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Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnenSechs Vogelsbergerinnen starten Ausbildung bei der Kreisverwaltung

LAUTERBACH (ol). „Herzlich willkommen! Wir freuen uns sehr, dass Sie da sind“, begrüßte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak sechs junge Vogelsbergerinnen, die in dieser Woche ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten in der Kreisverwaltung des Vogelsbergkreises begonnen haben.

Für Annika Goll aus Grebenhain, Anina Müller aus Alsfeld, die Lauterbacherin Alina Warkentin, Marie Vaupel aus Homberg Ohm sowie Sarah Kuhla und Cora Weiß, beide aus Alsfeld, beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt, heißt es in der Pressemitteilung des Vogelsbergkreises. „Das ist immer eine sehr aufregende Zeit, aber ich darf Ihnen sagen, dass Sie bei uns mit offenen Armen begrüßt werden und Ihnen jederzeit, wenn nötig, Hilfestellung gegeben wird“, so Dr. Mischak. „Sie haben sich gegen etwa 70 Bewerberinnen und Bewerber durchgesetzt und nach dem mehrstufigen Auswahlverfahren Ihre Zusagen erhalten. Darauf können Sie stolz sein.“

Ulrich Schäfer, Leiter des Haupt- und Personalamtes, schließt sich den Willkommensgrüßen an: „Ihnen stehen alle Türen und Karrierechancen offen. Wir haben hier in der Kreisverwaltung viele spannenden Bereiche, die Sie alle kennenlernen werden. Aktuell werden Sie erleben, wie die einzelnen Ämter und Sachgebiete in der Corona-Krise arbeiten – auf lange Sicht wird das Thema Digitalisierung Sie begleiten, da wir unsere Arbeit in den kommenden Jahren extrem umstellen und anpassen werden: In Zukunft sollen alle Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger digital abrufbar sein. Sie dürfen in diesem Prozess mitwirken und ein Teil davon sein.“

Die Frauenbeauftragte Conny Hentz-Döring legt in ihren Willkommensworten Wert auf soziale Kompetenzen: „Sie werden während Ihrer Ausbildung viele verschiedene Menschen unterschiedlichen Alters kennenlernen. Nutzen Sie diese Begegnungen und profitieren Sie von der Lebenserfahrung der Kolleginnen und Kollegen.“ Die Personalratsvorsitzende Anja Kreuder und ihre Stellvertreterin Ulrike Greb wünschen den neuen Auszubildenden viel Freude und Spaß und dass sie den neuen Abschnitt als Herausforderung sehen, die sie sicher gut meistern werden. „Sollte es einmal Probleme geben, gibt es viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die immer ein offenes Ohr für Sie haben.“

Die neuen Auszubildenden starten ihre Zeit in der Kreisverwaltung im Haupt- und Personalamt, in der Poststelle, Amt für Finanzen und Kassenwesen, beim Amt für Schulische Bildung und Betreuung sowie im Amt für Hochbau, Energie und Gebäudewirtschaft. Den schulischen Teil der Ausbildung absolvieren die Auszubildenden am Standort Fulda des Hessischen Verwaltungsschulverbands und in der Vogelsbergschule Lauterbach. „Die Kreisverwaltung braucht gut ausgebildeten Nachwuchs, deshalb freuen wir uns, Sie bei uns an Bord zu haben. Für die kommenden drei Jahre wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg“, sagt Dr. Mischak zum Abschluss der kleinen Feierstunde.

Kolumne des Landrats zum Start ins Berufsleben im Wortlaut

„Liebe Leserinnen und Leser,

für viele junge Menschen hat in dieser Woche ihr allererster Arbeitstag begonnen. Ein wenig aufgeregt und angespannt haben Sie sich in diesen Tagen auf den Weg in ihren Betrieb gemacht und sich viele Fragen gestellt: Was erwartet mich? Wie wird die Lehre verlaufen? Was mache ich danach? Habe ich mich überhaupt für den richtigen Beruf entschieden? Kann ich mich noch weiterbilden?

Für sechs junge Vogelsbergerinnen stehen auch nach der Ausbildung alle Türen und Karrierechancen offen, so viel kann ich jetzt schon einmal sagen. Denn die jungen Damen haben ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei einem attraktiven Arbeitgeber begonnen: der Kreisverwaltung des Vogelsbergkreises. Unsere Verwaltung braucht gut ausgebildeten Nachwuchs und ausgezeichnete Fachkräfte. Die Vorbereitung auf einen zukunftssicheren Arbeitsplatz nehmen wir in der Verwaltung daher sehr ernst.

