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Seniorenbeirat des Vogelsbergkreises informiert sich über Arbeit der KreisverwaltungSport und digitale Verwaltung im Blick

VOGELSBERG (ol). Die Behördennummer 115, barrierefreie Gestaltung öffentlicher Gebäude, die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Vogelsbergs, digitale Verwaltung und Sport – vielfältige Themen, die bei der vergangenen Sitzung des Vogelsberger Seniorenbeirats in der Lauterbacher Adolf-Spieß-Halle auf der Tagesordnung standen.

Nach Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden Michael Duschka, berichtete Kurt Wiegel, Beauftragter für Senioren und Inklusion, aus seiner Arbeit und über Entwicklungen aus dem Kreishaus. Denn neben der freigeschalteten Behördenrufnummer 115, die eine weitere Kontaktmöglichkeit für die Bürger in den 19 Städten und Gemeinden bietet, ging er auch auf die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des Vogelsbergkreises ein.

Er stellte kurz das Programm mit Kultur, Sport, Informationen, Angeboten und Mitmachaktivitäten am 24. September vor und lud die Seniorenbeiratsmitglieder dazu ein, für das Fest zu werben und sich zu beteiligen, bevor er auf die Special Olympics in Berlin im Juni 2023 einging. Denn der Vogelsberg wurde als Gastgeberlandkreis ausgewählt, und nimmt im kommenden Jahr vier Tage lang Sportlerinnen und Sportler aus Curaçao, einer niederländischen Karibikinsel, auf.

Außerdem berichtete Wiegel von der Wanderausstellung „Was heißt schon alt?“ in Lauterbach. Die PrimA-Fachstelle der Kreisverwaltung und das Beratungszentrum Vogelsberg hatten rund um eine Wanderausstellung ein erfolgreiches mehrtägiges Rahmenprogramm organisiert.

Barrierefreier Umbau öffentlicher Gebäude im Blick

Im Anschluss berichteten die Mitglieder der Beiratsgemeinden aus ihrer Arbeit – thematisierten dabei den barrierefreien Umbau öffentlicher Gebäude, die Wiederbelebung von Veranstaltungsangeboten, oder der Neugründung verschiedener Gremien auf Stadt- oder Gemeindeebene.

Foto: Vogelsbergkreis

An diesem Nachmittag in der Adolf-Spieß-Halle ebenfalls im Blick: Dominic Günther, neuer Bewegungskoordinator des Vogelsbergkreises, der durch das Landesprogramm „Sportland Hessen bewegt“ gefördert wird. Er soll unter anderem die Vereinssportstrukturen im Kreis unterstützen, die Vernetzung im Bereich Sport und Gesundheit sowie die Bewegungsförderung in allen Lebensbereichen auf Landkreisebene vorantreiben.

Wie Günther berichtete, wird er dabei eng mit dem Land Hessen, den einzelnen Fachbereichen der Kreisverwaltung sowie dem Landessportbund Hessen und dem Sportkreis Vogelsbergkreis zusammenarbeiten. Im Mittelpunkt sollen dabei drei Schwerpunkte stehen: Gesund aufwachsen, gesund bleiben und gesund altern. Eine Anregung aus dem Gremium nahm er mit: Er will in Kontakt zu Städten und Gemeinden treten, um spezielle Bewegungsangebote für Seniorinnen und Senioren zu erfassen.

43 digitale Prozesse im Kreis bereits möglich

Im Anschluss berichtete Vanessa Trott, Stabsstelle Digitalisierung im Haupt- und Personalamt, über die Digitalisierung der Kreisverwaltung. Bis Ende 2022 sollen Verwaltungsleistungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene online über Portale zugänglich sein. Geregelt ist das im Onlinezugangsgesetz (OZG), das die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen voranbringt.

Wie Trott berichtet, bietet der Vogelsbergkreis bisher bereits 43 verschiedene digitale Prozesse an. Neben einem Digitalen Briefkasten, Kontaktformularen und Leistungen nach dem OZG, gibt es auch einige Prozesse aus unterschiedlichen Fachbereichen. Weiter ging die Stabsstellenleiterin auf barrierefreie Angebote auf der Homepage und die kommenden Schritte bei der weiteren Digitalisierung der Verwaltung ein. Denn in Zukunft sollen nicht nur Leistungen für Bürgerinnen und Bürger online verfügbar sein, sondern auch Verwaltungsprozesse Schritt für Schritt weiter digitalisiert werden.

