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Dino-Tanz und LeseSpaßDialog der Generationen: Erlebnisreicher Besuch von Alsfelder Erstklässlern im Haus Stephanus

ALSFELD (ol). Lesen vergrößert nicht nur den Wortschatz, steigert die Konzentrationsfähigkeit und fördert die Fantasie und Kreativität. Es fördert darüber hinaus auch den “Dialog der Generationen”, wie eine Veranstaltung im Haus Stephanus unter dem Motto „LeseSpaß für Klein und Groß“ jetzt zeigte.

Ziel war laut einer Pressemitteilung des Haus Stephanus, die Kontakte der Senioreneinrichtungen zu Schulen zu vertiefen, den Alltag der Seniorinnen und Senioren zu bereichern und die persönliche Entwicklung der Kinder positiv zu beeinflussen, wie die Koordinatorin des Betreuungsdienstes, Minh Luis, ausführte. “Der hohe Zuspruch zeigt, dass wir mit dem Thema einen Nerv der Zeit getroffen haben und der gedruckte Text auch im Internetzeitalter noch immer wichtig ist”, sagte die Organisatorin der Begegnung mit Blick auf die kleinen Gäste des Tages – 19 Schüler der Klasse 1b der Gerhart-Hauptmann-Schule Alsfeld. Sie waren stolz, zum Schuljahresende aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen und dabei ihre “Freude beim Lesen” mit der älteren Generation teilen zu dürfen.

Zudem hatten die Schüler unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin, Katharina Schmidt, sowie der Referendarin, Larissa Priemer, kleine Überraschungen vorbereitet. Nachdem sich die jungen Talente kurz vorgestellt und den Bewohnern der Einrichtung selbstgemalte Bilder geschenkt hatten, starteten die Erstklässler unter Leitung von Frau Priemer eine “Dino-Tanzvorführung” mit tollen, selbstgebastelten Masken. Mit viel Mut und Selbstsicherheit trugen vier Schüler im Anschluss ihre Lieblingsgeschichten vor. Deren Bandbreite reichte vom Aufbau und der Faszination der Biologie des menschlichen Körpers über den mutigen alltäglichen Einsatz zur Rettung von Menschenleben in der Feuerwehr bis hin zu lustigen Urlaubs-Staugeschichten, die ziemlich ans Nervenkostüm gingen.

Das Team des Betreuungsdienstes revanchierte sich mit “Oma liest…”-Beiträgen, sprich Geschichten, mit denen schon die Senioren aufwuchsen und zeitlos aktuell sind, aber der jüngeren Generation zuweilen gar nicht mehr bekannt sind, weil diese längst andere Angebote nutzen. Im Mittelpunkt stand “Max und Moritz”, die 1865 erstmals erschienene Lausbubengeschichte in sieben Streichen des deutschen humoristischen Dichters und Zeichners Wilhelm Busch. Zwei Bewohnerinnen des Hauses Stephanus trugen die ersten zwei von sieben Streichen vor. Schüler wie auch die anwesenden Senioren erfreuten sich an den Reimen, die als deutsches Kulturgut gelten, und spendeten nach jedem Vortrag begeistert Applaus, hieß es.

Ein weiteres Highlight der Begegnung war der Austausch zwischen den Schülern und Senioren – mit dem gegenseitigen Stellen von Fragen und Antworten, kleinen Interviews ähnelnd. Die Grundschüler fragten zum Beispiel: „Bekommt Ihr denn hier auch Besuch?“, „Was gibt es hier zu essen?“ oder „Wo lebt es sich besser – zu Hause oder im Seniorenheim?“ Der Neugier und dem Interesse nahmen sich die Senioren dankbar an und beantworteten jede auf seine Art liebevoll gestellte kindliche Frage mit kleinen Erklärungen über das Leben im Seniorenheim. An den Song des weltberühmten Schlagersängers Heintje ”Oma so lieb“ erinnerte der Satz eines Schülers „Am besten ist bei der Oma“.

Zum Abschluss überreichte das Betreuungsdienst-Team jedem Schüler ein Präsent mit leckerem Eis und Süßigkeiten. Bei der Verabschiedung fragten die Bewohner die Schüler noch: „Hat es denn euch bei uns gut gefallen und kommt ihr uns nach den Ferien wieder besuchen?“ Da antworteten die Schüler wie aus der Pistole geschossen: „Ja, es war schön, wir kommen nach den Ferien wieder. Bis bald!“ Sehr zur Freude aller fleißigen helfenden Hände des Tages. „Es war eine schöne Begegnung und ein schönes Erlebnis für unsere Bewohner sowie unsere Gäste“, brachte Koordinatorin Minh Luis den Tenor des Tages auf den Punkt.

Fotos: Haus Stephanus/Minh Luis

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