VOGELSBERGKREIS (ol). Die Vogelsberger CDU fordert den Rücktritt des SPD-Unterbezirksvorsitzenden und Landtagskandidaten Swen Bastian von allen politischen Führungsämtern, geht aus einer Pressemeldung hervor. Mit „Empörung und großem Unverständnis“ reagiert der Kreisvorstand auf Äußerungen Bastians auf der Internetplattform Facebook. Der Vorwurf: Bastian hatte einen Bericht über den aus Grebenau stammenden erkrankten Bürgermeister der Gemeinde Haunetal mit einem hämischen Kommentar versehen.

Der CDU-Kreisvorsitzende Ulrich Künz, Kreistags-Fraktionsvorsitzender Dr. Hans Heuser und der Landtagsabgeordnete Kurt Wiegel reagierten laut der Mitteilung „aufs Äußerste empört“ auf die Äußerungen Bastians: „Es kann nicht sein“, so Künz und Heuser, „dass Herr Bastian als Vorsitzender der SPD und als Landtagskandidat dieser Partei sich öffentlich derart herabwürdigend über die Krankheit und den Amtsverzicht eines anderen Politikers einer demokratischen Partei äußert.“ Solche hämischen Kommentare über gesundheitliche und berufliche Probleme Anderer im Internet seien „vollkommen unter der Gürtellinie“, ergänzte Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel.

Es sei besonders unverständlich, warum ausgerechnet der Kreisvorsitzende der Sozialdemokraten, die sich traditionell für Gesundheits- und Arbeitsschutz stark mache, einen erkrankten Politiker der CDU „durch den Dreck“ ziehe. Damit mache Bastian sich selbst und die Partei, der er vorstehe, unglaubwürdig. Ein solches Verhalten sei skandalös und untragbar.

„In aller Form entschuldigen“

„Das mindeste, was ich von Herrn Bastian erwarte, ist, dass er sich in aller Form schriftlich und öffentlich bei Herrn Euler entschuldigt“, sagte Kreisvorsitzender Künz. Die eigentlich angemessene Konsequenz aus Sicht der CDU-Gremien sei jedoch der sofortige Rücktritt Bastians von allen politischen Führungsämtern im Kreis, im Land Hessen und in seiner Heimatstadt Alsfeld.

In dem von Bastian kommentierten Pressebericht von Osthessen-News war der Rückzug des seit Sommer 2013 erkrankten Stefan Euler (CDU) vom Amt des Bürgermeisters von Haunetal angekündigt worden. Dies hatte Bastian drei Mal hintereinander auf der Internetplattform Facebook öffentlich und für alle Nutzer sichtbar weitergeleitet und mit dem Kommentar versehen: „Und plötzlich waren es nur noch Zwei…“. Bastian, so die Vermutung der CDU, hatte damit offenbar auch auf Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule und den Schwalmtaler Bürgermeister Timo Georg angespielt, die beide Schulkameraden von Stefan Euler sind.Heuser : „Es klingt ganz danach, als ob Herr Bastian diesen beiden Bürgermeistern ebenfalls gesundheitliche Probleme und einen Amtsverzicht wünscht.“

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