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Auswertung steht noch ausHat ein Wolf mehrere Schafe in Berfa gerissen?

ALSFELD (ls). Die Nachricht verbreitete sich schnell: Ein Wolf soll mehrere Schafe in Berfa gerissen haben. Aber stimmt das wirklich? Das Hessische Wolfszentrum bestätigt zwar einen Vorfall und spricht auch von Bissspuren, die Auswertung, ob es wirklich ein Wolf war, steht allerdings noch aus.

Die Wolfsmeldung aus Berfa ging Anfang der Woche in den sozialen Medien und per Whatsapp um. Verbreitet durch den „Wolf-Monitor“, einem bürgerschaftlichen Netzwerk, heißt es darin, dass vier Schafe in dem Alsfelder Ortsteil vermutlich von Wölfen angegriffen worden seien. Drei Schafe seien getötet worden, ein weiteres sei verletzt. Außerdem, so heißt es, seien Riss-Gutachter des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) vor Ort und würden Untersuchungen vornehmen.

Die Nachricht verbreitete sich zwar schnell, doch die Skepsis bei den OL-Lesern blieb. War es wirklich ein Wolf – oder sogar mehrere Wölfe? Im Hessischen Wolfszentrum, das dem HLNUG angegliedert ist, bestätigt man zumindest, dass es einen Verdachtsfall gegeben hat und dieser auch dem Wolfszentrum offiziell gemeldet wurde.

„Am 20.03.2023 wurden über die Wolfshotline drei tote und zwei verletzte Schafe mit Verdacht auf Wolfsübergriff in Alsfeld gemeldet, da an den betroffenen Tieren Bissverletzungen festgestellt wurden“, erklärt eine Sprecherin. Eines der verletzten Schafe musste aufgrund der schweren Verletzungen im Nachgang notgetötet werden.

Nach Eingang der Meldung seien ein amtlicher Wolfsberater von HessenForst und ein ehrenamtlicher Wolfsberater vor Ort gewesen, um die Situation zu dokumentieren und genetische Abstriche zu nehmen.

Dabei werde sowohl die Umgebung dokumentiert, in der das Tier aufgefunden wurde, als auch die Spuren an dem Tier selbst. Auch die Umgebung werde festgehalten, in der sich die Tiere befunden haben und ob diese durch beispielsweise einen Zaun ausreichend geschützt waren. Bei Bissverletzungen werden unter anderem die Zahnabstände gemessen und genetische Abstriche für die Durchführung einer genetischen Analyse im Labor des Senckenberg Zentrums für Wildtiergenetik genommen. Hier werden bundesweit alle Proben im Rahmen des Wolfsmonitorings untersucht.

Dort können durch die Nutzung eines zentralen Analyselabors Proben untereinander abgeglichen werden, Verwandtschaftsbeziehungen identifiziert und Wanderbewegungen von Wölfen verfolgt werden.

„Die Auswertung der Spuren, der Dokumentation sowie die Ergebnisse der genetischen Analyse stehen noch aus, so dass derzeit keine Auskunft darüber gegeben werden kann, ob ein oder mehrere Wölfe für den Nutztierschaden verantwortlich ist/sind“, heißt es weiter. Die genetische Analyse dauere in der Regel zwei bis drei Wochen. Sobald das Ergebnis vorliegt, werde dieses auch auf der Homepage des Wolfzentrums Hessen veröffentlicht. Da mittlerweile in ganz Hessen mit durchziehenden Wölfen zu rechnen sei, rät das Wolfszentrum Weidetierhaltern unbedingt zu ausreichendem und sachgerechtem Schutz.

11 Gedanken zu “Hat ein Wolf mehrere Schafe in Berfa gerissen?

  1. @ Oberhessin
    Herdenschutzhunde werden von unserem Staat bis zu 3.000 Euro je Hund gefördert; zusätzlich Zubehör und die Umsatzsteuer.

    Herdenschutzhunde verteidigen Weidetiere gegen Wölfe.
    Hirten vertrauen Hunden ihre Herden seit Tausenden von Jahren an. Die Herdenschutzhunde verteidigen Schafe, Ziegen, Rinder oder Gänse gegen Angreifer. Als wären sie eine Familie, vertreiben Herdenschutzhunde jeden, der sich unerlaubt der Herde nähert.
    Ps
    Fakten versus polemische „gefühlte“ Sichtweisen ihrerseits, werden wahrscheinlich an ihnen abprallen. 🤔
    Bemerkenswert, wenn es anders wäre 😊?
    Würde aber der Möglichkeit eines dazu lernen, faktenbasiert….. neue Horizonte für Sie öffnen.

