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Nach jahrelangem Ringen: Eudorf und Angenrod bekamen stationäre Blitzer – Inbetriebnahme am Donnerstag – Für Fahrbahnteiler zu wenig TempoZwei schlanke Säulen sollen das Tempo reduzieren

ALSFELD/EUDORF/ANGENROD (aep). Wenn das der Hans Diehl noch erlebt hätte: Der frühere UWA-Stadtverordnete hatte sich als Betroffener jahrelang dafür eingesetzt, starb aber im vergangenen Jahr. So konnte er nicht erleben, wie heute am Eingang des Dorfes Eudorf nach langem Ringen doch eine stationäre Blitzeranlage ihren Betrieb aufnahm – ebenso wie in Angenrod. Zwei stark vom Straßenverkehr belastete Alsfelder Dörfer sollen so wenigstens von Rasern entlastet werden – auch dafür hatte Hans Diehl gekämpft.

Die starke Verkehrsbelastung ist in vielen Vogelsberger und Schwälmer Dörfern entlang der Bundesstraßen 62 und 254 ein Problem – in einigen Dörfern wegen der offenen, geraden Einfahrt-Straßen auch noch durch großes Tempo. Indes: Verschiedene Verkehrsmessungen hätten nie genügend Tempo bei den Tausenden Kraftfahrzeugen ergeben, dass betroffene Ortschaften wie Angenrod oder Eudorf an ihren Eingängen bremsende Fahrbahnteiler bekommen konnten, erklärte am Donnerstagvormittag der Eudorfer Ortsvorsteher Edgar Merle bei der Inbetriebnahme der ersten stationären Radar-Messanlage.

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Wächter über die Eudorfer Ortseinfahrt: Der stationäre Radarblitzer ist seit Donnerstag in Betrieb.

Wie auch Hans Diehl hatte er sich für bremsende Anlagen und Radarblitzer eingesetzt – der verstorbene UWA-Stadtverordnete wollte auch noch erreichen, dass nächtlich keine Lastwagen mehr den Ort passieren dürfen. Doch damit scheiterte Hans Diehl: Übergeordnete Behörden sahen weder für die eine noch die andere Maßnahme keinen Bedarf. Die noch zu Zeiten von Bürgermeister Herbert Diestelmann aufgestellten Blitzer-Warnschilder seien ebenfalls längst wirkungslos. Es sei ein Verdienst von Bürgermeister Paule, dass nun doch noch etwas geschehen ist, erklärte Ortsvorsteher Merle.

Das Ereignis der Inbetriebnahme war am Donnerstag auch Bürgermeister Stephan Paule einen Besuch in Eudorf wert, nebst  Monika Kauer aus der Wirtschaftsabteilung und Christiane Hedrich, der Ordnungsamtsleiterin. Nahe der Bushaltestelle am Ortseingang aus Richtung Alsfeld steht jetzt eine schlanke, dunkle Säule, die das Tempo der Fahrzeuge in beide Richtung misst. Bis die dort aufgestellt werden konnte, sei allerdings viel Arbeit nötig gewesen, erklärte der Rathauschef. Auf Antrag der Stadt seien Fachleute der Landespolizeischule gekommen und hätten sich die Alsfelder Dörfer angeschaut, in denen stationäre Anlagen aufgestellt werden sollten.

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Warten auf die Inbetriebnahme: Bürgermeister Paule bei dem Besuch in Eudorf.

Es gibt mehr Orte mit hoher Verkehrsbelastung, aber der dauerhaft kontrollierte Bereich müsse schützenswert sein. Das sei eine Voraussetzung, erläuterte Paule. Der Antrag für die Mitte von Leusel sei glatt durchgefallen. In Angenrod sind der Kindergarten sowie das Dorfgemeinschaftshaus Anlass für den Blitzer, in Eudorf sei es die nahe Bushaltestelle. Mit der Zustimmung der Polizeischule schrieb die Stadt den Auftrag vor zwei Jahren aus, und nun stellte die Firma Vetro Verkehrstechnik aus Wismar die Säulen in den Dörfern auf. „Da ist viel Arbeit mit verbunden“, stellte Paule fest. Mitarbeiter der Stadtverwaltung mussten eigens geschult werden.“Es gibt strenge Regeln für den Betrieb stationärer Anlagen“, erklärte die Ordnungsamtsleiterin.

In ihrer Abteilung landen auf elektronischem Weg die von der Anlage ertappten Temposünder. Die bekommen dann Post, was sie zu zahlen haben, und die Firma, die die Anlage aufstellt, einen Obulus davon. Paule: „So wird das finanziert.“ Profitieren sollen aber vor allem die Eudorfer und Angeröder, indem die Blitzer das Tempo des Durchgangsverkehrs reduziert.

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