Gesellschaft0

Vorstellung der Kandidatinnen für die Wahl zur Lauterbacher BierköniginMelanie, Gabriela, Katharina – eine wird Königin

LAUTERBACH (aep). Melanie, Gabriela, Katharina – so werden sie heißen, die neuen Majestäten, die ab dem Prämienmarkt die Lauterbacher Burgbrauerei und die Stadt vertreten. So weit steht bereits fest. Mittwochvormittag war Presse-Vorstellung der drei neuen Kandidatinnen auf den Titel der Bier-Königin – im Beisein ihrer Vorgängerinnen. Wer am Ende die Krone bekommt, bestimmt das Publikum am 30. Mai im Festzelt auf der Großen Bleiche.

Bis dahin werden die drei Kandidatinnen noch manche Angststunde durchleben – das verriet jedenfalls die aktuelle Königin Susanne Hansel bei dem Auftakttermin in den Räumen der Brauerei: Tausend Tode sei sie ab der Vorstellung 2014 gestorben, bis sie endlich die Krone aufgesetzt bekam, derweil ihre Mitbewerberinnen zu Prinzessinnen gekürt wurden. Aber dann: „Es war ein unbeschreibliches Gefühl!“ Das mögen die drei scheu lächelnden Nachfolgerinnen am Tisch gerne gehört haben.

OL-Bierkoenigin3-1504

Noch etwas scheu, das Lächeln: die drei Kandidatinnen bei der Pressekonferenz und beim ersten Posing mit Bier im Brauereihof.

OL-Bierkoenigin5-1504

Sie hatte die Brauerei-Mitinhaberin Ruth Herget-Klesper mit zur Pressekonferenz gebracht: die 19-jährige Melanie Becker aus Mücke-Flensungen, die 25-jährige Katharina Döll aus Ilbeshausen und die 37-jährige Gabriela Deneke aus Feldatal-Stumpertenrod –  keine aus Lauterbach selbst. Sie bewerben sich auf einen der ältesten Königstitel in der Region, erklärte Ruth Herget-Klesper. Als die erste Bier-Königin 1987 gekrönt wurde, gab es solche Werbemaßnahmen nämlich noch längst nicht überall. Heute gibt es von der Milch- bis zur Apfelkönigin überall Vertreterinnen bestimmter Regionen. „Inzwischen sind die Hoheiten aus dem Boden geschossen!“ So wählt Lauterbach bereits die 28. Bierkönigin im 29. Jahr – einmal gab es eine Amtsinhaberin über zwei Jahre.

———————————————————————————-

Bericht und Bilder-Galerie zur Bier-Königinnenwahl 2014

Oberhessen-live war bei der Wahl von Susanne Hansel im Festzelt des Präm ienmarktes 2014 dabei. An die große Stimmung des Abends erinnern ein Bericht und auch eine große Foto-Galerie, bitte klicken.

———————————————————————————-

Als eine „lange Tradition“ bezeichnete auch Bürgermeister Rainer Hans Vollmöller bei der Gelegenheit die jährliche Wahl der Lauterbacher Bier-Königin und erinnerte an die Anfänge in den Achtzigern, als der Oberamtsrat Kurt Habicht anregte, die Stadt könne diesen Titel als ein neues Alleinstellungsmerkmal einführen. Die Idee fand Gehör in einer der ältesten Brauereien Deutschlands und die Majestäten hätten heute im Grunde einen noch weiter greifenden Anspruch mit der „Gesamtabdeckung der Vogelsberger Braukunst durch die Familie Klesper.“ Er appellierte an die Kandidatinnen, „einen zielgerichteten, aber fairen Wahlkampf“ zu führen.

OL-Bierkoenigin2-1504

„Kann ich nur empfehlen!“ Bierkönigin Susanne über das Jahr als Repräsentatin von Bier und Stadt Lauterbach bei der Vorstellung der neuen Bewerberinnen.

Das Küken, die Sportlerin und die Mutter

Als das Küken unter den Bewerberinnen bezeichnete sich bei ihrer Vorstellung die 19-jährige Melanie Becker. Sie lernt in der Verwaltung der Stadt Gießen, ist in der Flensunger Fastnachtvereinigung Mitglied und tanzt dort in Garde wie Showtanzgruppe. Dass ihre Schwester den Titel der Ziegenprinzessin trägt, so erklärte sie, habe sie animiert, sich um die Krone der Bierkönigin zu bewerben.

Ebenfalls Faschingserfahrungen waren es, die die 25-jährige Katharina Döll zur Teilnahme anregten: Sie wurde 2014 bei Fasching in Ilbeshausen Prinzessin – und die Aufmerksamkeit gefiel der Bankkauffrau, die jetzt beim Finanzamt in Frankfurt arbeitet und in der Freizeit auch als Volleyballspielerin – Kapitänin ihrer Mannschaft – sportlich aktiv ist.

OL-Bierkoenigin6-1504

Erster Termin für die Neuen mit den Vorgängerinnen: Posen für die Presse (oben). Die Brauerei-Chefin schenkt nach, damit die Bier-Blume stimmt (unten).

OL-Bierkoenigin8-1504

 

OL-Bierkoenigin9-1504

Das Bier stimmungsvoll zu präsentieren: Das will geübt sein.

Ein ganz anderes Motiv für die Bewerbung hat die 37-jährige Gabriela Deneke. Sie arbeitet als Alltagsbegleiterin mit Demenzkranken, hält Pferde und Hunde – und hat zwei halbwüchsige Kinder. Die ältere, ein 16-jähriges Mädchen, leidet unter einer Behinderung. Aus „einer Sektlaune heraus“ habe sie sich beworben – aber vor allem, um ihrer Tochter zu zeigen, „dass man alles schaffen kann, was man will!“ Auch, wenn man nicht die besten Bedingungen mitbringt.

„Schade, dass es rum ist!“

Da nur eine Königin werden kann, aber die anderen als Prinzessinnen aktiv  dabei sind, erwartet alle drei Frauen ein Jahr voller Termine in der Öffentlichkeit. Das sei mitunter anstrengend und vor allem am Anfang sehr aufregend, erzählt die Amtsinhaberin Susanne Hansel, befragt nach ihren Erfahrungen. Sie war ein Jahr lang mit ihren Prinzessinen Jana Schnegelberger und Melissa da Ros unterwegs. In den Sommermonaten, wenn die Feste sich aneinander reihen, kommt das Majestäten-Trio auch schon mal auf 15 bis 17 Auftritte binnen acht Wochen, Ansprachen und Bierfass-Anstiche inklusive. Die Nachfolgerinnen werden mindestens einen noch mehr haben: das große Trachtenfest in Schlitz.

Wenn sie an den Tag denkt, an dem sie gewählt wurde, „dann kriege ich heute noch eine Gänsehaut“, erzählt Susanne Hansel in einem Rückblick auf das Jahr, ehe es zum obligatorischen Foto-Termin ging. Anfangs sei sie auch noch sehr aufgeregt gewesen, und die erste Ansprache „ging dann auch in die Hose“. Aber dann wuchs sie mit der Aufgabe: „Man wächst über sich hinaus!“ Sie könne heute nur empfehlen, solch ein Amt auszuprobieren, denn sie habe über die Auftritte viel an Sicherheit gewonnen. „Schade, dass es rum ist!“

OL-Bierkoenigin10-1504

Dann mal: Prost! Die jetzigen und kommenden Majestäten unter sich.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren