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Bürgerinitiative kritisiert Regierungspräsidium und WindparkbetreiberErneut toter Rotmilan im Windpark Ruhlkirchen

RUHLKIRCHEN (ol). Am Montagmorgen haben Spaziergänger einen traurigen Fund direkt unter einer Windkraftanlage im Energiepark Ruhlkirchen gemacht. Sie fanden auf dem Betonsockel einer Windkraftanlage einen toten Rotmilan.

Andere Spaziergänger berichteten, dass es sich um zwei Tiere handelte, die sie bereits am vergangenen Mittwoch entdeckt hatten. Der am Montag gefundene Vogel sei eines der beiden Tiere.

Bereits im März 2014 – drei Monate nach Inbetriebnahme des Windparks – fiel der erste dieser seltenen und geschützten Greifvögel einer Windkraftanlage zum Opfer, teilen Naturschützer und Windkraftgegner in einer Pressemeldung mit.

Diese Greifvögel stehen unter strengstem Artenschutz. Aus dem Verletzungsmuster und Fundort des Rotmilans lässt sich schließen, dass das Tier wohl von den Rotorblättern der Windkraftanlage getötet worden ist, heitß es in der Pressemeldung.

Der Fund sei bei der Polizeistation Alsfeld zur Anzeige gebracht worden, die vor Ort den Vorfall aufgenommen habe, den Rotmilan beschlagnahmte und die Veterinärbehörden darüber in Kenntnis setzen werde.

Das Absurde: Nach der neusten Kartierung des Regierungspräsidiums Gießen im Teilregionalplan Energie Mittelhessen ist das gesamte Antrifttal mittlerweile zum Rotmilangebiet erklärt worden, mit der einzigen Ausnahme der Fläche im Windpark Ruhlkirchen und dem zur Genehmigung vorliegenden nächsten Windpark in der Gemarkung Vockenrod, berichten die Windkraftgegner. Dieser Windpark sei seinerzeit aus artenschutzrechtlichen Gründen aus dem Teilregionalplan Mittelhessen herausgenommen worden, jedoch im weiteren Verfahren – trotz der vorliegenden Bedenken hinsichtlich der vorliegenden Rotmilanpopulation – wieder in die Planungen des Regierungspräsidiums Gießen aufgenommen worden.

Die ortsansässigen Bürgerinitiative habe bereits in 2011 ein unzureichendes Vogelgutachten für die Errichtung des Windparks in Ruhlkirchen zu Fall gebracht. Nachdem die selbe Gutachterfirma im Auftrag der damaligen Windkraftfirma WSB das Gutachten neu erstellt hatte, seien – trotz ständiger Sichtungen von Rotmilanen im Planungsgebiet – sämtliche Bedenken gegen den Bau der Windrotoren vom Tisch gefegt worden.

„Da gerade einmal drei Monate nach Inbetriebnahme der Anlagen das erste Opfer dieser seltenen und geschützten Greifvögel zu beklagen war, und nun erneut ein Rotmilan von den Rotoren im Windpark Ruhlkirchen erschlagen worden sei, müsse nun das Regierungspräsidium Gießen, insbesondere die Obere Naturschutzbehörde, endlich handeln und einem weiterer Ausbau der Windkraft im sensiblen Bereich des Antrifttals einen Riegel vorschieben“, heißt es bei der Bürgerinitiative. Hier gelte es nun, den Teilregionalplan Energie Mittelhessen in diesem Bereich nochmal nachzubessern und weiteren Genehmigungen eine Absage zu erteilen.

15 Gedanken zu “Erneut toter Rotmilan im Windpark Ruhlkirchen

  1. Rotmilan und Windkraft schließen sich gegenseitig aus, da die Milane – wie viele andere Vögel auch – nicht in der Lage sind, den Propellern auszuweichen. Der streng geschützte Rotmilan wir somit durch die Errichtung von Windkraftanlagen zusätzlich gefährdet und in der Konsequenz langfristig ausgerottet.
    Bei aller Diskussion um Atomkraft und alternativen Energien muss den Befürwortern von Windkraftanlagen klar sein, dass sie mit dem weiteren Ausbau der Windräder zur Vernichtung einer weiteren Tierart beitragen.

    Diese mögen sich auch bitte nicht aufregen, wenn in anderen Gegenden der Erde Urwälder vernichtet oder Gorillas, Nashörner oder Elefanten ausgerottet werden.

    Wem das egal ist, der darf dann auch solche Kommentare schreiben, wie sie hier zu lesen ist.

  2. Atomkraft will keiner haben,Windräder will keiner haben! Wo soll denn der Strom herkommen? Kauft euch Hamsterräder und ausreichend Hamster dann könnt ihr euren Strom selbst erzeugen. Wenn hier und da mal ein Vogel dagegen fliegt,dann ist es halt so.

