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Erbenhausen hat eine neue Brücke – Einweihung mit Erinnerungen: Hochzeit und PanzerEin neues Bauwerk über den Haberbach

HOMBERG-ERBENHAUSEN (aep). Bei der Frage nach dem Alter der früheren Brücke muss Ortsvorsteher Willi Österreich ein Familienereignis bemühen: Als Hans-Günter und Ilse Meier 1948 heirateten, da gab es sie noch nicht. Aber im Jahr drauf. Also 1949. Und in den Achtzigern rollten da die Panzer rüber. Jetzt hat Erbenhausen wieder eine neue Brücke, und die bekam am Montagvormittag Besuch aus dem Rathaus zur offiziellen Einweihung.

Fast vier Monate Bauzeit hat es gedauert, dem Homberger Dorf wieder zu einer standfesten Brücke über den Haberbach zu verhelfen. 220.000 Euro investierte die Stadt dabei in das Bauwerk und eine neue Löschwasserentnahmestelle, stellte Bürgermeister Béla Dören in seiner kurzen Ansprache an der Brücke fest und betonte: „Also, wir tun auch was für die Dörfer!“ Weitere 42.000 Euro flossen in die Erneuerung der Wasserleitung in der Brücke und in Richtung Ehringshäuser Straße. Erst vor wenigen Tagen war das Projekt „Brückenerneuerung“ abgeschlossen worden.

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Besichtigung des Bauwerks vor der offiziellen Einweihung.

 

Und es gefällt im Dorf, meinte der Ortsvorsteher: „Die Bürger im Ort sind sehr angetan – auch von dem Geländer“. Dabei dankte Willi Österreich den Beteiligten. Viele Einwohner hätten den Bau interessiert verfolgt: „Es hat alles sehr schön problemlos funktioniert.“

Standfestigkeit hatte auch das Vorgänger-Bauwerk bewiesen, das im Jahr nach der Hochzeit der Schwiegeeltern entstand. Von deren Hochzeitsmarsch durch das Dorf im Jahr 1948 gibt es ein Foto, das außer der Hochzeitsgesellschaft auch die hölzerne Behelfsbrücke über den Haberbach darstellt. Das war ein Provisorium nach der Holzbogenbrücke, die den Bach vorher lange überspannte, aber irgendwann einfach eingebrochen war. 1949 kam dann der Neubau – auch als Teil des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg.

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„Zwei Fliegen mit einer Klappe“: zur Brücke kam auch eine neue Wasserentnahmestelle für die Feuerwehr – hier bei der Besichtigung.

 

Und dieses Bauwerk erwies sich lange als sehr standfest. Bei Manövern in  den achtziger Jahren, als die Region als potenzieller Kriegsschauplatz noch häufig Militäraktionen kannte, rumpelten viele amerikanische Panzer darüber. „Da oben standen 30 oder 40 Stück – die ganzen schweren Panzer“, erinnert sich Willi Österreich. Die rollten anschließend alle dröhnend durchs Dorf und über die Brücke – sie hielt stand. Aber zuletzt seien die Brückenköpfe doch recht bröckelig geworden, erklärte Bürgemeister Dören bei der Eröffnung des Nachfolgebauwerks.

Mit dem Bau und der gleichzeitigen Anlage der Löschwasserentnahmestelle, sagte Dören, „haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“

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Gute Laune auf der neuen Brücke – und Erinnerungen an die alte.

 

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