Gesellschaft6

Vogelsberg Consult blickt auf ein aktives und erfolgreiches Jahr 2017Im Fokus: Arbeits- und Fachkräftesicherung

ALSFELD (ol). Zur Gesellschafterversammlung der Vogelsberg Consult Gesellschaft für Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung mbH treffen sich alljährlich Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Gesellschafter zur Beratung, zu Rückblick und Ausblick und natürlich zur Abstimmung über die Berichte von Wirtschaftsprüfer und Geschäftsführung. In diesem Jahr fand die Sitzung in den Räumen des Gasthauses „Zur Alten Mücke“ in Mücke statt.

Die Vielzahl der Gesellschafter dokumentiert den regionalen Ansatz der Wirtschaftsförderungsge-sellschaft. Laut Pressemitteilung der Vogelsberg Consult halten regionale Kreditinstitute, wie die Sparkasse Oberhessen und fünf regionale Genossenschaftsbanken Stammeinlagen ebenso wie der Verein Wirtschaftsförderung und nachhaltige Entwicklung der Vorgelsberg-Region e. V. mit rund 45 Unternehmen, der Landkreis als größter Anteilseigner sowie alle 19 Vogelsberger Städte und Gemeinden. In den zehnköpfigen Aufsichtsrat delegieren die Gesellschafter acht Mitglieder. Darüber hinaus ist der Beiratsvor¬sitzende sowie der Landrat Kraft Amtes Mitglied in diesem Gremium.

Aufsichtsratsvorsitzender, Kreisbeigeordneter Michael Refflinghaus, übernahm nach der Begrüßung durch den VBC-Geschäftsführer Thomas Schaumberg die Sitzungsleitung und übergab zügig an Martin Günther, Wirtschaftsprüfer bei Niepoth & Partner mbB (Schlitz/Fulda), der über die Prüfung und das Ergebnis des Jahresabschlusses 2017 der Vogelsberg Consult GmbH berichtete. Geprüft werden naturgemäß die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz und der Lagebericht. Die Prüfer bescheinigten der GmbH eine ordnungsgemäße Buchführung; der Lagebericht sei zutreffend, ebenso seien Chancen und Risiken zutreffend dargestellt. Der vorgelegte Abschluss spiegele das tatsächliche Bild der Finanz- und Ertragslage wider. Die Prüfung habe zu keinen Einwendungen geführt, sagte Günther, dessen Büro der Gesellschaft damit wieder den uneingeschränkten Bestätigungsvermerkt erteilt hat.

Zahl der Beschäftigten gestiegen

In seinem anschließenden Bericht stellte Geschäftsführer Thomas Schaumberg die wichtigsten Aktivitäten und Förderprojekte im Berichtsjahr 2017 vor. Er startete mit einem interessanten Rückblick auf die Entwicklung der Region Vogelsberg: Die Zahl der hier Beschäftigten sei entgegen dem demographischen Wandel gestiegen, berichtete er. Bei der Anzahl der vorhandenen Arbeitsplätze könne man einen Zuwachs von 500 Stellen verzeichnen. Als Schwachpunkt der Region machte Schaumberg die niedrige Bevölkerungszahl im Vogelsberg sowie den Mangel an Fachkräften und Auszubildenden aus: „Sie sind der begrenzende Faktor im Wirtschaftswachstum“, sagte Schaumberg, der sich einer Prognose anschloss, die bis zum Jahr 2020 einen Arbeits- und Fachkräftemangel von 3.400 Menschen in der Region sieht.

Fachkräftesicherung sei daher eines der Hauptbetätigungsfelder von Vogelsberg Consult, für das man auch im Berichtsjahr große Summen an Fördergeldern eingespielt hätte. Als strategische Ansätze zur Fachkräftesicherung nannte Schaumberg die Programme ProAbschluss, QuABB, Jobstarter und die Förderung von Existenzgründungen. Hierbei gehe es unter anderem darum, Menschen, die bereits ohne Berufsabschluss in Arbeit sind, einen solchen zu ermöglichen (ProAbschluss), Ausbildungsverhältnisse in kritischen Situationen zu retten (QuABB) oder Auszubildende aus einer zuvor bestimmten Partnerregion in den Vogelsberg zu holen (Jobstarter).

