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Herbstmarkt und Kunsthandwerker- und Brauchtumsmarkt der Lauterbacher TrachtengildeHerbstliches Wetter lockt die Besucher in die Hallen

LAUTERBACH (lrn). „Was des einen Freud, ist des anderen Leid“, könnte man am treffendsten die sonntägliche Resonanz beim Lauterbacher Herbstmarkt und Kunsthandwerker- und Brauchtumsmarkt der Lauterbacher Trachtengilde in der Vogelsbergschule zusammenfassen.

Während der 22. Brauchtumsmarkt – davon trat die Trachtengilde elfmal als Veranstalter auf –  eine gute Resonanz verzeichnete, litt der Herbstmarkt in den Straßen der Innenstadt ganz erheblich unter dem regnerischen und kalten Herbstwetter. Der Lauterbacher Einzelhandel hingegen – so  war von  außen durch die Scheiben zu erkennen – dürfte sich wieder über ein recht gutes Geschäft gefreut haben.

Wechsel als geradezu ideal erwiesen

Rund 50 Standbetreiber aus ganz Hessen und einer sogar aus dem Schwarzwald, boten im gesamten Foyer der Berufsschule und in vier Klassenräumen im Erdgeschoss ein riesiges Angebot von handgefertigten Arbeiten aus den verschiedensten Materialien an. Die Trachtengilde war heuer, wegen der Renovierung der Adolf-Spieß-Halle, schon zum zweiten Male in die Räume der Schule ausgewichen, doch hat sich dieser Wechsel als geradezu ideal erwiesen, denn die Ebenerdigkeit der Räumlichkeiten erleichterte sowohl den Händlern als auch den Besuchern ganz erheblich den Zugang zu dieser Veranstaltung.

„Es ist ruhiger als auf der großen Fläche“, bilanzierte Sigrid Fischer von der Trachtengilde den eigentlich zwangsbedingten Wechsel der Räume. Sie dankte der Vogelsbergschule ebenso wie morgens schon Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller (CDU)  für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Vollmöller hatte den Markt zusammen mit Parteikollegen und Erstem Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak und Erstem Stadtrat   Lothar Pietsch eröffnet.

Ein besonderes Highlight im Handwerksbereich war der Webstuhl. Alle Fotos: lrn

Handarbeiten aus den verschiedensten Materialien

Von den 50 Ausstellern waren etwa 40 schon des öfteren zu diesem Ereignis in der Vogelsberger Kreisstadt gekommen, zehn kamen heuer etwa neu hinzu. Etwa die Hälfte der Standbetreiber verteilte sich auf den heimischen Vogelsberg, die andere Hälfte auf  ganz Hessen, wie etwa die Schwalm, Bad Hersfeld, Fulda, Marburg und nordhessischen Raum. Besondere Beachtung fanden wiederum handwerkliche Vorführungen vor Ort, wie etwa die mit einem Webstuhl – Sigrid Fischer: “Ein echter Hingucker“ –  oder eine Korbmacherin bei der Arbeit. Die Aussteller betreiben das Anfertigen der ausgestellten  und zum Verkauf angebotenen Artikel, laut eigener Aussage, meist als Hobby.

Die Handarbeiten aus den verschiedensten Materialien seien angesichts des fortgeschrittenen Jahres ideal für Weihnachten, sagte Fischer. Eine reichhaltige Kuchentafel der Gilde und ein kleines Unterhaltungsprogramm der Kindergruppe mit Tänzen wurden von den vielen Besuchern dankbar angenommen. In der Vogelsbergschule waren zudem die Gruppe „Up with People“, die in der Gemeinde Wartenberg gerade eine internationale Aktion macht – und der Suroptimisten- Club Lauterbach-Vogelsberg vertreten. „Der Markt wird angenommen“, darüber zeigte sich die Vertreterin der Trachtengilde sehr erfreut und zwar von allen Altersgruppen, wie ein Blick in die Runde zeigte.

Auch Musiker brauchen eine Pause: Die Dudelsack-Spieler beim kurzen Päuschen. Foto: lrn

Dudelsack-Gruppe machte stilgemäß Musik

Weniger erfreulich dürfte der Tag für die etwa 50 Standbetreiber des Lauterbacher Herbstmarktes verlaufen sein, denn es war zu kalt und regnerisch für diese Veranstaltung. Das übliche Gedränge an einem solchen Tag blieb gänzlich aus. Viele Besucher suchten lieber die Einzelhandelsgeschäfte oder gastronomischen Betriebe auf, weil der Aufenthalt dort angenehmer war. Etwa 40 Geschäfte des Lauterbacher Einzelhandels und der Gastronomie dürften sich am Herbstmarkt beteiligt haben, bilanzierte Marktmeisterin Denise Brähler auf Anfrage. Seitens heimischer Vereine und Institutionen waren der Lions-Club Lauterbach-Vogelsberg, die Suroptimistinnen Lauterbach-Vogelsberg, der Frischborner Kobel zugunsten des dortigen Kindergartens und der Tierschutzverein und das Technische Hilfswerk Lauterbach mit Ständen vertreten, die für ihre Arbeit warben und für sich oder karitative Zwecke Geld einsammelten.

Ein örtlicher Tabak- und Whiskey-Laden hatte wiederum eine Dudelsack-Gruppe engagiert, die mehrmals in der Innenstadt stilgemäß Musik machte. Ziemlich verloren drehte vor dem Rathaus das Kinderkarussell seine Runden, denn auch dafür war es einfach zu ungemütlich draußen. Gedränge wie sonst bei den Märkten in der Kreisstadt oder etwa am Haupttag des Lauterbacher Prämienmarktes suchte man an diesem Sonntag vergeblich, wenngleich dieses Event am ersten Novembersonntag trotzdem viele auch auswärtige Besucher in die Mauern des Vogelsbergstädtchens brachte.

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