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UMFRAGE: Im Bundestag wird heute über die Ehe für Alle abgestimmt - Was halten die Alsfelder von diesem Thema?“Ehe für alle“: So wollen unsere Abgeordneten stimmen

ALSFELD/BERLIN (bk). An diesem Freitag soll der Bundestag über die „Ehe für alle“ abstimmen. So wird die Möglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare genannt, eine Ehegemeinschaft mit allen traditionellen Rechten und Pflichten einzugehen. Wie wollen sich unsere Abgeordneten bei dem Votum verhalten? Und was sagen Alsfelder Bürger und die Lokalpolitik? Oberhessen-live hat nachgefragt.

Der Vogelsbergkreis gehört zum Wahlkreis Gießen, dessen Interessen von drei Männern in Berlin vertreten werden sollen. Einer von ihnen es Tom Koenigs. Der Abgeordnete der Grünen antwortete in einem Wortspiel, indem er sagte „jeder darf lieben und heiraten, wen sie will. Endlich“ – und damit klar machte, dass er für die „Ehe für alle“ stimmen wird.

Rüdiger Veit von der SPD lies durch einen seiner Mitarbeiter verkünden, dass er ebenfalls für die „Ehe für alle“ stimmen werde. Zu einem Statement über seine Gründe dafür war er leider nicht bereit.

Dr. Helge Braun von der CDU kündigte an, mit Nein stimmen zu wollen. Zwar sei er mit der jetzigen Regelung der eingetragenen  Lebenspartnerschaften auch unglücklich, jedoch empfinde er „die politische Instrumentalisierung und die kurzfristige Erzwingung der Entscheidung über dieses Thema durch SPD, Grüne und Linke im Bundestag der gesellschaftlichen Bedeutung des Themas völlig unangemessen.“

Er handele in der Hoffnung, damit eine erneute, angemessene parlamentarische Befassung und eine bessere Lösung zu ermöglichen. 2012, als das Thema schon ein Mal auf der Tagesordnung des Bundestages stand, stimmte der Abgeordnete ebenfalls gegen die „Ehe für alle“.

Braun weiter: „Ich befürworte, dass die Partnerschaft von zwei Menschen gleichen Geschlechts der Ehe von Mann und Frau rechtlich gleichgestellt wird. Und jede Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung hat in einem modernen Rechtsstaat und einer offenen Gesellschaft keinen Platz. Es ist aber falsch, der Ehe, die als christliches Sakrament und in unserem Grundrecht sowie sprachlich bis heute eindeutig als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert ist, gesetzlich eine andere Bedeutung geben zu wollen.“

Stimmen aus der regionalen Politik

Seine Parteikollegen aus der Lokalpolitik zeigten sich bei der Frage gefasster. „Wir sollten nicht davon ausgehen was gelebt werden soll, sondern davon, was bereits gelebt wird“, sagte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, der sich damit für die Möglichkeit für Schwule und Lesben, eine echte Ehe einzugehen, stark machte. Gleichzeitig bezeichnete Paule es als „kein guten Stil“ von der Bundes-SPD, dass Thema mit Druck auf die Tagesordnung gesetzt zu haben. Der gleichen Meinung ist auch Alexander Heinz. Er sei privat für das neue Gesetz, hätte sich aber gewünscht, dass das Thema besser mit der Bevölkerung besprochen werden hätten können. Es sei eine „große Gesellschaftliche Frage“.

Michael Riese von der ALA sagte klipp und klar: „Die Ehe für alle ist gesellschaftspolitisch eigentlich überfällig“. Darüber hinaus sei es „an der Zeit“, irgendwann „die klassische Ehe gesetzlich und steuerlich nicht länger anderen Formen fester Partnerschaften zu bevorzugen“. Weiterhin führte Riese aus: „In einer Zeit eines hohen Anteils von Singles und von Partnerschaften auf Zeit, unabhängig vom Geschlecht, sollte man darüber nachdenken, dass Ehe nicht die einzige Form des Zusammenlebens sein kann“.

Christoph Stüber, Fraktionsvorsitzender der SPD im Alsfelder Stadtparlament, sagte: „Jeder soll mit dem zusammenleben, unabhängig vom Geschlecht, mit dem er mag“. Lediglich das Adoptionsrecht für Schwule und Lesben betrachte er persönlich als „schwierig“, weshalb er ganz genau abwägen müsste, müsste er selbst über das Gesetz abstimmen. Bei allem anderen sei es „egal, welches Geschlecht man hat“. Wird die Ehe für alle beschlossen, bekommen homosexuelle Paare damit auch die Möglichkeit, in Deutschland Kinder zu adoptieren. (Mehr zu den Neuerungen, welche die Regelung mit sich bringen würde, und warum das Grundgesetz nicht gegen die Ehe für alle spricht, lesen Sie hier.)

Stimmen aus der Bevölkerung

Was halten die Alsfelder Bürger von dem Thema? Dorothee Räther ist klar für die Neuerung: „Früher oder später kommt das im westlichen Raum. Warum auch nicht?“, sagte sie.