Abschließend kündigte Duschka an, dass in der kommenden Sitzung des Vogelsberger Seniorenbeirats Prof. Dr. Helma Bleses von der Hochschule Fulda über ein Projekt zur digitalen Unterstützung pflegebedürftiger Menschen berichten wird.

3 Gedanken zu “Sport und digitale Verwaltung im Blick

  1. Vielleicht hätten die Damen und Herren von der Vogelsberger Kreis-Senioren-Duma, deren lupenrein demokratisches Entsendungsverfahren nur noch durch ihre stellvertretende Bevormundung mittels weisungsgebundener Themenauswahl getoppt werden kann, heute Vormittag den Deutschlandfunk einschalten und der Sendereihe „Lebenszeit“ lauschen sollen (Link: https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2022/08/19/herausforderung_fuer_die_kinder_wenn_eltern_nicht_mehr_dlf_20220819_1008_acac8b06.mp3). Da hätten sie mal von einem echten Erfahrungsaustausch unter Realbedingungen profitieren können, z.B. mit pflegenden Angehörigen, die – oft selbst schon im Rentenalter oder krank – nicht wissen, wie sie die Betreuung ihrer pflegebedürftigen Eltern oder die eigene Pflege noch organisieren und finanzieren können. Da geht es nicht um Jubiläumskirmes und Festbespaßung, nicht um Neubelebung oder Neugründung verschiedener Gremien oder darum, die Bewegungsförderung in allen Lebensbereichen auf Landkreisebene voran zu treiben. Während die staatliche Daseinsvorsorge in elementaren Fragen der Grundversorgung so lückenhaft ist, dass sich nur noch Reiche ein Altern in Würde und nach eigenen Vorstellungen leisten können, baut man im Kreis-Seniorenbeirat die üblichen Luftschlösser aus Aktendeckeln. Wünsche den von uns Senior:innen nicht gewählten Seniorenvertreter:innen aber weiterhin gesundes Altern im Vogelsbergkreis.

    1. Dieser Kreisseniorenbeirat ist doch wirklich nur eine Placebo-Veranstaltung, mit der den Älteren vorgegaukelt werden soll, dass ihre Belange in der Kreispolitik engagiert wahrgenommen werden. Dabei dient dieses Gremium nur dazu, die Versäumnisse staatlicher Daseinsvorsorge zu verschleiern und durch scheinbare Betriebsamkeit von berechtigten Beschwerden und Forderungen abzulenken. Ohne ein ausreichendes Angebot an Pflegeplätzen, Tagespflege, Kurzzeit- und Verhinderungspflege, ausreichend Fachkräfte und bezahlte Nachbarschaftshilfe ist die gute Pflege unserer Senioren nicht zu gewährleisten. Mit den örtlichen Nachbarschaftshilfe-Vereinen, Mehrgenerationenhäusern usw. hatten Landes- und Kreispolitk offensichtlich aufs falsche Pferd gesetzt. Auch qualifizierte Freiwilligenarbeit braucht fachliche Anleitung durch Hauptamtliche. Und die Pflegeversicherung muss endlich Leistungen erbringen, mit denen die Versicherten etwas anfangen können. Wann hört man endlich auf, die pflegebedürftigen Senioren in den letzten Lebensjahren mit billigen Sparbrötchen abzuspeisen? Dasselbe gilt für die pflegenden Angehörigen.

