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OL hat nachgefragtWie steht es um die Weihnachtsmärkte in der Region?

VOGELSBERG (akr). In wenigen Wochen beginnt sie wieder, die Adventszeit und damit auch die Weihnachtsmarkt-Saison. Doch Weihnachtsmärkte sind in diesem Jahr nur mit strengen Auflagen möglich. Viele Städte und Gemeinden haben schon früh die Reißleine gezogen und die Märkte abgesagt. Wie steht es um die Weihnachtsmärkte im Vogelsberg? Oberhessen-live hat nachgefragt.

Einen Glühwein mit Freunden trinken, den Duft von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte genießen oder bunt geschmückte Buden, die zum Verweilen einladen – in wenigen Wochen stünde normalerweise wieder die Weihnachtsmarkt-Zeit auf dem Programm. Doch angesichts der Corona-Pandemie und der steigenden Infektionszahlen stehen viele Weihnachtsmärkte auf der Kippe. Wie steht es um die Weihnachtsmärkte in der Region? Welche finden statt und welche sind bereits abgesagt? Ein Blick in die Städte und Gemeinden.

Weihnachtsmarkt in Ulrichstein schweren Herzens abgesagt

Der Weihnachtsmarkt in Ulrichstein, der vom Gewerbe- und Verkehrsverein (GuVV) veranstaltet wird, findet in diesem Jahr nicht statt. „Wir hatten vor Kurzem Vorstandssitzung und sind schweren Herzens zu dem Entschluss gekommen, den diesjährigen Weihnachtsmarkt nicht abzuhalten“, erklärt Bürgermeister Edwin Schneider. Auch die Dorfgemeinschaft Unter-Seibertenrod werde in diesem Jahr den Weihnachtsmarkt ausfallen lassen. Schneider begründet diese Entscheidung wie folgt:

„Ein zu erstellendes Hygienekonzept wäre mit den wenigen Akteuren des GuVV nicht oder nur schwer umsetzbar. Da sich nur höchstens 250 Personen auf dem Markt aufhalten dürften, müsste eine Zutrittskontrolle und eine Austrittskontrolle mit Zählsystem eingerichtet werden. Dazu müsste das Gelände auch eingezäunt werden. Zelte und Hütten, in denen es erfahrungsgemäß enger zugeht, müssten entfallen. Verzehrstände müssten die Abstands- und Hygieneregeln einhalten oder es dürften keine Verzehrstände aufgebaut werden. Bei der Durchführung eines Marktes ohne Verzehrstände, wäre nicht sicher ob ein solcher Markt, dem das Salz in der Suppe fehlt, von den Menschen auch angenommen wird“.

Es könne aber auch sein, dass wenn nur wenige Weihnachtsmärkte stattfinden, die Veranstaltung vielleicht auch zu gut angenommen werde, mit der Folge, dass der Besucherstrom nicht zu bewältigen sei. Außerdem, so Schneider, zeigen die steigenden Coronazahlen, dass die Entscheidung richtig war, den Markt abzusagen.

Kein Weihnachtszauber in Homberg, kein Weihnachtsmarkt in Grebenau

Auch in Homberg Ohm haben sich die Schlosspatrioten dafür entschieden, dass es in diesem Jahr keinen Weihnachtszauber rund um das Homberger Schloss geben wird. „Im Schloss selbst sind die Coronaregeln nicht einzuhalten, ohne das das Flair vollkommen abhanden kommt“, erklärt der erste Vorsitzende Markus Haumann. Hinzu komme, dass die Pandemie wieder an Dynamik gewinnt und weder Personal noch Gäste gefährdet werden sollen. Man müsse quasi darauf hoffen, dass nicht so viele Menschen kommen – das mache keinen Sinn und bereite auch keine Freude.

Hochbetrieb herrscht normalerweise auch beim Winterzauber rund um das Homberger Schloss. Foto: Thomas Lamadieu

Eine klare Entscheidung wurde auch bereits in Grebenau getroffen. Der Weihnachtsmarkt im Gründchen, dessen Erlös immer an gute Zwecke gespendet wird, fällt ebenfalls der Corona-Pandemie zum Opfer. „Der Weihnachtsmarkt fällt in diesem Jahr aus und es gibt auch keine Alternative, leider“, teilt Bärbel Schweiner von der Stadt Grebenau kurz und knapp mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte Romrod ihren Weihnachtsmarkt abgesagt.

Eine „abgespeckte und entzerrte“ Alternative in Alsfeld?

