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Heimische Mediziner werben auf der Klinik-Kontakt-Messe in GießenSchwierige Suche nach Ärzten für den Vogelsberg

GIESSEN (ol). „Die Messe war in diesem Jahr weniger gut besucht als im vergangenen; umso erfreulicher war es, dass wir an unserem Stand intensive Gespräche mit interessierten jungen Medizinerinnen führen konnten“, zieht Dr. Sigrid Stahl Bilanz. Sie ist die Koordinatorin des Weiterbildungsverbundes Allgemeinmedizin und zudem Leiterin der Fachstelle Gesundheitliche Versorgung am Gesundheitsamt in Lauterbach. Zusammen mit einigen Mitstreitern war sie auf der Klinik-Kontakt-Messe in Gießen, um für den „Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin“ des Vogelsbergkreises zu werben.

Die Messe in Gießen richtet sich an Medizinstudierende und approbierte Ärztinnen und Ärzte, die nach Orientierung suchen, welche Facharztrichtung sie nach dem Medizinstudium einschlagen wollen. Jochen Müller, Facharzt für Allgemeinmedizin in Alsfeld, versuchte in den Gesprächen Befürchtungen und Vorbehalte gegenüber einer Allgemeinarztpraxis zu zerstreuen. „Es ist heute nicht mehr so, dass ich als Hausarzt rund um die Uhr Bereitschaftsdienst habe und auch die Bezahlung ist so, dass man gut davon leben kann.“

Mit dabei waren für den Weiterbildungsverbund auch Tobias Plücker (Chefarzt im Medizinischen Zentrum Eichhof, Lauterbach) und Berthold Remiger (Personalleiter im Medizinischen Zentrum Eichhof), Saskia Heister (Qualitätsmanagementbeauftragte am Kreiskrankenhaus Alsfeld), Carolin Kreuzer und Jessica Modes (beides Weiterbildungsassistentinnen im Kreiskrankenhaus Alsfeld in den Fächern Allgemeinmedizin bzw. Chirurgie). Sie warben für die breite Palette der medizinischen Fächer, die im Rahmen der Verbundweiterbildung in den Krankenhäusern angeboten wird.

Im Weiterbildungsverbund arbeiten 17 hausärztliche Praxen sowie drei regionale Krankenhäuser im Interesse der jungen Mediziner eng zusammen. Ziel des Verbundes ist es, künftigen Hausärztinnen und Hausärzten eine strukturierte Weiterbildung anzubieten, die diese komplett im Vogelsbergkreis absolvieren können. Das Konzept setzt darauf, dass die angehenden Allgemeinmediziner nicht jeden einzelnen Baustein ihrer Weiterbildung selbst organisieren müssen, sondern konkrete Unterstützung durch die Verbundteilnehmer erhalten. Das entlastet ganz erheblich.

„Dass dies tatsächlich als attraktiv angesehen wird, konnten wir in unseren Gesprächen spüren“, so Frau Dr. Stahl. Darüber hinaus bietet der Verbund ebenfalls die Möglichkeit, Famulaturen in den beteiligten Krankenhäusern und hausärztlichen Praxen zu absolvieren. Einige konkrete Kontakte seien sehr vielversprechend, besonders erfreulich war der Kommentar einer jungen Frau, für die schon jetzt klar war: „Ich will Allgemeinmedizinerin werden und ich will aufs Land“.

Weitere Informationen unter:

www.weiterbildungsverbund-vogelsbergkreis.de

www.vogelsberg.de

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