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KKA-Vortragsabend: Linderung bei HüftschmerzenDr. Rosca informiert zu neuen und minimalinvasiven OP-Verfahren

ALSFELD (ol).  Der leitende Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Kreiskrankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld, Dr. medic. Daniel Rosca, informierte kürzlich in einer Vortragsreihe über minimalinvasive OP-Verfahren zur Linderung von Hüftschmerzen. In dem Vortrag wurden verschiedene Therapieoptionen vorgestellt, wie beispielsweise konservative Behandlungen, Physio- und physikalische Therapie, sowie minimal-invasive Hüftendoprothetik.

Der Spaziergang mit dem Enkel, der Wochenendausflug oder die Feierabend-Runde durch die herbstliche Landschaft: machen Hüftschmerzen dabei einen Strich durch die Rechnung, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Linderung, weiß Dr. medic Daniel Rosca. Er ist leitender Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Kreiskrankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld (KKA), und informierte im Rahmen der Vortragsreihe zur Hüftendoprothetik und den Vorteilen minimal-invasiver Verfahren, so heißt es in einer Pressmitteilung des Vogelsbergkreises.

Meist ist der Weg zur „neuen Hüfte“ ein schmerzhafter. „Denn sie wird dann nötig, wenn der Knorpelverschleiß im Hüftgelenk sehr weit fortgeschritten ist“, sagt der Orthopäde. Denn wird der Knorpel im Gelenk dünner, kann die sogenannte Coxarthrose zu starken Schmerzen führen, die die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. „Allerdings muss nicht direkt bei den ersten Anzeichen operiert werden. Eine konservative Therapie führt unter Umständen auch zu guten Ergebnissen“, unterstreicht Dr. Rosca, und versteht darunter etwa Gewichtsabnahme, Physio- und physikalische Therapie sowie mehr Sport und Bewegung. „Studien zeigen, dass etwa eine leitliniengerechte Therapie mit Physiotherapie und einem geänderten Lebensstil gute Erfolge hat. Bewegung ist vor und nach einer Hüft-OP das A und O“, sagt der Fachmann. Laut Studien zeigen dagegen orthopädische Hilfsmittel oft nur wenig Wirkung. Es ist sogar möglich, dass dadurch Schmerzen, Probleme und Schäden in anderen Gelenken die Folge sind, fügt er an. Anders sieht das bei Akupunktur aus: „Einige Studien weisen nach, dass sie Lebensqualität fördert – Doch die Behandlungen werden von den Krankenkassen nicht bezahlt“, sagt Dr. Rosca. Zusätzlich ist eine gezielte Therapie mit Schmerzmedikamenten möglich. „Aber unabhängig davon, ob Ibuprofen, Diclofenac, Metamizol oder ein anderer Wirkstoff eingesetzt wird: ihre Nebenwirkungen können verschiedene Prozesse im Körper stören. Es ist sehr wichtig, bei der Einnahme das richtige Maß zu finden“, sagt Dr. Rosca und rät im Zweifel zu weniger Tabletten und ärztlichem Rat.

Den richtigen Zeitpunkt für Hüftprothese finden

Auch Injektionen mit Hyaluronsäure, Kortisonpräparaten, oder Eigenblut versprechen Linderung bei Gelenkbeschwerden, heißt es. Allerdings werden nicht alle Behandlungsarten von den Kassen übernommen und die Erfolge sind nicht von Dauer: „Die Probleme kommen wieder. Wir gewinnen zwar etwas Zeit, aber wenn der Leidensdruck bei den Patienten zu hoch wird, kann der Gelenkersatz helfen“, sagt Dr. Rosca. Wichtig ist, dafür den richtigen Zeitpunkt zu finden, unterstreicht er und ergänzt: „Immer im Fokus ist die Lebensqualität der Patienten.“

Ist eine Prothese unumgänglich, kämen im Kreiskrankenhaus Alsfeld individuell passende Lösungen zum Einsatz. Verhältnismäßig junge Menschen mit einer höheren Knochendichte bekämen dabei andere Prothesen, als ältere mit einer geringeren Dichte. „Wichtig ist, dass die minimalinvasive OP mit relativ kleinem Schnitt schonender ist. Außerdem sind die Patienten in der Regel schneller wieder auf den Beinen“, sagt der Mediziner und rät anschließend zu einem stationären Reha-Aufenthalt. Aktuelle Prothesenmodelle versprechen dann oft mehr als 20 Jahre verbesserte Beweglichkeit. Erst dann könnten beispielsweise der Prothesenkopf und das sogenannte Inlay getauscht werden, ohne dass die gesamte Prothese gewechselt werden muss. „Allerdings ist eine solche Operation belastend für den Körper – das Gesamtbild des Patienten entscheidet letztendlich also über den guten Verlauf einer OP und der Zeit danach“, stellt Dr. Rosca klar. Trotzdem sind Hüftoperationen nicht mehr so kompliziert wie früher. „Man muss gemeinsam schauen, wann der beste Zeitpunkt für eine vielversprechende Operation ist. Gesundheit und Wohlbefinden des Patienten stehen immer im Mittelpunkt“, unterstreicht der Orthopäde abschließend.

Foto: KKA

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