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Bis 2032 müssen alle analogen Zähler ausgetauscht seinStadtwerke Schlitz: Smart-Meter-Rollout hat begonnen

SCHLITZ (ol). Der Schlitzer Magistrat hat in seinen letzten Sitzungen einige Aufträge für mehr als 80.000 Euro vergeben, die sich mit dem Smart-Meter-Rollout beschäftigen. Wie Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer in einer Pressemeldung mitteilt, ist im letzten September das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende in Kraft getreten. Das betreffe insbesondere das Messwesen im Strombereich und den Einbau intelligenter Messsysteme, den sogenannten Rollout.

Im Kern sehe der Rollout den Austausch mechanischer Stromzähler durch digitale Stromzähler vor. Bis 2032 müssen alle analogen Zähler ausgetauscht sein. Intelligente Messsysteme müssen bei Verbrauchern von mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr und bei Erneuerbare-Energien-Gesetz-Anlagen (EEGA) von mehr als sieben Kilowatt bis spätestens 2028 installiert werden. Der Rollout intelligenter Messsysteme und moderner Messeinrichtungen sei eine wichtige Säule für die Digitalisierung der Energiewende, sagte Klaus Lüders, technischer Leiter des Schlitzer E-Werkes. Die Umsetzung sei jedoch mit großen Herausforderungen an die Netzbetreiber und insbesondere an die kleineren kommunalen Energieversorger verbunden.

Digitale Zähler auf dem Markt noch nicht zu finden

Lena Burchartz, Fachgebietsleiterin des Geschäftsbereichs für Energienetze, Regulierung und Mobilität beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. schreibt dazu in den kommunalpolitischen Blättern: „Das Messstellenbetriebsgesetz schreibt auch Regeln für technische Anforderungen sowie die Datenkommunikation in den intelligenten Energienetzen vor. Diese Vorgaben sollen auch zukünftigen Entwicklungen dienen. Der Gesetzgeber möchte mit der Einführung der neuen Geräte eine technische Infrastruktur für die Energiewende schaffen. Die Energiewende beschleunigt den Umbau der Elektrizitätsversorgung in Deutschland erheblich. Bisher floss elektrischer Strom nur in eine Richtung und Informationen über die Stromflüsse waren sehr limitiert. Das dezentrale Stromversorgungssystem der Zukunft ist hingegen durch bidirektionale Informations- und Stromflüsse gekennzeichnet. Auch auf Verbraucherseite ändert sich viel: passive Stromkonsumenten entwickeln sich zu „Prosumern“, die aktiv an der Gestaltung des Stromversorgungssystems teilnehmen. Intelligente Messsysteme sollen für Letztverbraucher, Netzbetreiber und Erzeuger die notwendigen Verbrauchs- und Einspeiseinformationen bereitstellen. Mit ihrer Hilfe sollen Netzzustandsdaten übermittelt werden. Außerdem sollen sie sichere und zuverlässige Steuerungsmaßnahmen unterstützen, sowie als Kommunikationsplattform im intelligenten Energienetz dienen. Zum anderen ermöglichen intelligente Messsysteme die Umsetzung variabler Tarife.“

Das klingt alles sehr kompliziert, sagte Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer und würde die kleinen Energieversorger viel Geld kosten. Deshalb wird in diesem Bereich auch mit anderen kleinen Stadtwerken zusammengearbeitet. Insbesondere im EDV-Bereich arbeiten die Stadtwerke Schlitz mit den Stadtwerken Hünfeld und Lauterbach zusammen. „Wir müssen jetzt schon alle Voraussetzungen für die Einführung intelligenter Messsysteme schaffen und dabei gibt es am Markt noch gar keine digitalen Zähler zu kaufen“, kritisierte Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer die gesetzlichen Vorgaben abschließend.

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