  3. Kein Kommentar zu @Harald Butenschön. Der Vergleich einfach zu…………………….Jeder kann da was einsetzen. Bei so viel Fachkenntnis fällt mir nichts ein.

  4. Wie viele niedliche kleine Häschen,Feldhamster und Haselmäuse werden sich freuen über die Nachricht, saß ein so brutaler Mörder wie der Milan ihnen nicht mehr ans Leder kann!
    Hier wird wieder Mal der angebliche Tierschutz missbraucht um gegen Windenergie Stimmung zu machen. Wer Tierschutz wirklich ernst vertritt, der muß meiner Meinung nach auch die Ratte im Keller, die Kakerlaken in der Küche und die Mücke im Schlafzimmer nicht nur am Leben lassen, sondern auch noch pflegen und behüten!

  5. Die Bürger haben leider fast keine Handhabe gegen die Windkraftlobby und bezahlen mit der EEG Umlage auch noch dafür, dass
    ihr Umfeld mit diesen Anlagen zugepflastert wird. Die an sich positive Entwicklung in Bezug auf erneuerbare Energien ist dank der Profitgier der Investoren und ideologisch beeinflusster Gesetzgebung immer mehr ins negative umgeschlagen.

  6. Auch am Homberg bei Alsfeld sollen Windräder gebaut werden Ich gehe dort oft mit meinen Hunden spazieren und habe ein Pärchen Rotmilane gesehen. Die Betreiber dürfen sicher sein das jeder Tote Vogel ein Pressemitteilung wert ist und zur Anzeige gebracht wird

  7. Es handelte sich um nicht einen, sondern sogar zwei tote Rotmilane im genannten Winpark die bereits letzten Mittwoch den zuständigen Behörden gemeldet wurden. Nachträgliche Anordnungen in der Gnehmigung (wie beispielsweise Abschaltzeiten) sind hier unbedingt erforderlich.

  8. Bei mir kommt der Strom aus der Steckdose. Das war schon immer der Leitspruch der Grünen.
    Die hatten nur ein Ziel und eine Aufgabe: Atomkraftwerke nein Danke.
    Das ist nun geschafft, und Tschüß!

  9. Den Vögeln sollte man raten in die Nachbarkreise umzusiedeln, den die werden nicht so zugepflastert. Der arme Vogelsberg hat leider nicht genug Geld um eine eigen Meinung beim RP haben zu dürfen. Und as RP sch…. auf das „Bergvolk“. In vielen Ortsteilen gibt es keine Himmelsrichtung mehr wo man hinschauen kann die nicht zugepflastert ist mit diesen Monstern! Und ich rede nicht von mal einem oder zwei.

    Hätten viele Gewußt, das sie mit der Energiewende, eine umweltfreundliche Abschaffung der Lebensqualität wählen, sähe diese ganz anders aus.

    Was der demographische Wandel nicht schafft, erledigen die Damen und Herren in unserem Kreis dann so.

  10. Ist doch ganz einfach: Windkraft weg, Atomkraftwerke hurra.
    Es gibt keine perfekte Welt mit perfekten Lösungen.

  11. Die Vermutung liegt nahe, dass der Rotmilan aufgrund Selbstmordabsichten in das Windrad geflogen ist. Sowas ist nichts außergewöhnliches bei einem Rotmilan. Bevor die Windkraftgegner irgendwelche Vorderungen stellen sollten diese erstmal den Beweis erbringen, das es sich um keine Selbstmordabsicht des Rotmilan handelte.

  12. Grün ist die Farbe der „Scheinheiligkeit“ geworden. Hauptsache Machterhalt. Die Grünen die ich kenne gibt es nicht mehr.Warum spielt Grün fast keine Rolle mehr.

  13. Sehr traurig. Über Elbenrod flogen die letzten Sommer auch häufig Rotmilane, jetzt stehen dort die Windräder mit 140m Schredderflügeln. Schon erstaunlich wie die Grünen in der Regierung für eine simple Schafgarbe, die per Genomabweichung zur Endemie hochgejazzt wird oder eine erfundene Mopsfledermaus jedes Wirtschaftsprojekt das lokale Arbeitsplätze schafft stoppen, aber weder Haselmaus noch Rotmilan, beide rote Listentiere, spielen eine Rolle bei der Genehmigung von Windanlagen. Die sich dann noch nur aufgrund Überförderung rechnen, welche wiederum die Abnehmer zahlen müssen. Wir zerstören unsere Natur und verschandeln die Landschaft, aber retten so sicher die übervölkerte Welt, na toll.

  14. …Das Leben ist voller Gefahren…..!
    Fahren Sie Auto??
    Wieviele Tiere haben Sie dabei schon getötet??

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