  2. Nun ist der Kreis-Seniorenbeirat schon so lange keine Kommisson des Kreistags mehr. Aber von einer unabhängigen Interessenvertretung der Senioren ist er noch genau so weit entfernt wie unter seinem Zwangsvorsitzenden Landrat Görig in den Anfangsjahren. „Der Seniorenbeirat des Vogelsbergkreises setzt sich aktiv für die Belange der älteren Menschen im Vogelsbergkreis ein.“ Dass ich nicht lache! Wie man dem obigen Artikel entnehmen kann, bekommt er eine Tagesordnung vorgesetzt, deren Themen er abzuarbeiten hat. Und dann werden Vorträge gehalten. Die Oberste Heeresleitung gibt bekannt… tatatataaa, tatatataaa…
    Der Beauftragte für Senioren und Inklusion berichtete aus seiner Arbeit (Was der wohl so macht als „Beauftragter“ nicht DER, sondern FÜR Senioren?) und über Entwicklungen aus dem Kreishaus. Aha. Über Entwicklungen aus dem Kreishaus ist ja auch sonst nichts zu vernehmen. Da müssen die seltenen Kreis-Senioren-Meetings natürlich dringend diesem Thema gewidmet werden. Und über die freigeschaltete Behördenrufnummer 115, eine „weitere Kontaktmöglichkeit für die Bürger in den 19 Städten und Gemeinden des Kreises“. Kontakte mit wem und wozu? Und natürlich ging der Beauftragte auf die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des Vogelsbergkreises ein. Sicher eine der ganz seltenen Gelegenheiten für die Seniorenvertreter, etwas über diesen hehren Anlass zu erfahren.
    Und nun die Mörder-Challenge für die Seniorenvertreter: „Er [der Seniorenbeauftragte] stellte kurz das Programm mit Kultur, Sport, Informationen, Angeboten und Mitmachaktivitäten am 24. September vor und lud die Seniorenbeiratsmitglieder dazu ein, für das Fest zu werben und sich zu beteiligen“. Die 19 entsandten, sachkundigen Personen aus den 19 Städten und Gemeinden des Vogelsbergs können sich bestimmt nichts Schöneres vorstellen als dieses. Und so dürften sie als für die Dauer der 5-jährigen Wahlzeit (äh, Wahl?) stimmberechtigten Kreisseniorenbeiräte:innen wohl kaum erwarten gekonnt haben, endlich etwas über die Special Olympics in Berlin im Juni 2023 zu erfahren. Aber damit nicht genug. Der Bewegungskoordinator des Vogelsbergkreises erläuterte, wie er demnächst die Vereinssportstrukturen im Kreis unterstützen sowie die Vernetzung im Bereich Sport und Gesundheit sowie die Bewegungsförderung in allen Lebensbereichen auf Landkreisebene vorantreiben werde. Und weil das nicht geht, ohne dass dabei drei Schwerpunkte im Mittelpunkt stehen, nämlich gesund aufwachsen, gesund bleiben und gesund altern, werden die eben im Mittelpunkt stehen und die Kreisseniorenbeiräte erfahren’s als erste. Anregung aus dem Gremium (wie anregend!): Er will in Kontakt zu Städten und Gemeinden treten, um spezielle Bewegungsangebote für Seniorinnen und Senioren zu erfassen. Ja, bei so viel Fremdbestimmung schlagen die Seniorenvertreter auch mal zurück und bringen diesem Bewegungskoordinator mal bei, was er will oder zu wollen hat. Und gleich im Anschluss daran berichtete Digital-Feldwebel Vanessa Trott, Stabsstelle Digitalisierung im Haupt- und Personalamt, über den Zeitrahmen für die weitere Digitalisierung der Kreisverwaltung. Bis Ende 2022 sollen Verwaltungsleistungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene online über Portale zugänglich sein. Bla bla, bla bla. Wer wollte da als Seniorenvertreter:in auf die wirklichen Probleme der Kreis-Senioren zu sprechen kommen? Etwa darauf, dass es im Landkreis kaum Tagespflegeplätze oder Aufnahmemöglichkeiten in der Kurzzeit- bzw. ambulante Pflegehilfe (Verhinderungspflege) gibt, weil die staatliche Daseinsvorsorge im Landkreis über Jahrzehnte verschlafen wurde? Unangenehme Fragen, die nicht gestellt werden, wenn die Seniorenvertreter nur intensiv genug „beschäftigt“ und zugetextet werden.

    Da darf man sich besonders über die Ankündigung freuen, dass in der kommenden Sitzung des Vogelsberger Seniorenbeirats die Dame Prof. Dr. Helma Bleses von der Hochschule Fulda über ein Projekt zur digitalen Unterstützung pflegebedürftiger Menschen berichten wird. Frau Professor ist doch noch in bester Erinnerung durch den „Demenz-Ratgeber“, den sie mit Student:innen des 4. Semesters anhand von ganzen vier Interviews mit „Betroffenen“ erstellt hatte. Natürlich gecoacht durch die Kreisverwaltung und auch von dieser finanziert: Aus Fördermitteln des „Leader-Programms“. Titel des Traktats: „Gutes Leben mit Demenz im Vogelsbergkreis“. Ja, ja. Gesund aufwachsen, gesund bleiben und gesund altern. Hauptsache gesund. Der Rest kann dann laufen wie bei Putin oder Xi Jinping.

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