SCHLITZ (ol). Probenaufenthalte für Musikensembles, Seminare für Laien- und Profimusizierende und Fortbildungen für Lehrkräfte – die Landesmusikakademie Hessen in der Burgenstadt Schlitz bietet auch im 18. Jahr den Raum und die Möglichkeiten für aktives Musizieren.

In der Pressemitteilung der Landesmusikakademie heißt es, rund 30.000 Besuchertage zählte die vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte, gemeinnützige Einrichtung im Jahr 2019. Trotz der starken Einschnitte im Jahr 2020 hält das Team der Akademie an diesem Konzept fest. „Musik muss erlebbar bleiben“, ist Direktor Lothar R. Behounek überzeugt und präsentiert für das Jahr 2021 ein umfangreiches Fortbildungs- und Veranstaltungsprogramm.

Still ist es im Dezember 2020 in Schloss Hallenburg, dem Sitz der Hessischen Akademie für musisch-kulturelle Bildung in Schlitz. Bestehend aus dem historischen Barockschloss, dem Gästehaus mit 92 Betten und dem Konzertsaal mit dem Akademierestaurant ist der Akademiecampus vom idyllischen Schlosspark umgeben. Aktuell ist nur Baulärm des im Rohbau befindlichen zweiten Gästehauses und von den Arbeiten zum Außenaufzug an Schloss Hallenburg im Hintergrund zu hören – keine Musik, kein Gesang.

Normalerweise ist die Institution das ganze Jahr über gut gebucht. Unter der Woche üben Schulklassen aus ganz Hessen in den 18 Probenräumen, am Wochenende sind es Musikvereine, Chöre und Orchester und in den Schulferien führen verschiedene Landesjugendensembles ihre Arbeitsphasen in der Landesmusikakademie Hessen durch. Zusätzlich finden jährlich rund 30 Konzerte und 40 Fortbildungen und Seminare statt.

Aktives Musizieren stärkt und bereichert Während wissenschaftliche Studien den positiven Einfluss aktiven Musizierens auf die Lebensqualität von Erwachsenen und die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern bestätigen, bietet die Landesmusikakademie Hessen seit langem die praktischen Möglichkeiten dazu. „Unsere Gäste freuen sich bisweilen das ganze Jahr auf ihren Aufenthalt in Schloss Hallenburg. Hier erleben sie Musik, vertiefen Freundschaften und erfahren Lebensfreude. Wir sind überzeugt, dass aktives Musizieren – egal ob im Profi oder im Laienbereich – die Menschen stärkt und bereichert“, so Direktor Behounek.

Bewusst ein Zeichen setzen

In einer Zeit, in der viele Veranstaltungen abgesagt werden müssen, möchte die Landesmusikakademie Hessen bewusst Zeichen setzen. Für das Jahr 2021 hat das Akademieteam ihr fundiertes Seminar- und Fortbildungsprogramm sowohl für Amateurmusiker als auch für Multiplikator auf rund 70 Angebote erweitert, 20 davon finden sogar online statt. Ein aufwändiges Hygienekonzept hat sich bereits 2020 in mehreren Kursen und Veranstaltungen bewährt. „Manche Inhalte lassen sich leicht auf digitale Formate verlagern, aber die Schulung des gemeinsamen Klangerlebnisses, der aufeinander abgestimmten Rhythmen sowie das Gemeinschaftsgefühl sind eben nur live zu erleben.“

Neue Seminarreihe für Chöre und Musikvereine: Die Landesmusikakademie Hessen möchte so viele Formate wie möglich stattfinden lassen, natürlich ohne gesundheitliche Risiken einzugehen. Konzerte werden mit verminderten Zuschauerzahlen durchgeführt, abgesagt nur, wenn es nicht anders geht. Das neue Fortbildungsprogramm 2021 beinhaltet zahlreiche Instrumental- und Gesangskurse für Amateurmusizierende unterschiedlicher Musikrichtungen. Ebenso ausgebaut wurden Angebote für Erzieher und Lehrkräfte an Musikschulen und Schulen.

Förderung der Vereinsarbeit

Neu ist eine Reihe von Seminaren zur Förderung der Vereinsarbeit mit Inhalten wie Marketing, Fundraising, Nachwuchsstrategien, Veranstaltungsrecht und vielem mehr. Viele dieser Seminare werden online durchgeführt. Überhaupt wird digitalen Formaten im Musikbereich stark Rechnung getragen. Vom Einsatz von Handy-Apps und Tablet-Software im Instrumentalunterricht über Einführung in Software für Musiknotation und Tonstudio-Technik bis hin zum Social Media-Auftritt fördern die neuen Seminare das zielgerichtete Einbringen von digitalen Hilfsmitteln in die jeweiligen Musikbereiche.

Im Veranstaltungsprogramm sind im Jahr 2021 die bekannten Auftritte der Hessischen Landesjugendensembles (Sinfonie, Jazz, Percussion) zu finden. Die Sparkasse Oberhessen plant mit Maddin Schneider, Frieda Braun und Johannes Scherer gleich dreimal ein Vogelsberger Gipfelkabarett und auch das Kulturzentrum Kreuz Fulda ist mit seinen zwei Veranstaltungen „Irish Spring Festival“ und „Akkordeonale“ als Veranstaltungspartner mit dabei. Aus dem hr-Sinfonieorchester präsentiert ein Quintett im September das neugierig machende Programm „Bach & Söhne“.

Das bekannte Österreichische Blechbläserensemble „Viera Blech“ mischt im November mit modernen Eigenkompositionen die Blasmusikszene auf und im Advent 2021 sorgen Musiker des Heeresmusikkorps Kassel im Rahmen eines Wohltätigkeitskonzertes für die Einstimmung auf Weihnachten. Dazwischen ist ein Kindermitmachkonzert im Rahmen des Jungen Kultursommers Oberhessen, „Sinfonik hautnah“ für Schulklassen, Musikwettbewerbe aus der Reihe „Jugend musiziert Hessen“, Preisträgerkonzerte, das Hessische Schultheatertreffen und vieles mehr zu finden. Weiter beinhaltet das neue Konzertprogramm elf Abschlusskonzerte aus Fortbildungsveranstaltungen, sogenannte Werkstattkonzerte.

Diese Konzerte mit zum Teil außergewöhnlichen Formationen (z.B. Afrikanischer Blockflötenchor mit Perkussion) fördern die Auftrittserfahrung der Kursteilnehmenden und bieten den Besuchern zusammen mit den Akademiekonzerten eine interessante Mischung. Die Landesmusikakademie Hessen lädt alle Musik- und Kulturinteressierten in Hessen ein, auf der Website zu stöbern und sich Termine bereits heute vorzumerken. Fortbildungskurse und – seminare können neuerdings online gebucht werden und die beiden Programmhefte 2021 liegen dort im PDF-Format zum Download bereit: www.lmah.de.

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