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Erneuerung der Ortsdurchfahrt Bieben abgeschlossen - rund 100 Biebener bei der offiziellen Freigabe anwesend„Das mit Abstand größte Investitionsprojekt der Stadt Grebenau“

BIEBEN (akr). Es war ein besonderer Tag, den die Biebener am Mittwoch erleben durften: das „Jahrhundertereignis“, wie Ortsvorsteher Jens Heddrich die Erneuerung der Ortsdurchfahrt des Grebenauer Stadtteils Bieben bezeichnete, konnte nach fast eineinhalb Jahren Bauzeit offiziell beendet und für den gesamten Verkehr freigegeben werden.

„Es ist vollbracht. Das mit Abstand größte Investitionsprojekt der Stadt Grebenau in dem Stadtteil Bieben ist abgeschlossen“, freute sich Gründchen-Bürgermeister Lars Wicke. Es ist ein Projekt, das seine Spuren hinterlassen hat – und das nicht nur im städtischen Haushalt. Stolze zwei Millionen wurden in die Erneuerung der Ortsdurchfahrt von Bieben investiert. Rund 1,45 Millionen Euro muss dabei die Stadt Grebenau zahlen, 500.000 Euro trägt das Land Hessen und auch der Kreis leistet einen Beitrag: etwa 35.000 Euro übernimmt er für die Arbeiten am Kreuzungsbereich der Kreisstraße 76 in Richtung Reimenrod.

Die Ortsdurchfahrt von Bieben war in einem sehr schlechten Zustand, eine Erneuerung dringend notwendig – und genau das wurde in den vergangenen eineinhalb Jahren gemacht , los ging es im Frühjahr 2018. Darüber hinaus wurden die Gehwege erneuert und teilweise neu angelegt, die beiden Bushaltestellen wieder auf Vordermann gebracht und barrierefrei gestaltet. Auch Teile der Wasserleitungen und des Kanalnetzes sind wieder auf dem neuesten Stand.

Ein Projekt, das Spuren hinterlassen hat

„Man kann Bieben nicht mehr mit dem Dorf von vor 18 Monaten vergleichen. Was wir getan haben war weder unnötig noch kann man es als Luxus bezeichnen“, betonte Wicke. Man habe in die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger, investiert. Spuren hinterlassen hat das Projekt eben auch im städtischen Haushalt in Form von höheren Schulden. „Das Thema Anliegerbeiträge lassen wir heute mal außen vor. Hier gibt es aber noch Gesprächsbedarf ob, oder ob nicht und wie, das ist alles zu klären“, sagte Wicke.

Großer Andrang herrschte am neuen Dorfplatz bei der offiziellen Freigabe der Ortsdurchfahrt. Fotos: akr

Solche Maßnahmen stellen Kommunen immer vor große Herausforderungen, hob Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak hervor. Aber man sei eben im ländlichen Raum auf ein gut ausgebautes Straßennetz angewiesen – und erste wichtige Schritte wurden gemacht. Nachdem im vergangenen Jahr bereits die Landstraße von Lingelbach nach Bieben erneuert wurde, folgte kurze Zeit später der Start für die Ortsdurchfahrt. Bieben sei jetzt „schön geworden“, wie Ulrich Hansel, Regionalbevollmächtigter von Hessen Mobil, am Mittwoch sagte. Er blickte auch schon ins nächste Jahr, denn dann solle die Straße von Merlos nach Grebenau wieder auf Vordermann gebracht werden.

Projekt wieder angegriffen

„Dann sind wir auch wieder aus allen Himmelsrichtungen erreichbar“, freute sich Ortsvorsteher Jens Heddrich. Die Veränderungen, die Bieben in den letzten zwei Jahren erlebt habe, seien groß und schön. Heddrich erinnerte daran, dass vor über 30 Jahren bereits Planungen für den Kurvenverlauf der Ortsdurchfahrt vorgenommen wurden, in einem ersten Schritt die Familie Neeb umgesiedelt und das Wohnhaus der Familie abgebrochen wurde, um mehr Platz für die scharfe Kurve zu schaffen. „Dann ruhte der Prozess etwa drei Jahrzehnte. Bis dann vor ein paar Jahren dankenswerter Weise Hessen Mobil an die Stadt herangetreten ist, um die Frage des Kurvenverlaufs und der Ortsdurchfahrt noch einmal aufzugreifen“, freute sich der Ortsvorsteher.

Ortsvorsteher Jens Heddrich.

In einer gemeinsamen Anstrengung von Hessen Mobil, der städtischen Gremien und weiteren Helfern konnten dann die Planungen vorangetrieben werden. Ein weiteres, leerstehendes, Gebäude wurde abgerissen, genau an der Stelle, wo der Dorfplatz jetzt sein Zuhause gefunden hat. „Um den Kurven- und Straßenverlauf dem aktuellen Stand anzupassen“, sagte Heddrich. Seit dem offiziellen Spatenstich im Mai 2018 habe sich das Dorfbild radikal zum positiven verändert.

Nach den Worten von Heddrich war der feierliche Anlass aber noch nicht vorbei. Gemeinsam pflanzte man noch eine neue Dorflinde am Dorfplatz, denn nicht weit von diesem Platz entfernt stand damals eine alte Dorflinde, die leider vom Blitz getroffen wurde. Dorflinden seien im mittelalterlichen Leben ein wichtiger Ankerpunkt der dörflichen Gemeinschaft gewesen – und die dörfliche Gemeinschaft wird in Bieben augenscheinlich groß geschrieben, das zeigte schon die Anwesenheit der rund 100 Bewohner, also quasi die Hälfte des Dorfes.

So sah der Kurvenverlauf vorher aus, ein Schlagloch reihte sich ans nächste – jetzt ist dort, wo das Haus stand, der neue Dorfplatz.

„Möge der Baum auch für uns ein Ankerpunkt für Gemeinschaft, Zusammenhalt und Hoffnung sein“, sagte Heddrich und wünschte sich, dass der neue Dorfplatz wieder zu einem lebendigen Ort des Gespräches für Jung und Alt wird.

Weitere Eindrücke:

4 Gedanken zu “„Das mit Abstand größte Investitionsprojekt der Stadt Grebenau“

  1. Hält doch sowieso wieder nur zwei Jahre, dann sieht’s aus wie vor einem Jahr. Dann hat man aber wieder die Möglichkeit endlich die Kabel zu verlegen. Hätte ich der Landratte Görig auch so persönlich gesagt, wäre er zugegen gewesen.

  2. Wo ist Görig? Traut er sich schon nicht mehr ins Gründchen? Würde mich nicht wundern. Seit Jahren Breitband-Versorgung versprechen, aber nicht liefern! Dann bleibt man besser daheim, bevor man auf verärgerte Untertanen trifft.

    1. Gurkenmeister Görig hat sich doch längst in Alterteilzeit begeben und überlässt seinem dunkelschwarzen Wunschnachfolger Dr. JEMI allein das Feld. Armselig! Und verwunderlich dass das Alle widerspruchslos mitmachen.

  3. Na Klasse endlich fertig? Es war auch Zeit diese zu erneuern.
    Jedoch ging man davon aus das die scharfe rechts Kurve entwas entschärft wird für den Schwerverkehr.
    Stattdessen muss ein Dorfplatz geschaffen werden. Der in fünf bis zehn Jahren versichert ist. Schaut euch Ehlersdorf an.

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