Wirtschaft2

Planvorstellung am Mittwochabend im Ausschuss – Empfehlung einstimmig für ein futuristisches GebäudeZwei Einkaufsgeschosse beleben das „Casino Carré“

ALSFELD (aep). Ein zweigeschossiges Gebäude mit leicht futuristischem Aussehen, das mehrere Modegeschäfte und eine Filiale der großen Drogerie-Kette DM enthält: Das ist der Plan für ein neues Einkaufszentrum auf dem brachen Gelände des ehemaligen Kerber-Kaufhauses, wie ihn der Investor Eberhard Unger am Mittwochabend im Alsfelder Bauausschuss vorstellte. Dazu bedarf es einer Änderung des Bebauungsplans – die der Ausschuss einstimmig empfahl.

„Casino Carré“ heißt der Bebauungsplan, um den es in der Sitzung ging, so genannt von den Planern. Eberhard Unger als Geschäftsführer der Kurhessen Gewerbebau GmbH in Treysa und die Architekten Karsten Schmidt sowie Stefan Strack stellten das Projekt eines Neubaus auf dem knapp 4500 Quadratmeter großen Grundstück vor, das Unger bereits seit eineinhalb Jahren zu vermarkten versucht. Vorgaben der Stadt, die ein Modegeschäft mit Vollsortiment als Ankermieter vorsahen, hätten für Verzögerungen gesorgt. Den Vollsortimenter gibt es nicht. Nun muss der Bebauungsplan entsprechend geändert werden. Das Regierungspräsidium habe bereits seine Zustimmung zu dem sieben Millionen Euro umfassenden Projekt signalisiert.

Die Pläne sehen in dem auffällig gestalteten Gebäude zur Zeit auf 2300 Quadratmetern vier Geschäfte – drei mit Mode- beziehungsweise Schuhen sowie die Drogerie – im Erdgeschoss vor. Dazu kommen 45 Parkplätze und noch einmal 45 Stellplätze im Obergeschoss, die wie früher über die Georg-Martin-Kober-Straße erreicht werden können. Die obere Etage soll zudem Büro- und weitere Ladenflächen beinhalten. Der Bau könnte, wenn die Planungen wie vorgesehen vorankommen, bereits im kommenden Jahr vollendet werden.

Vom Bauausschuss kam eine einstimmige Empfehlung, um die Brache endlich wieder zu beleben – die Entscheidung fällt am Donnerstagabend das Stadtparlament in der nächsten Sitzung.

Zustimmung von Bürgermeister Paule

Derweil äußert Bürgermeister Stephan Paule Zustimmung zu dem Projekt, obwohl er auch Abstriche macht. „Ich finde es sehr gut, dass Herr Unger nunmehr einen Entwurf vorgestellt hat, mit dem er den Schandfleck, zu dem das Casino-Gelände durch den Abriss des Kerber-Gebäudes geworden war, beseitigen will und ein klares Bekenntnis zum Einkaufsstandort Alsfeld abgibt“, erklärt er und fügt hinzu: „Ich glaube, es kann gelingen mit dem neuen Gebäude einen Anziehungspunkt zu schaffen, der mehr Kaufkraft in Alsfeld hält und die Kundenfrequenz wieder erhöht.“

Er finde es auch gut, dass mit dem Büro Schmidt & Strack ein Alsfelder Unternehmen für die Planung beauftragt wurde und sagt zum Gebäude grundsätzlich: „Die moderne Architektur passt in die Zeit.“ Allerdings hätte er sich nach den ersten Entwürfen „einen etwas größeren Baukörper gewünscht, der auch eine Gastronomie im Obergeschoss – ein Alsfelder Dachcafé – beinhaltet hätte.“ Aber da habe die Wirtschaftlichkeit Vorrang.

 

2 Gedanken zu “Zwei Einkaufsgeschosse beleben das „Casino Carré“

  1. Es wäre auch langsam mal Zeit diesen Schandfleck zu erschließen und etwas zum Stadtbild beizutragen. Ganz abgesehen von dem wirtschaftlichen Vorteil ,den die Region hätte. ……leider befürchte ich aber , dass es wiederum an der Bürokratie scheitern wird.
    Wir werden sehen. …..

  2. Aus meiner Sicht eine gelungene Architektur für diesen Platz!
    Dem Bauherrn und den Architekten ein Lob!
    Das „Raumschiff Casino Carree“ hat einen passenden Landeplatz gefunden!

    Jetzt muß dafür Sorge getragen werden, dass der Bebauungsplan dieser Architektur das Baurecht verschafft und das Kreisbauamt um die Genehmigung dieses Baustils nicht herumkommmt.
    Bis 2008 lag die Baugenehmigungskompetenz noch bei der Statd Alsfeld.Leider hat der damals im Amt neue Bürgermeister diese wichtige und die kommunale Eigenverantwortlichkeit für das Bauen in der Stadt stärkende Kompetenz mit Zustimmung der Gremien, die zuvor beantragt hatten, dass der Stadt Alsfeld doch die Baugenehmigungsbehörde übertragen werde,wieder abgegeben. Aus meiner Sicht eine gravierende Fehlentscheidung und Schwächung der kommunalen Selbstverwaltung der Stadt Alsfeld.Jetzt hat man nur noch die Planungshoheit. Der Kreis jedoch wieder
    die Baugenehmigungshoheit!

    Der vorgestellte Entwurf „Casino Carree“ passt m.E. vortrefflich, um dem Städtebau und der Stadtgestaltung in Alsfeld endlich wieder einen Vorwärtsschub zu geben.
    Schon beim Magnetismus gilt:
    Gegensätzliche Pole ziehen sich an!
    Der Baustil und das Fachwerk in der Altstadt auf der einen Seite (Eine Zukunft für die Vergangenhbeit) und der neuzeitliche Bauentwurf für das ehemalige Kerbergelände sind ideale Ergänzungen und eine gelungene Symbiose von Vergangenheit und Gegenwart im Städtebau.
    Das „beißt sich nicht“, sondern passt wie Zahnräder ineinander!

    Meine jetzige Anmerkung bezieht sich nur auf die Architektur. Aber die kann vom Bauherrn ja nur umgesetzt werden, wenn der ökonomische Rahmen durch eine tragfähige und somit dauerhafte Vermietung gesichert ist.
    Wunschvorstellungender der städtischen Gremien oder auch Einzelner im Hinblick auf die Nutzung der Einzelflächen, die die Realität des Einzelhandelmarktes und die Bescheidenheit der Kaufkraft vor Ort außer Acht lassen und damit auch das wirtschaftliche Risiko, das beim Bauherrn liegt, sind einer zügigen Umsetzung nicht förderlich.

    Herbert Diestelmann
    Bgm. a.D.

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren