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18 Bands bei dem Heavy Metal-Festival M.O.A Open Air – Erfahrungsbericht mit VideoWarme Hardrock-Nächte unter lauter Freunden

BÜSSFELD. Was außerhalb der Szene noch wenig bekannt ist: Das Homberger Dorf Büßfeld ist Standort für ein  neues Heavy Metal-Festival:  M:O:A Open Air– mittlerweile zum dritten Mal von dem Verein HMC M.I.S.E veranstaltet. Die Zahl der Bands und auch die  Resonanz bei den Besuchern steigen stetig. Für Oberhessen-live besuchte Michelle Bauer am vergangenen Wochenende das M:O:A Festival. Sie berichtet von einer fröhlichen Rock-Party mit warmer Atmosphäre.


„Angefangen hat alles mit einer spontanen Idee“, so Marco Keller, der Vorsitzende des Vereins H.M.C. Mise. „Im ersten Jahr waren es nur an die 100 Besucher bei sieben Bands. Im zweiten Jahr gab es bereits zwölf Bands bei 200 bis 300 Besuchern, und dieses Jahr sind es schon 18 Bands.“ Eine Gruppe kam sogar aus Dänemark angereist, die restlichen Bands kamen quer verteilt aus Deutschland, aber auch aus der Region. Das Festival steigert seine Besucherzahlen also stetig. Ich habe mich auf den Weg gemacht, herauszufinden, wer die Menschen sind, die hier ihre Lieblingsmusik genießen und ich kann jetzt schon verraten: Ich bin positiv überrascht worden!

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Jung oder alt, rockig oder „normal“: Das Festival zog eine große Bandbreite an Besuchern an. Fotos: mb

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Zuerst traf ich einen netten jungen Mann aus Offenburg, Marco. Es stellte sich heraus, dass er ein Mitglied der Band „Evertale“ ist, und noch am selben Abend spielen würde. Begleitet wurde er von einem Freund aus Duisburg, Zahni. Dieser machte ihn auf das Festival aufmerksam, nachdem eine andere Band abgesprungen war. Beide fanden das Konzert „super cool“, allerdings fanden sie es etwas schade, dass das Gelände zur frühen Abendstunde noch nicht so sehr gefüllt war.

Geprägt von einem freundlichen Miteinander

Eine weitere Gruppe die ich traf, kam nicht von ganz so weit her: aus Kirchen. Die Musiker erzählten mir, dass sie bis jetzt jedes Jahr gekommen sind, und es auch in Zukunft vorhaben. Sie finden das Festival super und beobachten mit großer Freude, wie die Besucherzahlen stetig steigen. Eine Gruppe älterer Herrschaften aus Büßfeld, die ich getroffen habe, war ebenfalls begeistert vom Festival und wollen Veranstaltungen in der Region fördern. Allgemein konnte ich feststellen, dass auf dem Festival wirklich jede Art von Mensch dabei war, von jung bis alt, ob kurze oder lange Haare. Niemand wurde hier schief angeguckt und es gab keine auffallenden Vorkommnisse. Das Festival war von einem freundlichen Miteinander geprägt. Die meisten der Besucher waren zudem Wiederholungstäter und besuchten das Festival zum mindestens zweiten Mal, so auch eine Gruppe aus Feldatal.

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Die Rockband kamen wie das Publikum aus ganz Deutschland – und eine sogar aus Dänemark angereist, um auf dem Festival zu spielen.

Auch bei meiner nächsten Gruppe auf die ich zugegangen bin, wurde mir die positive Atmosphäre des Festivals wieder bestätigt. Ich bin auf die Band PROFET getroffen, die gemeinsam mit der Besitzerin des Alsfelder Rockkellers zusammensaß. Die Gruppe aus Gießen hat schon oft in ihrem Keller gespielt und ist nun zum zweiten Mal beim M:O:A dabei. Ihr größter Fan saß auch mit dabei. Zoltan, ein aus Ungarn stammender Schweizer, der die Band letztes Jahr auf dem Festival kennengelernt hat.

„ Letztes Jahr bin ich wegen einer meiner Lieblingsband Rebellion hergekommen, da habe ich PROFET gesehen und war begeistert“. Der Züricher erzählte weiter, dass er unglaublich angetan ist von dieser Region und von dem Angebot an Festivals in Deutschland. „In der Schweiz gibt’s sowas nicht.“ Seine Hauptinformationsquelle seien seine Freunde, aber vor allem facebook. Dort informiere er sich über seine Lieblingsbands und reise dann quer durch Deutschland auf alle Festivals.

„Viel größer muss es gar nicht sein“

Er betonte, dass er die Größe dieses Festivals optimal finde „Viel größer muss es gar nicht sein. Essen und Getränke sind günstig und man lernt viele Leute auf dem Campingplatz kennen. Einfach toll die Atmosphäre. Selbst für die Kleinen ist was dabei“, denn kurz vorher stand noch der lokale Eiswagen vor dem Eingang des Festivals. Die Möglichkeit sei gut genutzt worden. Der Schweizer war begeistert von dem Festival und unserer Region und der Tatsache, dass es hier so viele Clubs gebe, die sich am Wochenende treffen, um gemeinsam Musik zu hören und eben am Ende sogar ein ganzes Festival auf die Beine stellen.

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Große Eintracht unter Rockmusik-Freunden: Das Festival hat eine friedliche, warme Atmosphäre.

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Auch anzutreffen war auf dem Festival die Band „Squealer (Titelbild)“. Die Band aus der Region Vogelsberg/Schwalmtal war einer der Headliner vom Freitag. Die Band trat zum ersten Mal auf dem Festival auf. Matthias, einer der Bandmitglieder, erzählte mir, dass die Band bereits seit 1984 spielt, allerdings in der aktuellen Formation erst seit einem Jahr. Nachdem er viele Jahre vor allem auf Kirmesen in der Region gespielt hat, freut er sich nun seiner Leidenschaft, dem Heavy Metal, nachgehen zu können und ist begeistert von der Möglichkeit, auf dem M:O:A auftreten zu können. Weiterhin erhielt ich von ihm die Information, dass die Band für dieses Jahr größere Veranstaltungen sowie musikalische Projekte geplant hat. Man darf also gespannt sein.

Die meisten der Besucher, die ich angetroffen habe, waren also aus der Region, wollten ihren Club unterstützen und einfach die Musik genießen. Allerdings war auch ein Teil der Besucher aus überregionalen Gebieten, aber auch anderen Bundesländern oder eben Zürich. Das M:O:A ist ein Festival, das sich definitiv für jeden Metal Fan lohnen dürfte. Die Stimmung ist gut und die Atmosphäre sehr persönlich. Vor allem hat man die Möglichkeit, seine Lieblingsbands kennenzulernen, mit ihnen zu feiern und gemeinsam die Musik zu genießen. Die Menschen auf dem Festival waren durchweg freundlich und selbst als Nicht-Metal Fan wird man herzlich aufgenommen und kann viel Spaß auf dem Gelände haben. Das M:O:A ist ein Festival für „Jung & Alt“, das von den Besuchern durchweg positiv aufgenommen wurde und das mit Sicherheit stetig wachsen und eine immer größer werdende Fangemeinde bilden wird.

von Michelle Bauer

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