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Kunstausstellung "Ich lieg‘ von mir weltenweit" noch bis zum 3. Juli geöffnetErfolgreicher Auftakt zur Doppel-Ausstellung

HOMBERG OHM (ol). Am Pfingstsonntag fand die Vernissage der bereits zweiten Kunstausstellung der Homberger Schlosspatrioten in diesem Jahr statt. Die Ausstellung von Ingrid Strohkark und Bettina Pfeifer lockte die Besucher bei schönem Wetter zum Homberger Schloss. Noch bis zum 3. Juli kann man sich die Doppel-Ausstellung mit Skulpturen und szenischen Darstellungen ansehen.

Unter dem Titel „Ich lieg‘ von mir weltenweit…“ startete am Pfingstsonntag bereits die zweite Kunstausstellung in diesem Jahr vom Arbeitskreis Kunst und Kultur der Schlosspatrioten Homberg Ohm. Um 14 Uhr traf man sich, laut Pressemitteilung, bei schönem Wetter unter der malerischen Krone der Hof-Linde mit vielen Gästen zur Vernissage der Doppel-Ausstellung der beiden Künstlerinnen Ingrid Strohkark und Bettina Pfeifer.

Anne Weißhuhn begrüßte zunächst die Gäste und berichtete unter anderem über das „Finden“ von begeisterten Künstlerinnen und Künstlern und die Verbindungen zu verschiedenen Künstlerateliers, wodurch sich das Homberger Schloss mittlerweile zu einem gerne angenommenen Ort zur Präsentation von Kunstwerken „gemausert“ habe. „So langsam trägt die langjährige Arbeit ihre Früchte“, so Anne Weißhuhn in ihren Ausführungen.

Foto: Zahra Famarini

Bettina Pfeifers überwiegend „skulpturelle“ Arbeiten und Ingrid Strohkarks teilweise bewusst „unscharf“ und oft wie „herangezoomt“ szenischen Darstellungen fokussieren den Geist und den Blick in ihren Werken auf schwere Themen wie Flucht und Vertreibung, wie Exil und Fremdsein. Vieles scheint wie gerade erst entstanden, weil das Thema Krieg, uns allen gerade so nah komme und so aktuell wie kaum ein anderes Thema in aller Munde sei.

Darüber hinaus werde aber auch der Umgang mit daraus resultierenden Ängsten, deren Auswirkung als Selbstverlorenheit bis hin zum Verlust an Selbstgewissheit und Selbstwirksamkeit thematisiert. Gerade Bettina Pfeifers Skulpturen und Werke spiegeln hier in schwarz-weiß gehaltenen Köpfen als „Schaltzentrale“ für das Tun das Kriegsphänomen wider, das doch weltweit und tagtäglich die Menschheit umtreibe.

Foto: Zahra Famarini

Vor diesem Hintergrund sei der Titel der Ausstellung zu sehen, der dem 1901 entstandenen Gedicht „Chaos“ von Elsa Lasker-Schüler entnommen wurde: Ich finde mich nicht wieder / In dieser Todverlassenheit / Mir ist: ich lieg‘ von mir weltenweit / Zwischen grauer Nacht der Urangst…“

Weit über 60 Gäste kamen noch im Laufe des Nachmittags und ließen sich auf diese sehenswerte Ausstellung ein. Inwiefern im Nachhinein deren Köpfe als „Schaltzentrale“ zum Kommunizieren, zum Fühlen und Bündeln von Energien und Emotionen angeregt wurden, bleibe zunächst verborgen.

Aber „Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor irgendetwas stehen, das wir nicht restlos erklären können“. Diese Worte des verstorbenen Künstlers, Christoph Schlingensief gab Weißhuhn den Gästen wohlwollend mit auf den Weg.

Foto: Zahra Famarini

Wer diese tiefgründige Ausstellung noch nicht besuchen konnte, hat noch bis zum 3. Juli, sonntags von 14 bis 18 Uhr die Möglichkeit dazu im Homberger Schloss bei den Schlosspatrioten.

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