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Serie oder Häufung von nächtlichen Feuern: Die Kripo ermittelt in Feldatal„Brandstiftung ist die wahrscheinlichste Variante“

FELDATAL/VOGELSBGERGKREIS (aep). Wieder hat es zu später Nachtstunde in Feldatal gebrannt – und wieder wird mangels anderer Erklärung vorsätzliche Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Kein Wunder, dass jetzt die Spekulationen über einen „Feuerteufel“ in der Vogelsberger Landgemeinde neue Nahrung bekommen. Doch möchte sich die Polizei daran nicht beteiligen, heißt es auf Anfrage. Allerdings räumt man tatsächlich „eine Häufung“ und verdächtige Übereinstimmungen ein – und bittet die Bevölkerung verstärkt bei der Aufklärung um Mithilfe.

 „Wir halten Brandstiftung für nicht ausgeschlossen“. So knapp hält der Polizeisprecher Hasso Hofmann gegenüber Oberhessen-live den offiziellen Kommentar zur Ursache des Feuers in die Nacht zu Dienstag in Stumpertenrod. Wie berichtet, war dort kurz vor 4 Uhr  in einer Scheune Feuer ausgebrochen, dass von der Feuerwehr gelöscht werden konnte, ehe es auf andere Gebäude übergriff. Diese kurze Formulierung gab es zu Bränden in Feldatal allerdings häufiger in den letzten Wochen, Monaten und auch Jahren. Noch im April hatte es in Köddingen Großalarm gegeben, als in einer Maschinenhalle Reifen und Stroh verbrannten.

16 ungeklärte Brandfälle seit 2011

Der Polizeisprecher stellt fest: Seit 2011 gab es in Feldatal 16 ungeklärte Brandfälle – bei denen die Polizei Brandstiftung – auch vorsätzliche – nicht ausschließen konnte. Unter den möglichen  Ursachen sei „vorsätzliche Brandstiftung die wahrscheinlichste Variante“. Indes: Es gebe den Verdacht der Brandstiftung,  aber keine Verdächtigen. So ging 2011 in Feldatal nach einer Reihe tatsächlich die Angst vor einem „Feuerteufel“ um – bis die Brände dann aufhörten.

Ein Wort möchte der Polizeisprecher bei dem Thema vermeiden: Serie. Denn es lege nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen den Bränden gibt – die aber tatsächlich eine Häufung darstellten. Einen Zusammenhang zwischen den Feuern ausschließen könne man aber auch nicht. Hofmann: „Wir ermitteln in alle Richtungen.“

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Wieder ein nächtliches Feuer: So war es im März in Köddingen.

Anfrage an Landwirte und Jäger: Gibt es Verdächtiges?

500.000 Euro Sachschaden zählt die Polizei für alle Brandfälle auf, bei denen es weitere Übereinstimmungen beziehungsweise Häufungen gebe: Meistens seien Gebäude in der Feldgemarkung betroffen gewesen, und die Feuer würden in den frühen Morgenstunden bemerkt. Jener in der Nacht zu Dienstag habe einen Sachschaden von rund 45.000 Euro verursacht.

Viele Brände, keine Verdächtigen – nun bittet die Polizei verstärkt die Bevölkerung mit Mithilfe. Angesichts der häufigsten Branduhrzeit wende man sich insbesondere an Landwirte und Jäger: „Wer hat etwas Verdächtiges bemerkt – auch früher schon?“

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