Fast jede Woche zwei Veranstaltungen

Der Geschäftsführer stellte Erfolge und Chancen dieser Projekte vor. Gleichzeitig verwies er auf 96 Informations-, Austausch- und Fortbildungsveranstaltungen, die im Jahr 2017 von seinem Haus aus veranstaltet beziehungsweise maßgeblich mitgetragen wurden. „Damit bieten wir zusätzlich zum Tagesgeschäft fast jede Woche zwei Veranstaltungen an, von denen die Menschen und die Unternehmen in der Region profitieren können“, unterstrich Schaumberg ein bedeutendes Arbeitsfeld seiner Gesellschaft. Die Vogelsberg Consult sei dabei ständig im Dialog mit den Unternehmen und den berufsbildenden Schulen des Kreises. Darüber hinaus sei sie in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften vertreten. Beispielhaft nannte er hier die Mitgliedschaft im Bündnis für Familie, das sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stark mache.

Auch auf den Erfolg des EU-Programms LEADER, das bei Vogelsberg Consult einen ganz besonderen und äußerst nachhaltigen Stellenwert hat, ging Schaumberg ein. Mit 500.000 Euro an Fördermitteln habe man im Jahr 2017 – und damit im 25. Jahr des Bestehens von LEADER im Vogelsberg – Investitionen in Höhe von 2,9 Millionen Euro angestoßen. Als große Herausforderung für die Region hatte Schaumberg in seinem Bericht den Arbeits- und Fachkräftemangel ausgemacht. Ihm werde man auch in Zukunft ein großes Augenmerk schenken und ihm mit geeigneten Förderprogrammen versuchen entgegenzuwirken. Aufsichtsrat und Gesellschafter zeigten sich zufrieden sowohl mit dem Wirtschaftsbericht als auch mit den Ausführungen des Geschäftsführers zur Lage und zum Ausblick der Gesellschaft. Gemeinsam mit dem Team der Vogelsberg Consult wollen sie den Herausforderungen auch in ihren Gremien begegnen.

6 Gedanken zu “Im Fokus: Arbeits- und Fachkräftesicherung

  1. @ Underberg
    https://www.vogelsberg.de/index.php und die obigen Verlautbarungen aus der „Alten Mücke“ in Mücke lesen sich wie ein maghrebinischer Schleuserprospekt. Wer mit dem fliegenden GroKo-Teppich im Vogelsbergkreis landet, bekommt einen tollen Job, Wohneigentum und ein Auto. Ach nee, das Auto braucht er ja gar nicht, weil die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main ja in Sichtweite, der ICE-Bahnhof gleich nebenan und die Schulbushaltestelle sogar in jedem 60-Seelen-Dorf ist. Ich habe vor Jahren mal billig ein Schlauchboot bei Aldi erstanden. Das blas‘ ich auf und mach mich aus dem hohen Voglsberg auf den Weg ins Märchenland. Ab Mücke soll die Ohm ja schiffbar sein. Aber hat die Märchenstadt Alsfeld überhaupt eine Anlegestelle? Ja, hat sie. War nur der falsche Fluss. Nehm‘ ich halt die Schwalm. Vo de Dachkanel en die Sudderdrusin.

