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Neue Verkehrsführung in Lauterbach – Plan 4, aber ohne die Türmergasse – Wo soll Parken kosten?Fußgänger setzen sich in der Altstadt durch

LAUTERBACH (aep). Zwei Monate ist es her, dass in einer Bürgerversammlung in Lauterbach die Wogen hochgingen. Nicht, weil in der Altstadt die Verkehrsführung geändert werden soll – sondern weil in dem Zug  auch die Türmergasse für den Autoverkehr geöffnet werden sollte, jene Gasse zwischen Marktplatz und Obergasse, die Fußgängern vorbehalten ist. Die Diskussion setzte sich hitzig fort. Nun zeichnet sich ab: Neue Verkehrskonzepte sollen ohne die Türmergasse auskommen. Zugleich sucht man in der Verwaltung nach einem Konzept für die Parkraumbewirtschaftung.

„Eine Öffnung der Türmergasse ist wohl von den Bürgern nicht gewünscht!“ Auf diesen Nenner bringt Hans-Helmut Möller gegenüber Oberhessen-live den Eindruck, der seit der Bürgerversammlung in der Stadtverwaltung vorherrscht. Jetzt werde immer noch an einer neuen Verkehrsführung für die Altstadt gebastelt, aber ohne den Zipfel „Türmergasse“, der heute noch rund 50 Meter Fußgängerzine darstellt.

Dabei war dieses Detail wichtig in allen vier Plänen, die Bürgermeister Vollmöller im Juni der Öffentlichkeit zur Diskussion vorstellte. Darin ging es darum, die beiden vorherrschenden Verkehrsströme im Kreisstadt-Kern miteinander zu verbinden, um mehr Fahrzeug- und damit Kundenbewegung auf dem Marktplatz vor dem Rathaus zu erzeugen. Beziehungsweise vor dem Gebäude des ehemaligen Aka-Kaufhauses auf der anderen Straßenseite. Das hat der Lauterbacher Unternehmer Gustav Stabernack vor Jahren erworben, um darin Wohnungen und Geschäfte unterzubringen, nachdem er zwischenzeitlich versucht hatte, es für Verwaltungszwecke schmackhaft zu machen. In der Bürgerversammlung setzte er sich massiv für eine Öffnung der Türmergasse und eine bessere Zugänglichkeit des Marktplatzes für Autos ein.

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Plan 4 von der Polizei ist Favorit – aber ohne den Zipfel durch die Türmergasse. Derzeit wird die Planung den Geschäftsleuten vorgestellt.

Es sieht allerdings so aus, als ob dieser Wunsch unerfüllt bleibt, lässt Hans-Helmut Möller aus dem Rathaus durchblicken. Dort hatte der Widerstand der Öffnungsgegner Eindruck hinterlassen. Großer Favorit auf Verwirklichung sei nun „Plan 4“, der Vorschlag von der Polizei. Der sieht eine Umkehrung der Einbahnstraßen rund um das Rathaus vor: An der Kirche und Marktplatz. So soll das Zentrum von den äußeren Verbindungen etwa über die Bahnhofstraße leichter erreichbar sein. Das sei der Plan, der derzeit aktuell ist, mit dem die Verwaltung derzeit unterwegs sei, um den Austausch mit Geschäftsinhabern zu suchen: Was erscheint sinnvoll? Erst dann werde ein Vorschlag erarbeitet, der später im Stadtparlament  entschieden werden kann.

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Soll autofrei bleiben: die Türmergasse.

Dann wird möglicherweise auch über die Einzelheiten der angedachten Parkraumbewirtschaftung gesprochen. Deren zusätzliche Einnahmen sind bekanntlich im lange diskutierten Haushaltsplan fest vorgesehen – doch wie das konkret aussehen soll, sei noch offen, erklärt Möller. Es gebe noch grundsätzliche Fragen. Zum Beispiel: Welche Parkflächen außerhalb der Altstadt werden Gebühren kosten? Soll die Bleiche ganz oder zum Teil gebührenpflichtig werden? „Wir brauchen ja auch noch Dauerstellplätze“. Und die Parkplätze am Freizeitzentrum: Gebühren oder nicht? Dabei sieht es so aus, als ob diese Flächen gänz ungeschoren davon kommen könnten. Denn, so sinniert Möller: „Das könnte kontraproduktiv sein!“

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Idyllisch gelegene Parkflächen: die Obergasse.

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