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Zwei Deutsch-Türken und ein Syrer vor dem Landgericht GießenProzessauftakt zur Messerstecherei in Alsfeld

ALSFELD (ol). Sirenen durchdrangen die Stille des Juni-Abends in diesem Jahr. Der Bereich rund um die Alsfelder Schillerstraße und die Stadthalle, hell beleuchtet und abgesperrt. Anwohner berichteten von lauten Schreien. Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr und die Spurensicherung waren im Einsatz. Am Montag, den 12. Juni wurde ein 23-jähriger Eritreer bei einer Messerstecherei lebensbedrohlich verletzt. Jetzt begann der Prozess gegen die zwei jungen Deutsch-Türken und ihren syrischen Onkel, die als Verdächtige damals festgenommen wurden.

Ein Blick zurück: Am besagten Montagabend diesen Jahres kam es zu einer Messerstecherei, bei der ein 23-jähriger Mann aus Eritrea mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert und dort notoperiert wurde. In der Nähe des Tatortes fanden die Beamten in einem Gebüsch ein Messer mit Blutanhaftungen und stellten dieses als mutmaßliche Tatwaffe sicher.

Kurz darauf konnten drei der mutmaßlich an der Tat beteiligten Verdächtigen vor Ort festgenommen werden: Zwei deutsch-türkische Brüder, 15 und 17 Jahre alt, sowie deren 28-jähriger syrischer Onkel. Der 17-Jährige, dem der lebensgefährliche Stich zugeordnet wird, wurde einen Tag später dem Haftrichter des Amtsgerichts Gießen vorgeführt, mit dem Ziel, Untersuchungshaft aufgrund des dringenden Verdachts des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung zu erwirken. Der mutmaßliche Streitwert: Ein zerstörtes Fahrrad.

Das Messer, die mutmaßliche Tatwaffe damals. Foto: archiv/pw

Seit dieser Woche müssen sich die Verdächtigen wegen des Verdachts auf versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung vor dem Landgericht Gießen verantworten, wie die Alsfelder Allgemeine in einem Bericht schreibt. Wie die Zeitung berichtet, sei das Opfer mit einer Gruppe weiterer Flüchtlinge in der Alsfelder Innenstadt unterwegs gewesen und soll alkoholisiert gewesen sein. Aus einer Laune heraus soll der 23-jährige Eritreer mit dem Fuß ein Fahrrad umgestoßen haben, das an einem Hauseingang lehnte. Das soll in diesem Moment eine Frau beobachtet haben, die oben aus dem Fenster schaute, und deren Familie das Rad gehörte.

Zwei ihrer Söhne, damals 15 und 17 Jahre alt, und deren syrischer Onkel verfolgten die Gruppe, es sollen mehrere Prügeleien in der Innenstadt gefolgt seien – unter anderem wurde sich mit einem Ledergürtel geprügelt. Zwar soll die Gruppe den Tatverdächtigen entkommen sein, doch sie wurde wieder eingeholt. Der Staatsanwalt teilte gegenüber der Zeitung mit, dass das spätere Opfer unkontrolliert um sich geschlagen habe, um die Schläge abzuwehren. Dabei habe er darum gebeten, aufzuhören und angeboten, er werde das Fahrrad wieder aufstellen.

Weiträumig war der Bereich um die Alsfelder Stadthalle und um die Schillerstraße damals abgesperrt. Polizei, feuerwehr, Rettungsdienst und Spurensicherung waren im Einsatz. Foto: archiv/pw

Daraufhin habe der Hauptangeklagte ein Messer aus der Hose genommen, das er sich zuvor in der Wohnung eingesteckt hatte und dem Opfer in den Bauch gerammt. Die Stichwunde soll rund 25 Zentimeter lang gewesen, der Darm des Opfers verletzt worden sein. Das Opfer schwebte damals in Lebensgefahr und konnte nur durch die Notoperation gerettet werden. Der Angreifer habe den Tod des anderen billigend in Kauf genommen, so wird der Staatsanwalt von der Zeitung zitiert.

Anfang Januar soll die Verhandlung fortgesetzt werden. Dabei soll auch der Angeklagte Stellung zu der Tat nehmen.

8 Gedanken zu “Prozessauftakt zur Messerstecherei in Alsfeld

    1. Ich bin einer von denen ich bin der 15 jährige ich bin kein Deutscher und kein Türke ich bin Kurde

      1. Wo liegt denn Kurdistan? Gibt es nicht, genau. Und daher solltest du diesen ganzen Wahnsinn vergessen und lieber eine gute Berufsausbildung absolvieren und für dich und deine Familie und Freunde das beste daraus machen – ganz ohne Politik, Idealismus und Hass.

  1. Eine Haftstrafe auf Bewährung und ein paar Sozialstunden. Mehr werden die von unserer weichgespülten Justiz nicht bekommen. Und wenn doch, dann wird die Strafe in der Berufung massiv gemindert.
    Ist leider traurige Wahrheit in Deutschland…

    1. Laber mal kein Müll du hast überhaupt keine Ahnung von unserem Justizsystem.
      Bei versuchter Tötung kann man schon eine Strafe von mind. 4 Jahren erwarten.
      Das ist auch realistisch aber es muss halt auch wirklich nachgewiesen werden.
      Ich kann diese verdammt rassistischen Kommentare nicht mehr ertragen.
      Überall ist nur der Schrei nach Strafe, wo bleibt die Gerechtigkeit?
      Fehler kann jeder machen. Besonders junge Menschen

      1. Wen ein junger Mensch mal einen Fehler macht der Sie oder Ihre Familie betrifft werden Sie sicher anders denken!!!
        Und ich kann das ewige in Schutz nehmen geschwätz nicht mehr ertragen!

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