  2. @ Siotra Ener
    „Aber mit derartigen PR-Märchen macht man jedes seriöse Standortmarketing zunichte!“
    Was ist denn jetzt los? Halten uns diese politischen Schönredner denn für blöde? Dass die Verantwortlichen der regierenden Parteien und die Spitzen der Verwaltung gern ihre Leistungen herausstellen, um beim nächsten Wahltermin gut abzuschneiden, will ich gern konzedieren. Aber man muss dabei doch auf dem Teppich bleiben! Selbstherrlichkeit führt zu Realitätsverlust. Deshalb endete ja das 1000-jährige Reich in einem Vogelschiss, um’s milde auszudrücken. Aber hier enden 15 Mio Jahre größtes Vulkangebiet Europas in grotesker Selbstüberschätzung und totalem Realitätsverlust. Ja, man duldet den Vogelsbergkreis am äußersten Rand der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, weil man uns dort das Grundwasser wegsäuft. Ansonsten haben wir davon nichts. Und man zerschlägt unsere Naturlandschaft durch eine vollkommen disproportionale Zahl von Windkraftanlagen und hält das dann nicht mal für erwähnenswert. Wir in unserem dünn besiedelten Raum dienen nur der Erhaltung der Ballungsgebiete, die uns aussaugen und unsere Natur zu Industrieparks verkommen lassen. In jeder Region sollten nur so viele Windkraftanlagen zugelassen werden, wie zu deren Selbstversorgung notwendig sind. Eine WKA reicht zur Versorgung von 3.000 Haushalten. Das sind im Schnitt 5000 Menschen. Mit rund 22 WKA-Monstern wäre also der gesamte Vogelsbergkreis versorgt. Stattdessen hat man den Vogelsberg zur „Windkraft-Hochburg“ (https://www.oberhessen-live.de/2015/03/31/gut-65-prozent-der-windraeder-stehen-im-vogelsberg/) gemacht. Bereits 2015 hieß es: „Von 322 bislang in Mittelhessen genehmigten Windrädern stehen dodort allein 209. Das wird sich so schnell auch nicht ändern: Von momentan 33 genehmigten neuen Anlagen sollen mit 12 die meisten ebenfalls im Vogelsberg errichtet werden.“ Und dann findet man unter https://www.vogelsberg.de/tourismus-freizeit/ keinen einzigen Hinweis auf die vollkommen aus dem Ruder gelaufene Energiewende, sondern hält die Vogelsberger und ihre Gäste zum Narren: „Attraktive Idylle, nachhaltige Natur und coole Bodenständigkeit lassen einen stimmigen Sound erklingen.“ Wer hat’s erfunden? Nein, nicht der Vogelsberg. Selbst die Werbesprüche sind noch geklaut. Und der Rückblick der Raumplaner auf die Entwicklung der Region Vogelsberg ist nur insofern „interessant“, als man bei den Zahlenangaben die qualitativen Aspekte oder Zahlenrelationen stets verschweigt. Was da an „Erfolgen“ herausgestellt wird, ist in aller Regel gefaked. So sind die vielen Arbeitsplätze, von denen geredet wird, überwiegend Teilzeit- und Mindestlohn-Arbeitsplätze. Die Zahl der Einpendler gegenüber den Auspendlern hat sich nicht „gedreht“. Der Zuzug in den Landkreis betrifft vor allem Alte und Arme, was zukünftig zu höheren Ausgaben für Sozialleistungen und Versorgungsstrukturen führen wird und allgemein als Standortnachteil gilt (siehe https://www.wetterauer-zeitung.de/regional/vogelsbergkreis/art74,434971). Der prognostizierte Fachkräftemangel, der aufgrund der demografischen Entwicklung unumkehrbar ist und in einer sich ständig selbst verstärkenden Spirale endet, ist für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region, in der vergleichsweise niedrige Löhne gezahlt werden, tödlich. Was sollen da diese PR-Sprüche, mit denen sich die Politiker selber froh machen und uns Sand in die Augen streuen wollen: „Wer hier Urlaub macht, merkt schnell: hier geht auch Wohnen (im Grünen) prima. Und wo hat Hessen seine Landesmusikakademie? Im Vogelsbergkreis. In Schlitz, im Schloss.“ Und wo hat Hessen seine größten Schildbürger? Im Vogelsbergkreis. Auf dem größten Schild-Vulkan Europas. In Lauterbach. Im Landratsamt. Goldhelg 20.

  3. Da haben die Leute von der Werbeagentur wohl den Vogelsberg mit dem Underberg (https://www.youtube.com/watch?v=J4QEIiRXH-M) verwechselt. Und da man mit jedem Promille Restblut im Alkohol großzügiger wird, ließ man gleich 6 der 186 Vogelsbergorte (131 davon mit weniger als 500 Einwohnern) mal unter den Tisch fallen, wo die Werbetexter zusammen mit ihren Auftraggebern schon lagen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann liegen sie da heute noch.
    Wir nüchternen Betrachter schlagen einmal die Seite https://www.vogelsberg.de/index.php auf und reiben uns angesichts der dort präsentierten Werbelyrik verwundert die offenen Augen. Eine kleine Blütenlese: Vogelsberg = a) „Offene Einladung“ b) „Sehnsuchtsort“ und c) „neue Form der Moderne, in der Lebensfreude und Erfolg wirklich zusammenpassen“, d) „Modernes Land“. e) „Landlust in der Nähe der Metropole“.
    – „Wo das Wohnen im Eigentum der fast selbstverständliche Normalfall ist.
    – Wo sich attraktive Idylle,
    – nachhaltige Natur und
    – coole Bodenständigkeit
    – gemeinsam mit der Innovationskraft spannender erfolgreicher Unternehmen
    – mit attraktiven sicheren Arbeitsplätzen
    – und verlässlicher Infrastruktur
    ausbreiten.“
    Und besoffen von so vielen unwiderstehlichen Alleinstellungsmerkmalen rufen auch wir aus: „Wer hätte das gedacht? FREIRAUM gefunden auf Europas größtem Vulkan.“ Und es wächst unsere Sehnsucht nach einer herbfrischen Alternative zu süßem Kräuterlikör: Hässlichen Windkraftanlagen, die seltene Vogelarten shreddern und Immobilien unverkäuflich machen, 1000 Kilometern sanierungsbedürftiger Straßen, austrocknenden Quellen, verfallenden Häusern, in denen keiner mehr wohnen will, fehlenden Versorgungsstrukturen für eine extrem hohe Zahl von Pflegebedürftigen, und… und… und.