Jörg Boschmann, bekannter Travestiekünstler und Friseur aus Alsfeld ist begeistert: „Ich will die ‚Ehe für alle‘ ja nicht, damit ich im weißen Kleid in die Kirche marschieren kann. Sie war längst überfällig und ist Teil der Absicherung eines Paares. Liebe kennt eben keine Grenzen.“

Friseurmeisterin Pia Razinger sieht das ähnlich: „Ich bin auf jeden Fall dafür. Die Menschheit möchte in jeglicher Hinsicht, sei es bei technischem und elektronischem Fortschritt, immer auf dem neuesten Stand seien. Aber im Bezug auf das Menschliche gibt es kaum Fortschritte. Da muss endlich etwas getan werden.“

Bernhard K., Rentner aus Alsfeld, sieht das Ganze anders. „Ich bin da sehr altmodisch und denke, die Ehe sollte klassisch Mann und Frau vorbehalten sein.“

Marie Luise Keller findet es „gut, dass alle die gleichen Rechte haben“. Als Partner wolle man eben aufeinander aufpassen, was auch beinhalte, im Angesicht des Todes „Entscheidungen zu treffen und finanziell abgesichert“ zu sein. Auch das „Sorgerecht bei gemeinsamen Kindern“ wäre somit geklärt und man könne bei einer Trennung „den Weg der Scheidung mit allen Konsequenzen wie Zugewinnausgleich gehen. „Wir sind vor dem Gesetz alle gleich“, stellt die Fachverkäuferin klar. „Warum sollten bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen Unterschiede gemacht werden? Wichtige und rechtliche Sachen haben nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun“, ist ihr eindeutiges Fazit.

Jetzt ist Ihre Stimme gefragt. Was halten Sie von der „Ehe für alle“?

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11 Gedanken zu ““Ehe für alle“: So wollen unsere Abgeordneten stimmen

  1. ANTIAFD-MANN, genau, das machen auch sehr viele deutsche Rentner. Kenne in meinem Bekanntenkreis sehr viele die das vorhaben oder schon gemacht haben.
    Ein schönes Land mit netten Bewohnern. Sind Jahre belogen und betrogen worden, daher lassen die sich das jetzt nicht mehr gefallen. Recht haben die, Orban war ja auch ein guter Freund vom Helmut Kohl, Angie Merkel wohl weniger. Nun raten Sie mal warum.

  2. Billige Stammtisch Propaghanda wieder mal von dem AFD MANN :))
    Sie sollten nach Ungarn auswandern das ist genau ein Land für sie ;)

  3. RM,Schulze, Sabine, die Abstimmung, die Restkommentare sowie die Däumchen Wertung lässt noch ein wenig hoffen.
    Wir brauchen mehr Leute mit Eier.
    Ich hoffe auf einen guten Brennerverschluss durch das österreichische Militär und frage mich wann endlich die Italiener die Häfen zu machen. In Australien funktioniert das auch, warum nicht hier?
    Schluss damit das die NGOs mit den Schleppern gemeinsame Sache machen.
    Die Frage nach der Herkunft der von mir gemachten Zahlen, ganz einfach, Nachrichten hören, sehen u. Zeitung lesen. Die aktuelle Zahl der Wirtschaftsflüchtlinge in Italien seit Januar liegt nun bei 83 Tsd.
    RM, Schulze und Sabine, ich kann in Eurem Kommentar ausser Hetze kein einziges Argument oder etwas zur Sache beitragendes erkennen.
    Ganz klar, Argumente sind längst aus.
    Und weiter geht es zur neuen Diktatur und zum neuen Überwachungsstaat 2.0, Herr Maas lässt grüßen. Das neue Gesetz ist vor lauter Homo im Getöse untergegangen.

  4. Abstruse Wahlpropaganda von Herrn Hartmann in Richtung rechtspopulistischer AFD, welche völlig hier am Thema vorbei geht!!
    Dachte Sie wollten nichts mehr auf OL schreiben?

  5. Die westlichen Demokratien leben nur noch in einer Pseudodemokratie die getrieben wird von Minderheiten. Das was Jahrzehnte als Stütze der Gesellschaft bezeichnet wurde hat keinen Wert mehr. Die christlichen Kirchen bleiben stumm. Was für eine Armut!! Brauch man die noch? Die schaffen sich selbst ab. Andere sollen machen was sie wollen,.Das darf aber nicht Ehe heißen..Minderheiten wollen unser Leben bestimmen? Wie man das macht ist einfach: Geduld, Ob eine Glaubensgruppe oder…………………oder……………….oder……………..oder. Einfach in die Politik gehen.Wo andere keine Zeit haben weil sie sich um Familie und Kinder kümmern müssen und jeder Tag eine Herausforderung ist, werden nicht mehr gehört. Jeder auf der Welt wird jetzt in Deutschland Asyl bekommen wenn er nur sagt ich bin, ………….. Wo sollen denn die Normalos hin? Die „Mode“ anders zu sein ist momentan angesagt und bringt ja auch Geld. Diskriminierung ist das Schlagwort Nummer eins. Man braucht nur die Nachrichten zu lesen wer sich alles diskriminiert fühlt. Dieser Teufelskreis muss unterbrochen werden. Die Familie Mann, Frau,und (die lästigen) Kinder das ist was Deutschland und auch die CDU/CSU groß gemacht hat.Die Frage: Was sagt die ev. oder kat. Kirche in Alsfeld dazu!

