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Angriff auf den Wirtschaftswunderspeck und gewichtige EheproblemeSeniorenzentrum Rambachhaus feiert fröhliche Kräppelparty mit dem Alsfelder Carnevals Club

ALSFELD (ol). Das Seniorenzentrum Rambachhaus veranstaltete kürzlich eine fröhliche Kräppelparty im Kulturhaus, bei der die Bewohnerinnen und Bewohner in lustigen Kostümen feierten. Der Alsfelder Carnevals Club sorgte mit Tanzkünsten und humorvollen Darbietungen für Spaß und gute Laune.

Eine Kräppelparty – alias Faschingssause – feierte das Seniorenzentrum Rambachhaus laut einer Pressemitteilung Mitte der Woche im farbenfroh geschmückten Kulturhaus. Die Bewohnerinnen und Bewohner tauschten ihre Alltagskleidung gegen lustige Kostüme, es gab eine Fülle an humorvollen Darbietungen und es wurde ordentlich getanzt und geschunkelt – alles unter den strengen Blicken der Elferrats-Experten des Alsfelder Carnevals Club, der auch im 55. Jahr seiner Vereinsgeschichte eine gehörige Portion Lebensfreude mit zu den Senioren brachte, wie es hieß.

Das Kulturhaus war für die Faschingsparty wunderbar bunt geschmückt: Von den Decken hingen Girlanden und Luftballons in allen erdenklichen Farben schwebten durch den Raum. Auch die Verwandlungskünste der Senioren waren beeindruckend – eine Dame beispielsweise, sonst eher für ihre strickenden Fähigkeiten bekannt, glänzte plötzlich als glamouröse Diva, komplett mit Federboa und Sonnenbrille.

Nach den ersten obligatorischen – vom hauseigenen Küchenteam selbstgebackenen – Kräppeln hieß es Bühne frei: Gleich drei Garden des Alsfelder Carneval Clubs begeisterten die Bewohner, ihre Gäste und Angehörige mit ihren Tanzkünsten. Die Purzelgarde und die Springmäuse legten energiegeladene Showtänze aufs Parket, während die Konfettis – die grüne Garde des ACCs – mit ihrem präzisen Gardetanz faszinierte und zeigten, dass sich jahrelanges Training von Kindesbeinen an auszahlt.

In der Bütt wurde es dann richtig „gewichtig“, als Eva Schwalm und Anna Lena Buhl vom ACC das Mikrofon ergriffen. Gewicht, ambitionierter Sport und der Alltag aus dem Ehe- oder Familienleben wurden auf humorvolle Weise unter die Lupe genommen. Da erfuhr das staunende Publikum unter anderem, dass manche Männer statt Viagra lieber Diätpillen für ihre Frauen besorgen, um das Liebesleben zu „entwickeln“. Da bleibe die Frage, ob das eher für die Frau oder den Mann eine schlankere Lösung ist?! Apropos schlank: Gut, dass Schuhe, Schals und Mützen immer passen, da brauche man auch keine Schwimmbad- sondern eher eine Biergarten-Figur.

Sandra Appel, Mitarbeiterin des Betreuungsdienstes und meist als Drehorgelspielerin bei Festen mit von der Partie, betrat als Rentnerin die Bütt und stellte die Frage aller Fragen: Warum hat nur sie scheinbar Zeit, während der Rest der Welt im Dauerstress ist? Ein Rätsel, das wohl selbst Einstein im Ruhestand nicht lösen könnte.

Auch Astrid Zinser vom Sozialdienst und Annett Schmidt, ihres Zeichens Hygienebeauftragte der Einrichtung, sorgten mit ihrer skurrilen Kleinkind-Performance für Lachsalven im Saal. Verkleidet als Kleinkind – Hände von Anette, Füße und Kopf von Astrid – bewiesen sie mit der originellen Bühnennummer, dass morgendliche Routinehandlungen wie Waschen, Zähne putzen, Essen und Trinken nicht nur im fortgeschrittenen Alter durchaus zu einer komischen Herausforderung werden können.  Ein Betrag, durch den man erahnen konnte, dass im Rambachhaus Fasching nicht nur eine Jahreszeit, sondern eine Einstellung ist – denn mit einer ordentlichen Portion Humor kann man dem Älterwerden täglich positiv begegnen.

Dass das Betreuungsteam zu allen Schandtaten bereit ist, um seine Bewohner bei Laune zu halten, wurde anschaulich unter Beweis gestellt, als anschließend alle Kolleginnen ins Scheinwerferlicht traten: Bei ihrer Tanzeinlage zu dem bekannten Song „Jerusalema“ wippte ein jeder rhythmisch mit. Ebenso wie bei dem alten Schlager „Liebeskummer lohnt sich nicht“, 1964 von Siw Malkmkvist gesungen, zu dem es einen herausfordernden Sitztanz gab, an dem sich auch der Elferrat versuchte und gleich zu einer großen Schunkelrunde unter DJ-„Haustechnik“ Ralf Merkel überleitete.

Den Abschluss des bunten Programms aus ACC-Nummern und hauseigenen Faschingsbeiträgen, bildeten das charmante Gespann „Lisbeth und Ulrich“, die auf einer Bank Platz nahmen und mit viel Humor über die kleinen und großen Geheimnisse des ehelichen Zusammenlebens plauderten. Lisbeth (Susanne Fett) und Ulrich (Uli Eifert) erinnerten sich gerne an die Zeit ihrer jungen Liebe im Frühling und das Klappern der Mühle am rauschenden Bach.

Gut ausgerüstet mit Nudelholz und Mikrofon, wurden die Stimmbänder letztendlich nochmal gemeinsam eingesetzt und Texte wie „Eine Feier, die ist lustig“ oder „Rolle, rolle, rolle weg – den Wirtschaftswunderspeck“ zum Besten gegeben. Nach so viel Narretei, Lachmuskeltraining und Geschunkel ließen die Bewohner mit Helau und Alaaf bei lecker Bowle und dem einen oder anderen Bierchen, die schönen und sorgenfreien Stunden des Nachmittags ausklingen, so hieß es abschließend.

Fotos: Kierblewski

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