Gesundheit0

EndoProthetikZentrum Lauterbach über modernes EndoprothesenmanagementMehr Sicherheit und Qualität bei der OP

LAUTERBACH (ol). Als das internationale Institut ClarCert im März 2014 den Verantwortlichen am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach das Zertifikat als erstes EndoProthetikZentrum in Osthessen verlieh, war dies die klare Bestätigung für die überdurchschnittliche Qualität und die hochwertige Arbeit, die das Team um den Chefarzt Unfall- und Orthopädische Chirurgie am Eichhof, Dr. Jürgen Ludwig, bei Eingriffen mit künstlichem Gelenkersatz leistet. Damit dieses Fachwissen auch nach außen transportiert wird, führen die Experten des EPZs Ärztefortbildungen und Öffentlichkeitsforen durch, heißt es in einer Pressemitteilung.

Gemeinsam mit Dr. Matthias Pleser, Leitender Arzt Orthopädische Chirurgie, und in Kooperation mit der Unfallchirurgischen Praxis Erik Erlekampf in Fulda, hat Dr. Ludwig ein Programm auf die Beine gestellt, die modernes Endoprothesenmanagement, Trends in der Hüftendoprothetik sowie fachspezifische Informationen beispielsweise zum monokondylären Schlitten beinhaltet.

„Wir wollen die Transparenz unserer Arbeit auch nach außen kommunizieren, erklärt der Chefarzt und Leiter des EPZs Lauterbach. Die Indikation zu einer Operation, eine Entscheidung darüber, ob sie tatsächlich notwendig und ratsam ist, wird in unserem Zentrum immer in einer Konferenz aller drei Hauptoperateure gefällt. Dabei werden Röntgenaufnahmen und eine sorgfältige Diagnostik ebenso zugrunde gelegt wie der Einsatz computergestützter Planung eines Gelenkersatzes.“ Konkret bedeute das, dass jeder Arzt seinen Kollegen die Krankheitsgeschichte seines Patienten darlegt, seine Entscheidung für einen Eingriff begründen und die Meinung der zwei anderen Chirurgen berücksichtigen muss. „Das minimiert das Risiko für Patienten und steigert die Qualität“, erläutert Dr. Ludwig.

Durch die Zertifizierung sei eine qualitativ hochwertige Durchführung endoprothetischer Eingriffe sicherzustellen. Dabei spiele auch der interdisziplinär organisierte Behandlungspfad, die Begleitung des Patienten vor, während und nach der Operation, über die Reha hinaus bis zu einem Jahr nach dem Eingriff sowie eine ausführliche Kommunikation mit dem Patienten eine wesentliche Rolle.

——————————————————————

Trends in der Hüftendoprothetik und „Monokondyläre Schlitten – Besser als ihr Ruf“

Am Samstag, 20. Juni, findet von 11 bis 12:30 Uhr im Foyer des Krankenhauses Eichhof in Lauterbach eine öffentliche Informationsveranstaltungt statt. Dr. Jürgen Ludwig stellt das EndoProthetikZentrum Lauterbach vor, Dr. Matthias Pleser referiert über Trends in der Hüftendoprothetik und Erik Erlekampf widmet sich dem Thema „Monokondyläre Schlitten – Besser als ihr Ruf“. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.

——————————————————————

„Wir müssen als EPZ regelmäßig an externen Qualitätssicherungsmaßnahmen teilnehmen und im Endoprothesenregister Deutschland eingetragen sein“, sagt Dr. Matthias Pleser. „Ein weiteres Kriterium ist der Nachweis, dass alle beteiligten Operateure ausgewiesene Experten für Hüft- oder Kniegelenksersatzoperationen sein müssen.“

Überhaupt sei die Erfahrung des jeweiligen Chirurgen von großer Bedeutung. „Auch wenn wir mit innovativer Technik und sich stetig verbessernden Materialien eine große Hilfestellung haben, ist das Know-how des Operateurs bei komplexen Eingriffen von zentraler Bedeutung. Nur wer regelmäßig operiert, hat die Erfahrung, den Patienten optimal zu versorgen“, berichtet der Chirurg Erik Erlekampf. „Insbesondere bei minimalinvasiven Therapien oder bei der computergestützten Navigation, die wir, dem allgemeinen Trend in Deutschland folgend nicht mehr durchführen, können wir bei Veränderungen der Befunde, die sich erst während der OP zeigen, schnell reagieren und das vor der Operation erstellte Planungskonzept, wenn notwendig, zum Vorteil des Patienten abändern“, ergänzt Chefarzt Dr. Ludwig und sagt mit Nachdruck: „Wir springen nicht auf jeden Zug auf. Das gilt für Operationsmethoden gleichermaßen wie für neu auf den Markt eingeführte Implantate. Wir haben hier schon so manches kommen und gehen sehen, was nach wenigen Jahren wieder vom Markt verschwand.“

Damit Patienten sich sicher aufgehoben fühlen, hat das EPZ Lauterbach gemeinsam mit dem hauseigenen Qualitätsmanagement für jeden endoprothetischen Eingriff einen 12-seitigen Standardbehandlungspfad entwickelt, der die interdisziplinäre Kommunikation und Kooperation sicherstellt. Darin ist auch festgelegt, welche Abläufe einzuhalten sind, wie die sogenannten „System Operation Procedures“ auszusehen haben, die die Abläufe im Falle von auftretenden Komplikationen sicherstellt. Selbst die Entsorgung von Implantaten, die ausgebaut wurden, ist hier festgelegt. Neben internen Standards, die zur Qualitätssteigerung in der Versorgung der Patienten am Krankenhaus Eichhof aufgestellt wurden, werde durch das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) die Vergleichbarkeit der Eingriffe mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken weiter verbessert. Allerdings könne man realistisch betrachtet frühestens in vier bis fünf Jahren konkrete Aussagen treffen und auf verlässliche Daten zurückgreifen, so die Einschätzung der Verantwortlichen am EPZ Lauterbach.

In der Zwischenzeit wollen die Operateure auf dem konventionellen Weg – in der Fortbildung für Ärzte und bei Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit – transparente Aufklärung betreiben.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren