Hundeübungsplatz in Lauterbach.

Weitere Informationen für Interessenten gibt es unter Telefon 06641-63363 oder per E-Mail rettungshunde-vogelsberg@online.de.

Mehr Bilder:

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