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  2. @Oberhessin

    Verdammt, Sie haben ja so recht. Ausrotten, abknallen, verscheuchen – das ist das einzige Mittel. Oder wenigstens Dressurprogramme, um die Wölfe zu Veganern machen.

    Gott sei Dank gibt es zoologische Fachbücher zum Thema, die uns ständig die Gefährlichkeit von Wölfen vor Augen führen. Ich empfehle für diesen Zweck die Werke von Jacob und Wilhelm Grimm.

    Wenn wir jetzt nicht eingreifen, kommen vielleicht sonst auch noch andere Lebewesen auf die Idee, sich dort wieder anzusiedeln, wo sie schon tausende von Jahren gelebt haben. Da macht man sich so viel Mühe mit dem Ausrotten von Flora und Fauna – und dann so etwas. „Was erlauben Wolf?“, würde Trappatoni sagen.

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    1. 😎😊👍
      Danke @ Wolf frisst Kalbfleisch!
      …… auf den Punkt gebracht ! 😂
      Ps
      Bin froh das, ich auf den, gelinde gesagt : BLÖD/SINN derKommentator/Innen zb. Oberhessin, noch eigens Zeit und Stellung beziehen muss !

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    2. @ Wolf frisst Kalbfleisch
      Man kann doch die heutige Zeit nicht mehr mit früher vergleichen. Da gab es viel mehr Freiraum für die Tiere! Die Dichte Besiedelung ist doch ein Problem heut zu Tage!
      Ja und wenn sie mich schon fragen, ich brauche keinen Wolf mehr im Vogelsberg. Und übrigens, von der Flora hab ich nicht gesprochen und die fällt auch keine Schafe und Kühe an! Ich bleibe dabei, der Wolf wird zum Problem werden!

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      1. Ja, bei genauerem Nachdenken muss ich Ihnen jetzt verdammt noch mal doch einfach recht geben. Der Vogelsberg ist so wahnsinnig dicht besiedelt. Wir treten uns eh schon ständig auf die Füße hier. Auf jeden Quadratkilometer gefühlt zwei Einwohner – da passt wirklich kein Wolf mehr hin. Nee, dann könnte man ja gleich noch auf der Zeil in Frankfurt Elefanten aussetzen. Das hätte genau die gleiche Qualität.

        Danke, dass Sie mir die Augen geöffnet haben.

        Auch der Luchs soll sich gefälligst vom Acker machen. Den will man sogar absichtlich wieder in Deutschland ansiedeln.

        Oh tempora, oh mores

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  3. Solche Meldungen werden sich in der nächsten Zeit häufen! Meiner Meinung nach ist es völlig irrsinnig, unbedingt den Wolf wieder in Deutschland heimisch werden zu lassen.
    Dafür sind einfach die unbebauten, für den Wolf wichtigen, Flächen und Gebiete viel zu klein.
    Er wird immer wieder Weidetiere reissen und sogar in die Dörfer kommen.
    Diese Ansiedlung in zu dicht bebauten Gebieten ist weder artgerecht, noch für den Mensch von Nutzen und führt zu unnötigem Leid und Angst!
    Deutschland und Wolf passt nicht mehr zusammen!!

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    1. Wer sagt das??
      Sie, die sich anmaßt zu bestimmen, welche Tiere hier leben dürfen und welche nicht?!
      Reine Polemik von Ihnen!

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      1. @Leser
        Es ist ja auch noch gar nichts passiert, die paar Schafe, Lebensgrundlage für manchen Schäfer oder Landwirt, was soll’s!,

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  4. Was soll ein Wolf denn sonst machen .= wovon soll er sich ernähren? Vielleicht Erdbeeren oder Spargel ernten?

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    1. Ganz richtig erkannt, Alyseska. Daher haben unsere Vorfahren ihn auch ausgerottet und vertrieben.

      Kann man nachvollziehen, wenn man sein Hirnstübchen einschaltet und weiß, dass das Essen nicht im Supermarkt angebaut wird ;-)

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