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Die Kritik: Erlenpark und Raab'sche in Alsfeld vermüllen – Paule: zu viele Vandalen„Kommen dem Vandalismus nicht hinterher“

ALSFELD. Die Raab’sche Wiese: eine große, sonnige Weite, wenn man vom schattigen Weg abbiegt. Grün leuchtendes Idyll zum Entspannen und Spielen und Spazieren – wenn man nicht so genau hinschaut. Häufige Besucher in den Alsfelder Erlen kennen die Tücken: Hundehaufen, Müll und vor allem Flaschen, zerbrochenes Glas rund um die Grillanlage. Und kaum ein Papierkorb, wenn man etwas ordentlich loswerden will. „Macht die Stadt da nichts mehr?“ Fragt eine erzürnte Alsfelderin. „Doch!“ Antwortet Bürgermeister Stephan Paule. Aber der Vandalismus sei einfach schneller. Es ist ein Problem.

Mit ihren Spielgeräten, der großen Rasenfläche und dem kleinen Grillplatz nahe der Laube hat die von engagierten Einwohnern gestaltete Fläche in der Tat seit Jahren Naherholungscharakter. Die Fläche lädt sommertags zum naturnahen Aufenthalt. Doch eifrige Nutzer stellen fest: Es gibt „da unten“ kaum noch Abfallkörbe – die wenigen, die noch in den Erlen hängen, seien entweder beschädigt oder übervoll. „Hat der Bauhof die Abfallkörbe abgehängt?“, fragt eine Frau, die in den Erlen häufig mit ihrem Hund spazieren geht – auf der Wiese aber mit kurzer Leine. Denn dort liege nicht nur Müll herum; im Gras lauern auch zerbrochene Flaschen auf Hundepfoten – oder Kinderfüße.  Und sie fragt sich: Schaut da niemand mehr nach dem Rechten?

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Angesengt und unappetitlich dreckig: die hölzerne Laube.

„Der Bauhof hängt die Körbe nicht ab“, entgegnet Bürgermeister Paule, auf die Kritik angesprochen. Das Problem mit der etwas versteckten Lichtung sei ihm aber bekannt. Nicht nur die freundliche Familie von nebenan entspannt auf der Raab’schen Wiese, sondern die abgeschiedene Ecke ziehe auch feierfreudiges Volk, das die Grillanlage häufig für Gelage nutzt – mit  üblichen Folgen und nachfolgend Kritik an der Stadtverwaltung.

„Wir haben im Herbst eine große Säuberungsrunde gemacht. Da gab es dann erstmal viel Lob“, entgegnet der Rathauschef. Mittlerweile sei der Park aber wieder vermüllt: „Die nächste Säuberung steht an.“ Dass die Zahl der Papierkörbe geringer wurde, liege nicht daran, dass die abmontiert würden. Sie würden schlicht zerstört, wieder aufgehängt und wieder zerstört. Paule räumt ein: „Wir kommen dem Vandalismus nicht hinterher. Die Erlen sind groß, die Vandalen sind viele.“

Er stellt zugleich als Verwaltungschef auch an die Adresse der Politik fest: „Wir haben nicht das Geld und das Personal, die Erlen jeden Tag in einen Top-Zustand zu versetzen.“ Das sei ein Beispiel für die Abwägung in der Spardebatte: „Es ist immer eine Frage, was man will.“ Von Axel Pries

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Der Letzte seiner Art: Am Eingang vom Schwimmbadweg her befindet sich noch ein Abfallkorb – ziemlich demoliert.

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