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Genehmigung vereinfachen, Ausbildung von Fachkräften fördernGrüner Landratskandidat für mehr Dach-Solaranlagen im Vogelsberg

ULRICHSTEIN (ol). Der Landratskandidat der Vogelsberger GRÜNEN, Dr. Udo Ornik, fordert eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren und eine verstärkte Ausbildung von Fachkräften, um den Ausbau von Dach-Solaranlagen im Vogelsberg voranzutreiben.

Die GRÜNEN Ulrichstein und der Kreisverband der GRÜNEN hatten laut einer Pressemitteilung der Partei zu einer Info-Veranstaltung zum Thema Freiflächen-Solaranlagen nach Ulrichstein-Rebgeshain eingeladen. Mit dabei waren Günter Mest, geschäftsführender Vorstand der Energiegenossenschaft Vogelsberg und Dr. Udo Ornik, Landratskandidat der Vogelsberger GRÜNEN.

Ornik erklärte, sein Ziel sei es, den Vogelsberg in vielen Bereichen weiterzuentwickeln. Neben der Energiewende seien ihm besonders Mobilitätsangebote auf dem Land und eine gute Anbindung vom Land an die Stadt wichtig. Die Stadt Urichstein lobte er für ihre Vorbildfunktion im Bereich Wind- und Solarenergie. Die Freiflächenanlage „Solar-Park Ulrichstein“, die die Veranstaltungsteilnehmer zuvor besichtigt hatten, wurde von der Energiegenossenschaft Vogelsberg auf einer ehemaligen Erddeponie der Stadt errichtet. Unter der Anlage weiden Schafe.

Der Landratskandidat wies auf die Vorteile von Strom als Energieträger hin, der in viele unterschiedliche Energieformen umgewandelt und leicht transportiert werden könne, da das Netz dafür überall vorhanden sei. Die Gebäude, die dem Vogelsbergkreis gehören, sollen seiner Meinung nach möglichst alle mit Photovoltaikanlagen versehen werden. Bei Freiflächen-Solaranlagen gebe es einen Konflikt mit der Landwirtschaft, wenn die Anlagen auf gutem Ackerboden errichtet werden sollten. Ob Agri-Photovoltaik da eine Lösung sei, müsse jeweils im Einzelfall geprüft werden, es gebe jedoch einige gelungene Beispiele.

Für Dach-PV-Anlagen müssten die Genehmigungsverfahren deutlich verkürzt werden, sagte Ornik. Leider sei es aber auch so, dass oft die Fachleute für die Installation fehlten. Es müssten dringend mehr junge Menschen unter anderem in diesem Bereich ausgebildet werden. Gerade für eine Region wie den Vogelsberg sei das Handwerk die Zukunft. Daher sehe er es als eine wichtige Aufgabe des zukünftigen Landrates an, Handwerksbetriebe zu unterstützen und für genügend Fachkräfte vor Ort zu sorgen. Mit Günter Mest stimmte Ornik darin überein, dass eine Genossenschaft die Beteiligungsform sei, von der die Bürger am meisten profitieren würden. Der Ertrag aus den Projekten der Genossenschaft bleibe in der Region, erklärte Mest, Bürger könnten so die Energiewende aktiv mitgestalten, Geschäftsanteile könnten ab 100 Euro erworben werden.

Kreisvorstandsmitglied Hubert Reinhardt erläuterte in einer Präsentation, welche Verbesserungen durch Gesetzesänderungen erreicht werden sollen. So solle zum Beispiel das Verfahren für den Anschluss von PV-Anlagen ans Netz beschleunigt werden und eine gemeinschaftliche Gebäudeversorgung ohne großen Bürokratieaufwand ermöglicht werden. Reinhardt erwähnte auch die Möglichkeit der Stromerzeugung durch Steckersolargeräte (Balkonkraftwerke), die sich jeder ohne Genehmigung für den Eigenbedarf kaufen und selbst installieren könne.

Die Teilnehmer stellten viele Fragen und zeigten großes Interesse an dezentraler Stromerzeugung durch Solarenergie. Eine Vereinfachung und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und Zählersetzungen sowie eine angemessene Vergütung für den ins Netz eingespeisten selbst produzierten Strom wurde von allen als notwendig erachtet.

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