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Mitglieder-Entscheidung am Freitagabend: Der SV 06 Alsfeld baut neues Vereinsheim – 185.000 Euro Baukosten – Absprache mit JugendfördervereinDie neue Heimat entsteht am Lindensportplatz

ALSFELD (aep). Es sollte noch mehr als zwei Stunden diskutiert werden, aber dann fiel die Entscheidung einmütig aus: Der SV 06 Alsfeld baut ein neues Vereinsheim. Das beschlossen die teilnehmenden Mitglieder am Freitagabend bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Stadthalle. Das neue Heim des Vereins soll am Lindensportplatz stehen.

„Wir haben die Rambach verkauft. Wir haben Eigenkapital, aber wir haben keine Heimat!“ Mit diesen Worten warb der Vorsitzende Erik Bischoff für das Vorhaben, das der Vorstand am Abend vorstellte, nachdem Bürgermeister Stephan Paule und der Vogelsberger Sportkreisvorsitzende Werner Eifert die 36 anwesenden Mitglieder begrüßt hatten. Dabei versprach Paule, den Verein so weit es geht zu unterstützen, da der SV 06 für Alsfeld ein prägender und traditionsreicher Verein sei.

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Da ist er: der einstimmige Beschluss für den Bau, nachdem der Vorsitzende Erik Bischoff eine lange Diskussion geleitet hatte.

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Auf der Tribünenseite des Lindensportplatzes, so erläuterte die Bauingenieurin Maike Jungermann in einem Beamervortrag, soll das neue Vereinsheim als zweistöckiges Gebäude entstehen. Unten auf Sportplatzebene entstehen dabei Umkleiden, Sanitär- und Lagerräume, im oberen Geschoss ein Versammlungsraum mit Zugang zum Parkplatz der Stadthalle.

Der Vorstand, so berichtete der Vorsitzende Bischoff, habe dazu eine Kalkulation für insgesamt 185.000 Euro Baukosten aufgestellt, die dem Verein vom Erlös aus dem Rambach noch genügend Geld für eine vernünftige Vereinsführung übrig lasse. Darin vorgesehen sind 85.000 Euro Finanzierung aus dem Eigenkapital des Vereins, insgesamt rund 28.000 Euro Eigenleistung in verschiedener Form und fast 90.000 Zuschüsse aus verschiedenen Quellen: vom Landessportbund, Kreis, der Stadt Alsfeld und dem Land Hessen, das mit 40.000 Euro den Hauptanteil tragen soll. So der Plan, der noch kein endgültiger sei, aber ein realistischer, stellte der Vorsitzende dar. Die Baukosten etwa könnten nach oben oder unten um ein paar Tausend Euro schwanken, und auch bei den Zuschüssen sei eventuell noch mehr drin.

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Die Bauingenieurin Maike Jungermann stellte das Bauprojekt vor.

Soweit kamen von den Mitgliedern zwar Nachfragen, aber keine Einwände. Was dennoch eine längere Diskussion mit sich brachte, war die Frage der Nutzung am Lindensportplatz, auf dem der Jugendförderverein Bechtelsberg das Sagen hat. Die Grundfrage: Kann der SV 06 den Platz überhaupt genügend nutzen, oder werde das Heim vor allem für die Jugend des Platzinhabers gebaut?

Doch solchen Bedenken hielt Erik Bischoff entgegen, dass es bereits Gespräche und eine weitgehende Einigung über eine Nutzung für beide Seiten gebe. „Es ist unser Heim“, stellte er klar. Und es sei der Platz des Jugendfördervereins. „Wir planen eine Symbiose, von der beide etwas haben!“ Immerhin, so stellte ein Mitglied fest, spielten in dem Jugendförderverein auch Jugendliche aus Alsfeld, der SV 06 gehöre schließlich dazu. Und damit nutze das Heim beiden – dem SV 06 auch, der neue Mitglieder gewinnen könne.

Schnell verworfen war die Idee, dass der Fußballverein alternativ im Erlenstadion spielen könne: Der wird von den Schulen und anderen Sportvereinen stark genutzt – und verfüge auch nicht über eine Flutlichtanlage.

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Die Ansicht vom Parkplatz de Stadthalle aus.

Nachdem die Diskussion zunächst immer komplizierter wurde im Versuch, alle Eventualitäten mit einzukalkulieren, kam am Ende doch die Einsicht durch, das viele Einzelheiten erst geklärt werden könnten, wenn das Heim steht – und die Mitglieder dem Vorstand bis dahin Vertrauen schenken sollten. Bei der Abstimmung ging es dann auch um eine einzige, klare Frage: bauen wie vorgestellt oder nicht? Das Ergebnis sprach für Vertrauen: ohne Gegenstimme und bei drei Enthaltungen waren alle Mitglieder dafür.

Möglicherweise, so stellte der Vorsitzende Erik Bischoff dann in Aussicht, kann der SV 06 Alsfeld sein 110-jähriges Jubiläum im kommenden Jahr schon wieder in einem eigenen Vereinsheim feiern.

Grundrisse des geplanten Vereinsheim für den SV 06 Alsfeld:

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Das Untergeschoss (oben) und das Obergeschoss haben verschiedene Aufgaben.

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3 Gedanken zu “Die neue Heimat entsteht am Lindensportplatz

  1. Typisch SV 06! Kein Sportplatz, kein Nachwuchs, keine Nachwuchsarbeit, Kreisligagekicke ohne Zukunft aber sobald mal ein bisschen Geld auf dem Konto ist für 185.000€ ein Vereinsheim bauen weil es noch fünf Mann gibt die ihren Schoppen nicht in Gaststätten trinken wollen!!! Nicht zu fassen. Steckt das Geld in die Nachwuchsarbeit und macht was gescheites!!! Bleibt zu hoffen das es dafür nicht auch noch Zuschüsse gibt!

  2. Der Platz wird überwiegend von Jugendlichen genutzt. Es sollte deshalb bedacht werden, dass bis zu den C-Junioren gemischte Mannschaften spielen. Eine Umkleide für Mädchen sollte deshalb mit eingeplant werden.

  3. Ein Vereinsheim ohne sportplatz. Warum wurde schon früher dort kein vereinsheim gebaut? In Alsfeld ist eine Institution verloren gegangen. Das kann auch ein neues vereinsheim nicht ändern. Überlegt euch diese Sache.

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