  6. Und ganz klammheimlich wurde nebenbei das NetzDG beschlossen. Aber das dumme deutsche Volk merkt ja überhaupt nix mehr.
    Tschüss Demokratie.

  7. Sie werfen hier mit irgendwelchen Zahlen herum Herr Hartmann. Es ist wirklich amüsant. Nennen Sie doch mal bitte ihre Quellen! Das Gute ist, daß Merkel wiedergewählt wird. Nur Menschen wie Sie, die die CDU als links bezeichnen, die sind gefährlich. Wählen Sie ruhig ihre Afd oder gleich die NPD. Oder doch lieber gleich die Nsdap? Die Niederlande und Frankreich haben es vorgemacht, Deutschland wird ebenso wählen. Dann wird die Afd und Menschen wie Sie nur eine Randnotiz der Geschichte bleiben. Bei jedem dieser Wahlerbebnisse musste ich herlich grinsen und an Sie denken, wie sie sich grün und blau geärgert haben Herr Hartmann. Ich freue mich schon auf die Bundestagswahl.

  8. Gratulation, Herr Hartmann, Sie haben den Sprung von „Ehe für alle“ zu Ihrem Lieblingsthema geschafft! Darauf steht Gold in der neuen Olympia-Disziplin „Thematischer Drei-Hochstpapler-Sprung“.

  9. Das schlimme ist,das Merkel wiedergewählt wird. Da sieht man mal wie doof Deutschland ist.

  10. Haben wir keine wirklich wichtigen Themen ?
    Ehe für alle ist Klientelpolitik.
    Es gibt ca. 400.000 Tsd. Eheschließungen und nur 7.400 Lebenspartnerschaften jährlich.
    Rot-Grün-Linke haben das zum Wahlkampfthema gemacht, weil ihnen nichts anderes einfiel um sich abzusetzen.
    Merkel sieht einige wenige mögliche verlorene Wählerstimmen, also schwupps schnell das Thema einkassiert ohne die eigenen Leute zu fragen, und schon ist die deutsche Einheitspartei Schwarz-Rot-Grün wieder ohne jedes eigene Profil an der Macht.
    Was interessiert Frau Merkel schon für was die CDU Jahrzehnte lang stand.
    Egal, ob verfehlte Energiepolitik, verfehlte Einwanderungspolitik, verfehlte Grenzsicherung, verfehlte EU Politik, verfehlte EU Finanzpolitik und Bankenrettung, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.
    Das ganze dient als großes Ablenkungsmanöver. Man erkennt es in den Medien deutlich, ja auch in der Berichterstattung der OL. Von Flüchtlingsproblemen und Finanzkrisen kaum ein Wort mehr.
    Wichtig zu wissen, es sind von Januar bis Mai über 65.000 Wirtschaftsflüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Merkwürdiger weise wurden im selben Zeitraum 77.168 Wirtschaftsflüchtlinge an den deutschen Grenzen registriert.
    Im Einwanderungsland Frankreich, dies ist eben auch geschichtlich zu betrachten, beträgt der Ausländeranteil unter 12%, in D dagegen bereits in 2015 13,3%.
    In Offenbach haben 80% aller Kleinkinder keinen deutschen Pass, das ist die nächste Generation, das ist keine Angst vor der Islamisierung, das ist Islamisierung.
    Wir haben heute eine Altersarmut unter den Rentnern von 16%, in 2036 werden es über 20% sein.
    Unsere Rentenkasse hat ein Minusloch von 2,2 Mrd. Euro, für unsere neuen Gäste wurden bis 2020 bereits heute 94 Mrd. Euro bereitgestellt.
    Die EZB Bank schuldet dem deutschen Sparer 800 Mrd. Euro, das Geld ist verloren.
    700 Mrd. Euro wurden im letzten Jahrzehnt zweckfremd aus der deutschen Rentenkasse entnommen und nie zurückbezahlt.
    Also, was ich damit sagen will, geht Ehe für alle und mit jedem feiern, vielleicht gibt’s es Freibier, was kümmert uns was morgen ist.
    Die Probleme sind mittlerweile nicht mehr lösbar, die CDU ist soweit nach Links gerückt, wählt im September die neue Einheitspartei ohne Rückgrat gegen jede Vernunft, wir machen weiter so, wenn`s nicht reicht werden die Steuern und die Abgaben erhöht, die Wahrheit kommt nach dem 24.09.17 auf den Tisch.

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