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Lauterbacher Kinderhort feiert 25-Jähriges bei 36 Grad HitzeZum Jubiläum eine musikalische Reise in die Welt

LAUTERBACH. (awh). Es war sicherlich eine schweißtreibende Angelegenheit am Samstagabend, als der städtische Kinderhort neben der Eichbergschule seien 25. Geburtstag feierte. Der Höhepunkt kam nämlich erst am Ende der rund eineinhalbstündigen Feier bei subtropischen Temperaturen: Kinder und Erwachsene führten ein Musik- und Tanzspiel auf (Rondo à la (t) mondo), das alle Beteiligten in fremde Länder, aber auch immer wieder in die Heimatstadt Lauterbach zurück führte.

Das künstlerisch sehr interessante Vorhaben wurde von der Musikkulturschule und dem Alexander-von Humboldt-Gymnasium gemeinsam mit dem Hort realisiert und von den Gästen der Feier mit reichlich Beifall belohnt. Zuvor hatte bereits der Musiker Markus Leidig mit einer Gruppe Kinder die Gäste der Feier mit zwei für dem Hortgeburtstag eigens komponierten Liedern die Heimatstadt Lauterbach und den Vogelsberg besungen. Anna Kirst und Nowa Mohammad Ali, zwei der Hortkinder, hatten eingangs mehrsprachig die Anwesenden begrüßt und führten wie zwei „Profis“ durch das kleine Programm.

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Das Musik- und Tanzprojekt „Rondo à la (t) mondo“ der Musikkulturschule und des Lauterbacher Gymnasiums mit dem Hort zusammen enführte musikalisch zund tänzerisch im fremde Länder.

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Begeistert über die große Zahl der Gäste – eingeladen waren auch die ersten 16 Hortkinder vom Angfang, von denen einige auch als Erwachsene da waren – trotz Temperaturen über 30 Grad an diesem Nachmittag zeigte sich die Chefin des Hortes, Edith Becker. Die Hortleiterin wies in ihrem kurzen Rückblick auf die Gründung der Einrichtung am 20. August 1990 hin, die von ursprünglich 16 auf heute 64 Plätze angewachsen ist. Die Gründung sei seinerzeits auf Betreiben des Familienvereins Mobile und des Lauterbacher Magistrates erfolgt. Anfangs sei alles sehr provisorisch gewesen, meinte Edith Becker. Bereits nach einem Jahr sei schon eine Erweiterung erfolgt.

Zwischenzeitlich habe der Hort durch den Abriss der Eichbergschule zwischen 1995 und 1998 auf das „Casino“ ausweichen müssen. „Die Bedürfnisse der Familien haben sich geändert“, stellte die Hortleiterin fest, deshalb sei auch die Gründung einer sozial-integrativen Kindergruppe erfolgt. Die Einrichtung sei immer wandlungs- und veränderungsfähig gewesen, „doch der Blick auf das Kind ist unverändert“. Ziel der Arbeit sei es, zum einen die Vielfalt und zum anderen die Individualität zu fördern, um auf diese Weise aus den Kindern gestärkte Persönlichkeiten zu machen. Edith Becker bat die Entscheidungsträger, in Sachen Kinderhort, auch künftig „Vielfalt und Umsicht zum Wohle der Kinder walten zu lassen“. Sowohl an Eltern- und Fördervereinsvorsitzende Ute Kirst als auch an Monika Heineck, Fritz Praetz und Christel Schmitt ging ein großer Dank für deren Unterstütztung des Hortes. Ihren Mitarbeiterinnen bescheinigte die Hortleiterin „unermüdlichen Einsatz“.

„Der Kinderhort hat hervorragende Arbeit geleistet“, bescheinigte Kreisstadt-Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller (CDU) der Einrichtung. Die Stadt sei mit dem Hort der allgemeinen Entwicklung einen Schritt im Voraus gewesen. Ein besonderes Lob ging an den Familienverein Mobile, der immer wieder tatkräftig und akribisch am Ball geblieben sei. „Die Stadt hat nie die Notwendigkeit des Horts in Frage gestellt“, betonte Vollmöller, der damit die Diskussion um Sparmaßnahmen zum Rettungsschirm ansprach.“Der Kinderhort ist eine Investition in die Zukunft“. Er leiste eine gute pädagogische Arbeit und gebe den Kindern das Rüstzeug fürs Leben mit. Vollmöller gratulierte Edith Becker mit seinem berühmten Bleistiftverlängerer, ein Zeichen der Zuneigung und gleichzeitig der Sparsamkeit in Zeit knapper Kassen.

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Anna Kirst und Nowa Mohammad Ali führten gekonnt durch das Programm.

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Markus Leidig besang mit einem Kinderchor die Heimatstadt Lauterbach und den heimischen Vogelsberg.

„25 Jahre sind eine verdammt lange Zeit,“, stellte Ute Kirst fest, und dieses Alter sei geeignet, um noch einmal richtig durchzustarten. Die Vorsitzende des Elternbeirates und des Fördervereins betonte den großen Wert des Horts für die Eltern, denn die ursprünglichen Großfamilien von früher seien heute nicht mehr die Regel. „Der Hort hat einer große Bedeutung für die Stadt und die Bürger, denn er fördert das soziale Miteinander“, erklärte Kirst und sprach damit die zwölf Nationalitäten an, die im Hort derzeit vertreten sind.sie sprach von einer großartigen Basis und einer guten Grundlage für die Jugendarbeit. Für eine Kommune wie Lauterbach sei eine bildungs- und familiendfreundliche Aufstellung von besonderer Bedeutung. „Alle können vom Hort nur profitieren“ meinte die Eltern- und Fördervereinsvertreterin. Eine finanzielle Umschichtung von Land und Kreis könne auch die künftige Konzeption sichern. Lob gab es für den auf 96 Mitglieder angewachsenen Förderverein als Bindeglied zwischen allen Beteiligten“. „Danke, dass es Euch gibt“, schloss sie ihre Dankesrede.

Schon damals sei der Hort ein unumstrittenes Projekt gewesen, und in den letzten Jahren habe es mehr denn je Betreungsangebote gegeben. „Der Pakt für den Nachmittag ist ein guter Weg“, stellte Berthold Habermehl als Fraktionsvorsitzender für die Lauterbacher SPD fest. Für die Kolleginnen des Horts gratulierte Jessica Berg, für den Familienverein Mobile Vorstandsmitglied Ottfried Heineck und für die Kindergärten und städtischen Einrichtungen Astrid Schalla-Klingenhöfer.

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