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Der große Eisdielen-Faktencheck: Esspaziergang durch die InnenstadtMission Possible: Die Spur des italienischen Guts

ALSFELD (ls). Leckere Eiskugeln mit Sahnehäubchen und Schokosoße. Bunte Streusel und viel Obst – sobald der Somme kommt, gehört Eis essen zum Tagesprogramm. Das dachten sich die OL-Redaktion auch und schickte zwei Kolleginnen auf die Spur des italienischen Importschlagers durch die Innenstadt. Mission Possible: Eisdielen-Check. Welche Sorten die vier Alsfelder Eisdielen und das Marktcafé anbieten, wie groß die Kugeln sind und was überhaupt Minions-Eis ist, ist im Oberhessen-Live Faktencheck zu erfahren. Wer bisher noch denkt, das Lieblingseis der Alsfelder sei Vanille, Erdbeere oder Schokolade, der wird sich wundern.

Bei heißen Temperaturen tut ein erfrischendes Eis unglaublich gut. Die Auswahl an Eisdielen in Alsfeld ist ungewöhnlich groß. Auf unserem Eisspaziergang haben wir kritisch nachgefragt und nachgemessen, und die Ergebnisse in einem – nicht repräsentativen – „Faktencheck“ zusammengefasst.

Eis (9 von 41)

Adolfo Macchiones Eiskugeln können sich sehen lassen – Größe, Preis und Geschmack stimmen. Fotos: Anja Kierblewski

Immer ein Platz an der Sonne im Eiscafé La Piazza am Marktplatz

Das Eiscafé La Piazza am Alsfelder Marktplatz ist mit 90 Außenplätzen und 30 Sitzplätzen im Innenraum, die wohl größte Eisdiele in Alsfeld – zumindest was die Sitzmöglichkeiten angeht. Durch den zentralen Standort direkt auf dem großen Markplatz, hat man zudem den ganzen Sommer über einen Platz an der Sonne.

Besitzer Adolfo Macchione ist mittlerweile seit 21 Jahren in Alsfeld und führt die Eisdiele dieses Jahr durch die vierte Saison. Insgesamt bieten er und sein vierköpfiges Team täglich 24 Eissorten an, die allerdings von Tag zu Tag wechseln – außer Standartsorten wie Schokolade, Haselnuss oder Vanille und rund sieben weitere Sorten, die beständig im Sortiment dabei sind. Insgesamt hat er eine Auswahl aus 40 verschiedenen Sorten – alle selbst gemacht. „Im Sommer achten wir besonders darauf, mehr Fruchteis anzubieten, da die Nachfrage bei steigenden Temperaturen danach zunimmt“, erklärt Macchione.

Preis pro Eiskugel: 1 Euro

Neue Eissorte in diesem Sommer: Joghurt-Limette

Lieblingseis seiner Kundschaft: Sahne-Kirsch, Stracciatella & Erdbeere

Außergewöhnlichstes Eis: Kaugummi

Billigster Eisbecher: Nussbecher für 5,70 Euro

Teuerster Eisbecher: Joghurt Exotic für 8,10 Euro

Öffnungszeiten: 9.00 Uhr – 22.00 Uhr

 

 

Eis (11 von 41)

Andrea Trunzo kommt aus einer traditionellen Eisfamilie – in Alsfeld hat er in der Obergasse Fuß gefasst und möchte, dass sich vor allem die Alsfelder bei ihm wohl fühlen.

Eiscafé Venezia in der Obergasse: Italienisches Blut trifft deutsche Mentalität

Andrea Trunzo, der Inhaber des Eiscafés Venezia in der Obergasse, führt bereits seit 2010 seine Eisdiele in Eigenregie und tritt damit in die Fußstapfen seiner Familie. Zwischenzeitlich lebte der Italiener wieder in Italien, lange hielt er es da allerdings nicht aus. „Ich habe italienisches Blut, aber hier bin ich einheimisch“, so der 34-Jährige. Aus Liebe zur deutschen Mentalität sei er wieder zurück gekommen und stieg nach jahrelanger Arbeit in Restaurants wieder in das Eisgeschäft ein.

Insgesamt bietet er in der Hauptsaison 26 verschiedene Eissorten an, die teilweise variieren. Auch in der Nebensaison habe er niemals weniger als 20 Eissorten im Angebot, allerdings in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Zum Sommer hin produziert auch er mehr Fruchteis, während er in den kalten Monaten mehr dunklere Geschmäcker wie Schokolade, Nuss oder Kaffee anbietet.

Preis pro Eiskugel: 0,80 Euro

Neue Eissorte in diesem Sommer: Oreo und Kinderbueno

Lieblingseis seiner Kundschaft: Oreo, Mango & Kinderbueno

Außergewöhnlichstes Eis: Mascarpone-Birne-Nougat (allerdings nicht mehr vorhanden)

Billigster Eisbecher: Schokobecher für 3,90 Euro

Teuerster Eisbecher: Rocher-Becher für 6,90 Euro

Öffnungszeiten: 9.30 Uhr – 22.00 Uhr

Mit etwa 120 Sitzplätzen außen und innen bietet auch das Eiscafé Venezia eine große Fläche für ihre Kunden. Trunzo selbst isst jeden Tag Eis. „Man muss von allem selbst probieren“, schmunzelt er. Seine Lieblingssorten variieren je nach Jahreszeit. Im Winter mag er am liebsten Nusseis oder Schokolade und im Sommer geht es ihm ähnlich wie vielen seiner Kunden – da muss es fruchtiges Eis sein. Die Eiswaffeln macht er nicht selbst, aber bietet auch hier eine Auswahl aus ungezuckerten und gezuckerten Eiswaffeln an.

 

Eis (14 von 41)

Peter Kellendonk ist qualifizierter Speiseeishersteller und begeistert mit Kreativität.

Hohes Maß an Kreativität im Marktcafé am Marktplatz

Auch Peter Kellendonk und seine Frau Sigrid  bieten seit 2004 eine Auswahl an Eis in einer kleinen Ausgabe an der Seite der Konditorei an. Seit mittlerweile 1999 leiten und führen sie das Alsfelder Marktcafé und spezialisieren sich im Sommer auf außergewöhnliche und experimentierfreudige Eissorten. Dazu machte Küchenchef Peter Kellendonk extra eine Ausbildung zum qualifizierten Speiseeishersteller. Im Sortiment haben sie täglich bis zu 20 verschiedene Eissorten, die auch hier von Tag zu Tag wechseln. Zusätzlich bieten sie zwei Sorten an, die mit Stevia gesüßt sind und deshalb besonders für Diabetiker geeignet sind. Der 50-Jährige ist außerdem noch Ernährungsberater und achtet besonders auf frische Produkte aus dem eigenen Kräutergarten und möglichst wenig Zusatzstoffe. Mit insgesamt 300 Sitzplätzen, ist das Marktcafé wohl die größte Örtlichkeit zum Eis essen.

Preis pro Eiskugel: 1 Euro; Stevia-Eis: 1,20 Euro

Neue Eissorte in diesem Sommer: Mohn-Marzipan

Lieblingseis seiner: Joghurt, Amarena & Wallnuss

Außergewöhnlichstes Eis: Karotte oder Feta-Honig

Öffnungszeiten: 9.30 Uhr – 18.00 Uhr

Dass das Eis bei den gelernten Speiseeisherstellern selbst gemacht ist, versteht sich wohl von selbst. Hierbei überzeugen sie zudem noch mit einem hohen Maß an Kreativität. Schoko-Ingwer, Erdbeer-Minze, Honig-Lavendel oder Basilikum-Orange: Dem Geschmack sind hier keine Grenzen gesetzt. Zum bevorstehenden Stadtfest haben sie wieder eine neue, außergewöhnliche Sorte kreiert – ein Schwarzbiereis. Probieren lohnt sich!

Eis (35 von 41)

Bruno Lopes Eisdiele hat Platz für 100 Gäste – und das den ganzen Tag über.

Eiscafé Italia in der Mainzer Gasse in portugiesischer Hand

Das Eiscafé Italia in der Mainzer Gasse wird nicht, wie der Name vermuten lässt, von einem Italiener geführt sondern von einem Portugiesen – und das schon seit zwei Jahren. Bruno Lopes bietet hier insgesamt 24 verschiedene Eissorten an, die er ebenfalls selbst herstellt. „Nicht nur Italiener können gutes Eis machen“, gibt er kokett an. Mit etwa 100 Sitzplätzen draußen und drinnen haben die Gäste auch hier viel Platz für einen gemütlichen Eisnachmittag.

Preis pro Eiskugel: 1 Euro

Lieblingseis seiner Kundeschaft: Sahne-Kirsch, Stracciatella & Cookies

Außergewöhnlichstes Eis: Cheesecake

Billigster Eisbecher: Schokobecker für 4,60 Euro

Teuerster Eisbecher: Alsfeldbecher für 11,60 Euro (für zwei Personen)

Öffnungszeiten: 9.30 Uhr – 21.30 Uhr

„Wenn man selbst Eis herstellt, muss man auch Eis mögen“, behauptet der 34-jährige Bruno Lopes. Er mag selbst am liebsten sein leckeres Haselnusseis.

Eisdiele (38 von 41)

Auch Antonio Lai steht jeden Tag in seiner Eisküche und stellt die leckersten Sorten her – im Sommer mehr Fruchteis, im Winter mehr Milcheis.

Veganes Eis in Gelateria da Antonio in der Untergasse

Von einem echten Italiener wird die Gelateria da Antonio in der Untergasse geleitet – nämlich von Antonio Lai selbst. Zusammen mit seiner Frau Anna und seiner Tochter Michaela kann er etwa 80 Gäste mit seinem selbst gemachten Eis glücklich machen. Der 50-Jährige stammt ursprünglich aus Sardinien und damit aus einer Region, die für ihr Eis bekannt ist. Mit 24 verschiedenen Eissorten, die alle paar Tage wechseln, unterscheidet sich die Auswahl auch hier nicht groß zu den anderen Eisdielen Alsfelds.

Preis pro Eiskugel: 0,90 Euro zum Mitnehmen (1,20 Euro für veganes Eis – das einzige vegane Eis in Alsfeld)

Neue Eissorte in diesem Sommer: Waldbeere und Minions (Banane mit Schokokugeln)

Lieblingseis seiner Kundschaft: Waldbeere

Außergewöhnlichstes Eis: Macadamia

Billigster Eisbecher: Schokobecher für 4,80 Euro

Teuerster Eisbecher: Bananencup für 8,50 Euro

Öffnungszeiten: 9.30 Uhr – 22.00 Uhr

Auch die Eisdiele von Antonio Lai bietet zudem laktosefreies Eis an und stockt dieses Angebot mit einem speziellen Veganen-Eis auf, das auch für Diabetiker geeignet ist. Sie selbst mögen Fruchteis wie Waldbeere oder Mango am liebsten. Das Mangopüree für das Eis kommt vom Weltladen direkt neben an und die Eissorte ist ein echter Geheimtipp.

Ein kurzes Fazit unseres Rundgangs

Tja, wer hätte wohl gedacht, dass Schokolade, Vanille und Erdbeere nicht die Lieblingseissorten der Alsfelder sind. Mit Abstand gewinnen hier Amarena-Kirsch und Stracciatella.

Ob die Kugelgröße in Realität auch wirklich so groß sind wie wir gemessen haben, ist eher unwahrscheinlich, so ging doch so mancher Portionierer einmal mehr durch die Eiscreme. Wo das Eis jetzt wirklich am Besten schmeckt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Aber, und das ist besonders: In Alsfeld gibt es ausnahmslos selbstgemachtes, italienisches Eis – das ist wohl das Wichtigste! Nein, nicht ganz. Das Wichtigste ist, dass es schmeckt.

Weitere Impressionen des Eisspaziergangs durch die Alsfelder Innenstadt

Ein Gedanke zu “Mission Possible: Die Spur des italienischen Guts

  1. Das Eis in Alsfeld kann sich sehen lassen, es schmeckt und ist sehr gut in der Qualität.

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