LAUTERBACH (lrn). Der zweijährige Rhythmus am letzten Prämienmarktsonntag hat sich beim „Tag der offenen Tür“ des Löschzugs Mitte der Freiwilligen Feuerwehr Lauterbach auch diesmal wieder gelohnt. Wenn auch durch die tropischen Temperaturen bedingt der Zustrom von Besuchern am Nachmittag etwas abebbte, zog Kreisbrandmeister und stellvertretender Wehrführer Tony Michelis bereits vor dem offiziellen Ende eine sehr erfolgreiche Bilanz: er bezifferte die Zahl der Gäste, die an diesem Tag die Kernstadt-Feuerwehr besuchten, auf rund 1500.

Neben Altbewährtem gab es an diesem Tag auch wieder eine Reihe von Neuheiten zu bestaunen. Die Zahl der Abrollbehälter, die im Einsatzfall mit Wechselladern an die Einsatzstellen gebracht werden, hat sich inzwischen weiter erhöht: hinzu kamen Container für Schlauchmaterial, Wassertransport und Notstromversorgung. Mittlerweile verfügt die zweitgrößte Freiwillige Feuerwehr im Vogelsbergkreis fast über ein Dutzend solcher Abrollbehälter und zwei Transportfahrzeuge, die durch das Huckepack-Verfahren eine ganze Reihe weitaus teurere Einsatzfahrzeuge ersetzen.

Viele Vorführungen und Informationen am Tag der offenen Tür

Im praktischen Einsatz kam die neue Rettungsschere der Feuerwehr Lauterbach zur Vorführung. Das Vorführmodell wurde an einem simulierten Unfallfahrzeug eingesetzt und besitzt eine hohe Leistungsfähigkeit. An dem Fahrzeug wurde mittels Pyrotechnik auch der Brandfall simuliert.

Anhand eines Labyrinths und Modellversuchen wurde aufgezeigt, wie sich Menschen in Ausnahmesituationen  in geschlossenen Räumen verhalten und dabei ein komplett ein anderes Verhalten an den Tag legen wie im Normalfall. Auch im Inneren des Stützpunkt hat sich einiges getan. So richtet die Feuerwehr einen Einsatzführungsraum ein, mit dem Details eines Feuerwehrwehreinsatzes noch besser verfolgt und koordiniert werden können.

Zum ersten Mal dabei beim Tag der offenen Tür in Lauterbach Foto: lrn

Neuling auf der Veranstaltung: Die Notfallseelsorge

Erstmals dabei war auch die Notfallseelsorge des Vogelsbergkreises mit einem eigenen Zelt und in Form des evangelischen Pfarrers Sven Kießling aus Lauterbach vor Ort, der bei besonders folgenreichen Einsätzen von der Leitstelle mit hinzu gerufen kann. Kießling und Peter Müller bieten für die Feuerwehr Seminare an, in denen  eine Schulung im Umgang mit körperlichen und seelischen Reaktionen während und nach schweren Belastungen erfolgt. Oftmals haben es die Feuerwehrleute vor Ort mit Leid und Tod, hinzugerufenen Angehörigen oder anderen sehr belastenden Situationen zu tun, die auch lange noch nach einem Einsatz auf die Einsatzkräfte einwirken.

Dass die Feuerwehr Lauterbach in vielen Dingen Vorreiter ist, bewies auch der eifrige Besuch vieler Kollegen aus einem größeren Umkreis um die Kreisstadt bei diesem „Tag der offenen Tür“.  So waren Feuerwehrkollegen aus Zierenberg, Gelnhausen, Alsfeld , Schlitz, Wartenberg, Großenlüder, Bad Salzschlirf und anderen Kommunen zu Gast, um nur einige beim Namen zu nennen, die sich über die Neuerungen und Ausrüstung und Ausbildung informieren konnten.

Auch an die kleinen Besucher wurde gedacht

Für die jüngeren Besucher gab es natürlich wieder eigene Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Wem es an diesem Tag nicht zu heiß wurde, konnte sich im Zielspritzen üben, auf einer Hüpfburg herumtollen oder sich von einem Erwachsenen gar hinters Lenkrad eines der großen Einsatzfahrzeuge hieven lassen. Neben den Vorführungen war der gesamte Fuhrpark der Wehr im Hof der Feuerwache ausgestellt, und  neugierige Fragen wurden von fachkundigen Feuerwehrleuten beantwortet.

Auch die Politik stattete ihrer Feuerwehr in Form der fast kompletten CDU-Fraktion einen Besuch ab. Auch der 93-jährige Verkehrsdirektor und Mitglied Kurt Habicht schaute sich trotz großer Sommerhitze am Nachmittag an, was sich in der Kreisstadt-Feuerwehr so alles tut.

Für das leibliche Wohl sorgten das „Ludderbächer Näselstübbche“ und die Damen mit selbstgebackenem Kuchen.

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