In Alsfeld befindet man sich aktuell noch in den Planungen. „Wir planen eine ‚abgespeckte und entzerrte‘ Variante als Alternative zum Weihnachtsmarkt“, erklärt Bürgermeister Stephan Paule. Ein Weihnachtsmarkt wie man ihn vom Marktplatz oder Klostergarten her kenne, könne aufgrund der Platzverhältnisse in der jetzigen Corona-Zeit nicht eins zu eins stattfinden. „Auch abgesperrte Plätze mit Zugangsbeschränkungen, Ticketbuchungen und Zeitlotsen wären aufgrund der kleinen Flächen nur sehr eingeschränkt und somit unattraktiv möglich“, so der Rathauschef.

Ein Eindruck aus dem vergangenem Jahr: Riesengroßer Ansturm auf den Weihnachtsmarkt zur Eröffnung – am Ende platzte der Klostergarten fast aus allen Nähten.

Konkrete Informationen zur Weihnachtsmarkt-Alternative teilt Paule nicht mit, nur dass sie sich dann „entzerrt durch die Fußgängerzone mit ausgewiesenen Bewirtungsbereichen“ ziehen soll. Derzeit gehe man noch von einem Zeitraum vom 4. bis 13. Dezember aus. Je nach Verlauf der Corona-Pandemie würden sich die Planungen aber noch vollständig ändern können.

Lauterbach noch mit Planungen beschäftigt

Und wie sieht es in der Kreisstadt Lauterbach aus? Werden im Hohhausgarten die Weihnachtsmarkthäuschen stehen, die Lichterketten aufgehängt und die Weihnachtsbäume aufgestellt? „Wir befinden uns noch in den Planungen, wie ein Weihnachtsmarkt in diesem Jahr coronakonform gestaltet werden kann. Aufgrund der sich aktuell stetig verändernden Lage und den seit Montag geltenden neuen Regelungen, müssen wir zunächst erneute Prüfungen dazu anstellen“, teilt Alisa Wohlfahrt von der Stadtverwaltung mit.

Schwälmer Weihnachtsmarkt abgesagt – eventuell Alternativprogramm

Erneute Prüfungen sind bei den Nachbarn aus Schwalmstadt nicht notwendig. Hier hat man sich bereits dafür entscheiden, den Schwälmer Weihnachtsmarkt abzusagen.

„Nach umfangreichen Beratungen und Abwägungen haben wir uns entschieden in diesem Jahr den Weihnachtsmarkt in seiner normalen Form ausfallen zu lassen. Der Schwälmer Weihnachtsmarkt lebt durch seine vielen Programmpunkte, die verschiedenen Orte zum Verweilen, das fröhliche und unbeschwerte Miteinander an den Glühweinständen, die Konzerte in der Kirche und das Kinderprogramm. Für keinen dieser Programmpunkte können wir in der derzeitigen Situation die Verantwortung zur Durchführung übernehmen“, teilt Marktmeister Gerhard Reidt auf der Internetseite des Schwälmer Weihnachtsmarktes mit. Momentan sei man aber intensiv mit der Vorbereitung möglicher Alternativprogramme unter Coronabedingungen beschäftigt.

6 Gedanken zu “Wie steht es um die Weihnachtsmärkte in der Region?

  1. Aus reiner Vorsicht und Schutz eines jeden Bürgers aus dem schönen VB sollten die Weihnachtsmärkte dieses Jahr ausgesetzt werden. Wir haben zu Hause einen Glühwein Kocher und werden es uns mit ein paar Nachbarn im Freien gemütlich machen und einen gepflegten Glühwein trinken. Thüringer Bratwürstchen dazu und Lichterketten und die private Weihnachtsmarkt Atmosphäre ist da.

  2. Macht euch nicht in die Hose – es sterben extrem wenige mit Corona, an Corona do gut wie niemand.

    Wir können uns von diesen Märchenerzählern in Berlin doch nicht alles kaputt machen lassen!

    Wenn die Weihnachtsmärkte abgesagt werden, dann kaufen die Menschen halt Glühwein in Flaschen und machen zu Hause ihre Parties. Ist das besser???

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    1. Sehr geehrter Wütender Wilhelm,
      Bei allem Verständnis, aber das können Sie bitte den Angehörigen erklären, die jemanden dank CoVid 19 verloren haben – ja und sowas passiert auch im VB.

      Wenn Sie das ganze für so harmlos halten – nehmen Sie doch an einer entsprechenden Studie teil und lassen sich freiwillig infizieren:
      https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/coronavirus/menschen-weltweit-lassen-sich-freiwillig-infizieren-impfstoffforschung-beschleunigen/

  3. Einzig Lauterbach meint hier wieder die Unvernunft walten lassen zu müssen.
    Dort hat man echt nicht nur den Strumpf verloren …

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    1. Dann muss man auch Alsfeld und Schwalmstadt anführen…

      Bei der aktuellen Lage muss ich auch nicht über Ersatz Veranstaltungen nachdenken!

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