Wir ermöglichen es unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sich fort- und weiterzubilden. Es gibt unterschiedliche Angebote bis hin zum Dualen Studium. Den sechs neuen Auszubildenden, die nun ihre ersten Tage „im Amt“ verbringen, kann ich sagen, dass sie sich für einen Arbeitgeber entschieden haben, der ihnen auf jeden Fall Flexibilität und Karrierechancen bietet.

Die „Neuen“ hatten sich übrigens gegen rund 70 Bewerberinnen und Bewerber durchgesetzt und nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren ihre Zusagen erhalten. Im Einstellungstest waren etwa drei Stunden lang Allgemeinwissen, Inhalte aus Mathematik, Deutsch und bürowirtschaftlichen Grundlagen abgefragt worden. Danach wurden die erfolgreichen Bewerberinnen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, bei dem sie sich endgültig bewiesen. In ihrer Ausbildung werden sie die verschiedenen Sach- und Themengebiete innerhalb der Verwaltung durchlaufen und die Standorte kennenlernen.

Allen Auszubildenden in der Region wünsche ich einen guten Start ins Berufsleben und viel Glück und Erfolg auf dem weiteren beruflichen Lebensweg.

Ihr Manfred Görig“

3 Gedanken zu “Sechs Vogelsbergerinnen starten Ausbildung bei der Kreisverwaltung

  1. Sie haben richtig gelesen: Es wurden nicht etwa sechs Vogelsberger*innen eingestellt, sondern sechs Frauen, die wohl im Auswahlverfahren den besten Eindruck hinterlassen haben. Man kennt dieses Bild mittlerweile aus vielen Bereichen. „Warum schneiden Mädchen im Bildungssystem aktuell besser ab als Jungen?“ lautet das Thema eines großen Projekts der empirischen Bildungsforschung (https://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/de/511.php). Wie man beim Aufdröseln der Forschungsfrage erkennt, gibt es bei der Leistungsbewertung auch eine Reihe subjektiver Faktoren, durch die männliche Bewerber offenbar ins Hintertreffen geraten. Andererseits gibt es auf lange Distanz dann wohl auch Faktoren, durch die Frauen eindeutig benachteiligt werden. So haben Männer bei Führungspositionen immer noch die Nase vorn und im Durchschnitt höhere Gehälter. Befragen wir dazu doch mal unsere Landrätin und die Erste Kreisbeigeordnete.

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  2. Ja, wer an der Spitze gemütlich seine finanziellen und sonstigen Privilegien genießen will, der muss das Fußvolk mit „Wertschätzung“ einlullen. „Unsere Verwaltung braucht gut ausgebildeten Nachwuchs und ausgezeichnete Fachkräfte…“ Und weil man die so sorgfältig auswählt, fort- und weiterbildet, dürfen die sich auf ihren zukunftssicheren Job was einbilden und sehr ernst genommen fühlen. Sieht man ja auch an den Fachkräften in den Pflegeberufen, die vor lauter Systemrelevanz, Flexibilität und Karrierechancen auch im Vogelsbergkreis kaum noch aus den Augen schauen können. Darum mein gereimter Rat vom Herrn Geheimrat: Geht nicht der Wahlbeamten Wege / Und kommt so anderen ins Gehege / Strebt nach Verwaltungsjob und Pflege / Wo keine goldenen Katzen winken / Fängt auch der Fisch nicht an zu stinken / Am unteren Ende kackt die Ente / Und sicher ist auch dort die Rente.

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  3. Das ist wohl die Leiter des Erfolgs bei der Kreisverwaltung. Nicht barrierefrei, und die Rollstuhlfahrerin „Parkt“ ganz selbstverständlich unten. Donnerwetter, welche Auswahlverfahren man durchlaufen muss, um im Kreishaus einen einfachen Verwaltungsjob zu bekommen. Da hatten der Landrat und der Erste Kreisbeigeordnete es wohl wesentlich leichter. Da muss nur die Partei sagen: „Na gut, mach’s halt!“ Und dann sagt noch der Jensi zum Manni: Ach weißt du, Manni, wenn der Erste Kreisbeigeordnete wieder voll dotierter Wahlbeamter wird, dann stellen wir von der CDU gar keinen eigenen Landrats-Kandidaten auf. Und dann sagt der Manni: „Kauf ich! Ein schöneres Auswahlverfahren hätte ich mir nie nicht vorstellen können, Jensi. Und mit etwas Geduld wirst du ja zwangsläufig der nächste Landrat. Was man da im öffentlichen Ehrenamt noch alles nebenher verdienen kann! Wirst seh’n, es lohnt sich!“

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