  4. Bla bla, bla bla…
    „180 Orte und 1000 Kilometer Straßen schaffen ein Impuls-Netz. Im Freiraum-Zentrum Vogelsberg ist alles nah, auch ohne Untergrundbahn.“ (Quelle: https://www.vogelsberg.de/index.php). Mann, oh Mann. Im Lauterbacher Schöntrink-Zentrum „Zum Goldenen Helg“ ist alles schön, auch ohne unterirdischen Lokalpatriotismus. Ich zitiere mal aus den Zielen des 350.000 Euro teuren „Forschungsprojekts“ MoDaVo: „Die Region des Vogelsbergkreises wird im Rahmen des Modellvorhabens ‚Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen‘ innovative Konzepte, mit denen in Zukunft sowohl die Daseinsvorsorge und Nahversorgung als auch die Mobilität gewährleistet werden können, erarbeiten.“ Wie, was… Zukunft…? Es ist doch schon alles so supi, wie es supi-er gar nicht sein könnte. Auf Riesen-Grundstücken breitet sich verschwenderisch der Wohnraum aus. Gediegene Arbeitsplätze versprechen Spitzengehälter. Und während Pappi gleich nebenan in Fulda den ICE besteigt, weil er lieber pendelt als direkt vor der Haustür zu arbeiten, zieht der Vulkanexpress Muttis Fitnessfahrrad auf den Hoherodskopf. Zum nächsten Supermarkt sind zwar erhebliche Freiräume zu überwinden, aber im in deren Zentrum findet jedes SUV einen kostenlosen Mutter+Kind-Parkplatz gleich neben dem Eingang. Dafür geben 1000 km reparaturbedürftige Landstraßen zahlreiche Impulse an das Gesäß ab.
    Kann es sein, dass der Verfasser dieses Werbetextes seinen Hirnstromadapter aus Versehen an die brach liegende Stromversorgung der nicht vorhandenen U-Bahn angeschlossen hatte?
    Ich bin wirklich die letzte, die die Vorzüge des Landlebens nicht zu schätzen wüsste. Und bestimmte Vorteile bringen eben zwangsläufig auch Nachteile mit sich, die aber durch die Vorteile aufgewogen werden müssen. Aber mit derartigen PR-Märchen macht man jedes seriöse Standortmarketing zunichte!

    Wenn gewünscht, zieht der Vulkan-Express die Fahrräder auf den Berg. Fulda-Gießen im 60-Minuten-Takt, der Bus-Schülerverkehr hält auch im 60-Einwohner-Dorf, der ICE Hamburg-München hält in Fulda nebenan.

    Das urbane Zentrum Frankfurt ist eine Stunde entfernt. Mittendrin ist auch die Jugend: Kreisjugendparlament, 1992 erstmals in Deutschland erfunden. Partizipation ist hier kein Fremdwort.

  5. Warum kann man nicht mal gute Beispiele für Projekte oder Unternehmensgründungen vorstellen, die durch die Regionalförderung angestoßen wurden? Die nackten Zahlen vermitteln m.E. nur einen sehr abstrakten Einbdruck.

  6. Auch von mir ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk. Das REK 2014-2020 Vulkan Aktiv – Vogelsberg und die neue Homepage(https://www.vogelsberg.de/index.php) sind ein Quell der Erbauung und Erheiterung. Man versteht gar nicht, warum eine derart blühende Region noch andauernd an Förderprogrammen für abgehängte Regionen teilnimmt. Hessen, schmeißt euch in den Kittel / Es gibt wieder Fördermittel. / Und dank EU und LEADER / gibt es sie immer wieder! / Verlässt euch trotzdem die Geduld / berät euch Vogelsberg-Consult. / Wenn der Vulkan auch lange schlief / wir machen wieder ihn aktiv / Na gut, so ganz gelang das nie / doch steigert das die Euphorie / Denn schließlich weiß man was passiert / wenn ein Vulkan mal explodiert. / Und hat man’s noch so oft versprochen / zum Glück ist er nie ausgebrochen.

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren