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Ende Oktober eröffnet Dominique Rühl seine Clubbar im Alsfelder Bahnhof – Viel MusikDer „Plan B“ im Geiste des früheren „Filou“

ALSFELD (aep). Es ist noch nicht fertig, aber man erkennt, wohin es geht: ein stilvoll lichtes Ambiente, eine Kombination aus der großzügigen, leicht verspielten Umgebung des 100 Jahre alten Bauwerks mit zeitgemäßer Kneipen-Deko in dunklen Tönen. Oder wie der Inhaber erklärt: „Altbau trifft Moderne!“ Das ist äußerlich der Mix, mit dem Dominique Rühl ab dem 30. Oktober in Alsfeld die Nachfolge der legendären Musikkneipe Filou antreten möchte: mit der Clubbar „Plan B“ im Bahnhofsgebäude. Es ist aber vor allem der gleiche Geist, der dort an das Filou erinnern soll: alternativ und eher links, dabei offen und höchst friedlich.

Wie war das, als das „Filou“ Ostern 2014 seine Pforten in der Hersfelder Straße schließen musste: Da fiel für viele, viele junge und junggebliebene Alsfelder von linksliberalem Gusto der Freizeit-Treffpunkt weg. Das Ende des studentisch angehauchten Bistros bedeutete für Jahrgänge junger Alsfelder der Verlust des außerhäuslichen Wohnzimmers“, wie manche sich gerne erinnern. Prompt entwickelte sich eine Facebook-Gemeinde von entwurzelten Filou-Freunden, über die zu Weihnachten auch im Geiste des Filou eine zweitägige Wiedersehensfeier für verstreute und heimgekommene Studies stattfand. Übrig blieb aber vor allem die Frage: Wo könnten denn die früheren Filou-Stammgäste hingehen? Viele Alsfelder Lokale sind ihnen zu bieder – andere schlicht zu klein.

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Das 100 Jahre alte Bahnhofsgebäude bietet eine gute Location für das „Plan B“.

„Wenn hier keiner was macht, dann mache ich das!“

Das dachte sich auch Dominique Rühl: „Auf einmal gab es hier für die Stammgäste des Filou doch nichts mehr. Wo sind die denn geblieben? Doch am ehesten zu Hause!“ Der Alsfelder ist beruflich als Techniker unterwegs, aber hat auch professionelle Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt, und er beschloss: „Wenn hier keiner was macht, dann mache ich das!“ Wer den 33-Jährigen kennt, der weiß: Das meint er auch so.

Seine Suche nach einer geeigneten Lokalität führte ihn schließlich in das Bahnhofsgebäude, wo das „Hollywood“ gerade schloss: Die Räumlichkeiten sind groß genug, liegen nicht zu zentral, sind aber fußläufig erreichbar. Sie bieten durch das Bahnhofsumfeld auch Auslauf für Gäste durch Abstand zu Nachbarn – aber müssen von Grund auf erneuert werden, stellte Dominique Rühl fest. Seine Pläne, Alsfeld eine Gaststätte im Geiste des Filou zu schaffen, hatte zwar sofort Freunde gefunden – aber auch Skeptiker hervor gerufen: Weiß Dominique, was er tut?

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Eröffnungswochenende mit „Pangea“ und feinstem Electrosound

Am Wochenende des 30. und 31. Oktober will Dominique des „Plan B“ eröffnen: um 20 Uhr. Dazu gibt es viel Musik;: Es tritt erst die Band „Pangea“ auf, und ein Rock DJ wird anschließend durch den Abend führen. Am 31. Okotber soll es feinsten Electrosound vom Frankfurter Ensemble “ Mit Liebe “ geben.

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„Er weiß!“, beruhigt der Initiator und Investor: Zehn Jahre in der Event-Gastromonie als Barchef oder Geschäftsführer in Düsseldorf und auf Mallorca haben seinen Blick fürs Machbare und Sinnvolle geschärft in der Branche: „Ich weiß, was ich hier tue!“

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Großzügig und optisch offen: der Raucherraum, in dem schon einmal die geplanten Bilder stehen.

Deshalb ist die Vorgabe für sein Lokal klar: Das Filou gibt inhaltlich die Vorlage, der „Plan B“ soll aber noch etwas mehr bieten. Oder wie der Gastronom erklärt: „Ich möchte das Filou-Publikum ziehen – aber auch ein gesetzteres, das eine ruhige und angenehme Atmosphäre genießen möchte.“ Nebst der Vielfalt des Angebots von der Bar, denn für diesen Bereich hat Dominique Rühl sich ebenfalls einiges vorgenommen. Es soll eine Reihe günstiger Getränke unter zwei Euro geben, dazu will er Spirituosen und Cocktails der gehobenen Klasse anbieten. „Wir wollen natürlich junges Volk ansprechen, aber auch stilvolle, moderne und hochwertige Getränke anbieten.“

Einmal im Monat Konzert mit Live-Band, aber auch Electro-DJ

Vor allem aber bedeutet dieser Anspruch: Im „Plan B“ soll es auch wieder regelmäßig Live-Musik geben, mindestens einmal im Monat mit einem Live-Rockkonzert. Dazu will der Wirt regelmäßig DJs engagieren: Rock-DJs und Electro-DJs für Techno-Abende: „Das gibt es hier auch zu wenig. Das einzige, wo Techno geht, ist das Sägewerk.“

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Derzeit noch Werkstatt, vielleicht einmal Ort für Konzerte: ein rückwärtiger Raum im Bahnhofsgebäude.

Die große Bandbreite des gewünschten Publikums spiegelt sich im durchdachten Ambiente, dem großen Angebot der Bar, aber auch in den Räumen wieder: Gute 170 Quadratmeter groß ist der Hauptveranstaltungsraum, 25 bis 30 Quadratmeter misst der daneben liegende Billardraum und ähnlich groß ist der abgeteilte Raucherraum. Das alte Bahnhofsgebäude bietet dem Gastwirt sogar noch eine Möglichkeit, die sonst kaum ein  Lokal in Alsfeld bieten kann. Bei Veranstaltungen kann Dominique Rühl in der Nacht nach der letzten Zugbewegung in Alsfeld die Bahnhofshalle für Gäste mit hinzu nehmen. Und für den nächsten Sommer hat er sich noch eine Erweiterung vorgenommen: einen Biergarten direkt an der Bahnhofsmauer. Bis dahin hat das „Plan B“ vielleicht sogar noch einen zweiten Konzertraum dazu bekommen. „Platz habe ich hier!“, sagt der Gastwirt.

Für sein Vorhaben legt Dominique Rühl Wert auf eine Feststellung: „Wir sind hier ein links-autonomes Zentrum! Deshalb distanzieren wir uns von der alten Klientel, die hierher kam.“ Er werde niemanden dulden, der in der Clubbar durch rechte Parolen auffällt. Sichtbares Zeichen für diese Gesinnung solle ein Tombola-Abend in den nächsten Wochen sein. Dann können Besucher des „Plan B“ die unzähligen Werbegeschenke zur Eröffnung im Rahmen einer Tombola erstehen: Tücher, Tischdenken, Bierdeckel und viele Sorten Gläser. Der Erlös, so erklärt Dominique Rühl, soll dann an die Flüchtlinge im Vogelsbergkreis gehen.

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Dominique Rühl: „Ich möchte das Filou-Publikum ziehen – aber auch ein gesetzteres, das eine ruhige und angenehme Atmosphäre genießen möchte.“

2 Gedanken zu “Der „Plan B“ im Geiste des früheren „Filou“

  1. Viel Glück, es ist schön, dass jemand mal wieder versucht was auf die Beine zu stellen! Daumen hoch :)

  2. Find ich Klasse,wünsche viel Erfolg.Werde mir selbst ein Eindruck verschaffen.Wir sehen uns auf jeden Fall.Geschmäcker sind verschieden.Habe selber mal dort gearbeitet(zur Lokomotive).War eine sehr schöne Zeit.Doch alles hat mal ein Ende.Wie demnächst auch das Calypso?.Deshalb,versuche dein bestes.

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